Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, es gibt eine Frage, die mich immer und immer wieder ereilt:
"Hömma, was kann man denn so Schönes in Essen unternehmen, wenn man für ein Wochenende da ist?! Haste vielleicht Tipps für Unternehmungen zwischen Natur und Kultur, für lecker Essen und schöne Geschäfte?"
...und ich antworte mir immer voll den Wolf. Nach zig Wölfen hab ich mir nun gedacht, dass ich zu der Frage einfach mal eine Serie mit einem ganzen Wolfsrudel an Tipps raushaue. Dann kann ich künftig einfach antworten: "Kumma da!" und den entsprechenden Link versenden. Also, ohne große Umschweife...ach nee, doch nicht, ein Hinweis noch: Ich bin ja kein großer Freund von 08/15-Kommerz-Gedöns oder irgendwelchen Gastro-Ketten, die es ohnehin in jeder größeren Stadt mit den immer gleichen Fingerfood- und Burgerangeboten auffe Karte gibt. Deshalb findet Ihr im Zuge dieser Serie also eher Empfehlungen jenseits des (meiner Meinung nach) langweiligen Mainstreams. Ich mag es kleiner, ausgefallener, kreativer und mit etwas mehr Herz und Hirn und breche hiermit wie immer gerne eine Lanze für kleine Einzelhändler und Nicht-Ketten-Gastronomiebetriebe. Für alle, die an sowas keine Freude haben: Geht einfach in die Innenstadt...da gibbet natürlich auch ganz viel 08/15-Kommerz. Jeder wie er will, ne?!
Heute starte ich mit schönen Restaurants und Cafés und falls Ihr meine Tipps mit einem Kommentar ergänzen wollt: GERNE! Sicherlich gibt es noch einige weitere besondere Orte die ich (noch) nicht oder nur vom Hören-Sagen kenne. Also lasst uns unsere Lieblingstipps doch einfach mischen bzw. tauschen?! Also...los geht's mit: lecker Essen in Essen!
Café Livres
[Südviertel, Moltkestraße 2a]
Das Café Livres ist für mich eindeutig eins der schönsten Cafés im ganzen Ruhrgebiet. Es liegt an einer stark befahrenen Kreuzung im Südviertel, die Straßenbahn poltert ständig an der komplett verglasten Front des Ladens entlang und trotzdem sitzt man im Livres wie in einer kleinen, hellen und urbanen Oase. Ein riesiges und wild bestücktes Bücherregal lädt zum Stöbern ein, das Mobiliar stammt aus der Vintage-Liga, die Küche bietet täglich wechselnde Gerichte, tolle Kuchen, leckere Salate und schöne Quiches und ist schwerpunktmäßig im vegetarischen Lager beheimatet. Das Publikum ist stets bunt gemischt von der süßen Omma bis zum Hipster. Ich wüsste nicht wo ich mich in Essen lieber auf ein Käffchen treffen würde. In den Abendstunden finden häufig Konzerte, Lesungen oder andere kleine Events statt - alles für umme und am Ende geht ein Hut rum. Ein wirklich schöner, besonderer Ort mit ganz viel liebevollem Charme.
Tofino
[Südviertel, Witteringstraße 99]
Das Tofino ist meiner Meinung nach Essens erste und beste Burgeradresse. Achtung: Der Laden nimmt keine Reservierungen an und ist klitzeklein, so dass man nicht immer unbedingt einen Tisch ergattern kann, aber es lohnt sich, zu warten. Die Burgerkreationen sind ausgefallen und jeden Monat gibt es einen anderen saisonal ausgerichteten Spezialburger. Zu den Pommes gibbet tolle Sößkes, es läuft immer schöne Musik und wenn man Glück hat, kann man seinen Burger auf dem gemütlichen Sofa mit Blick auf das Treiben auf der Straße futtern. Fühlt sich ein bisschen an wie zu Hause...inklusive Leutekino. (Meinen ausführlichen Blogpost über das Tofino findet Ihr HIER.)
Viertelliebe
[Südviertel, Hildegardstraße 1]
Die Viertelliebe liegt mir besonders am Herzen. Ich kenne keinen anderen Laden in Essen, der mir ein vergleichbares "hausgemacht"-Gefühl vermitteln könnte. Es gibt tolle Currys, ausgefallene Kuchen, leckere Kniften und Einiges, was einen "wie bei Muttern" denken lässt. Und vor allem sind die Inhaber einfach echte Herzchen, die nicht einfach nur eine Gastronomie betreiben, sondern wirklich gerne "Menschen empfangen". Das klingt komisch, ich weiß. Conny und ihr Mann servieren nicht nur leckeres Essen, sondern auch eine Prise "Zu Hause"-Gefühl. Wann immer ich dort bin, mischen sie sich unter ihre Gäste und teilen Tisch, Kuchen und liebe Worte mit ihnen. Einmal war ich spätabends dort und brachte großen Hunger mit. Alle Restaurants und Imbissbuden hatten bereits die Schotten dicht gemacht. Auch die Küche der Viertelliebe war eigentlich geschlossen. Aber als ich "Huuuuunger, Huuuuunger!" verlauten ließ, ging der Cheffe mit den Worten "Ach komm, ich mach Euch ne Lasagne" in die Küche. Wie toll ist das denn, bitte?! Die Viertelliebe ist auch ein Ort der Musik. Es finden regelmäßig kleine Veranstaltungen und Jam-Sessions statt.
Zodiac
[Rüttenscheid, Witteringstraße 41 & 43]
Das Zodiac ist wirklich ein ganz spezielles Restaurant. Leider habe ich dort nie anständige Fotos gemacht. Hier steht alles unter dem Motto "bio, vegetarisch, vegan und vollkorn". Man sitzt inmitten eines Dschungels aus Pflanzen und Lampions und der Service ist richtig, richtig herzlich. Hier nimmt man sich für den Gast Zeit und erklärt auch gerne dies und das mit Blick auf die Speisekarte angesichts der unterschiedlichen und teilweise recht fremden Gerichte aus 12 Ländern. Lustig finde ich die Sternzeichen-Pizzen! Ja, im Ernst...man kann hier wirklich seine passende Sternzeichen-Pizza bestellen. Ich glaub ja nicht an diesen ganzen Astrologiekram, aber lustig finde ich das trotzdem. Selbstverständlich kann man aber auch als Wassermann ne Waage-Pizza ordern. Ausgehend von den 12 Sternzeichen dreht sich im Zodiac übrigens alles um die 12. 12 Tische, Gerichte aus 12 Ländern, die 12 findet sich gleich 2x in der Telefonnummer des Ladens, der übrigens tatsächlich am 12.12. Eröffnung feierte. Tut natürlich nicht wirklich was zur Sache, ist aber irgendwie ein bisschen charmant-verrückt.
Sattgrün
[Innenstadt, Rathenaustraße 2 / Hirschlandplatz / Theaterpassage]
Das Sattgrün ist ein rein vegetarisches, zum Teil auch veganes Buffet-Restaurant. Nun mag man "Pffff...Buffet?!" denken wollen, aber HALT! Ich hab mich echt noch nie durch ein SO leckeres und abwechslungsreiches Buffet gefuttert. Das Angebot kann wirklich was und beweist: Vegetarische bzw. vegane Küche ist weder langweilig noch einseitig. Der Laden ist in der City direkt neben dem Trendschuppen Vapiano gelegen und ich kann nur jedem empfehlen: Lasst den V-Laden links liegen und geht ins Sattgrün, wenn Ihr in der Innenstadt lecker essen wollt! Dort gibt auch es SAGENHAFTEN Kuchen...so riiiichtig schön kletschig.
Fünfmädelhaus
[Stoppenberg, Hugenkamp 35]
Das Fünfmädelhaus ist ein echter Knüller. Es liegt umme Ecke von Zollverein und ist somit wunderbar mit einem Besuch des UNESCO-Welterbes zu verbinden, denn auch thematisch passt diese Location hervorragend, da es sich sowohl durch das Speisenangebot als auch durch die Einrichtung im Bergbaukontext bewegt. Man sitzt dort wie früher"inne Wirtschaft". Die Servietten kommen im Grubentuch-Look daher, man kann schwarzes Kohlebrot oder Ruhrpott-Tapas futtern und die Gerichte tragen lustige Namen wie "Pillepup" oder "Scharfer Obersteiger". Dieses Restaurant hat seinen Ursprung in den 30er Jahren und befindet sich bis heute in Familienbesitz. Es wird lustiger Ruhrpott-Killefitt verkauft, manchmal greift jemand zur Gitarre und schmettert einfach los und an lauter Pottschnauze kommt hier keiner vorbei. Mehr Ruhrpott geht nicht! (HIER habe ich ausführlich über das Fünfmädelhaus geschrieben.)
Tatort
[Rüttenscheid, Rüttenscheider Straße 182]
Das Tatort-Restaurant habe ich vor ein paar Jahren mal spontan zu meinem Lieblingslokal des Jahres gekürt...einfach weil das Essen eeeecht Bombe war! Die Speisekarte ist kreativ und saisonal orientiert und ich habe diesen Laden schon mal einem Pärchen zum Hochzeitstagsessen empfohlen...die Beiden waren begeistert. Die Speisekarte ist handgeschrieben und an ein rustikales Klemmbrett geheftet. Ich mag solche Details. Und noch ein schönes Tatort-Detail: An einigen Tischen sitzt man auf Kissen, die sich mit lustigen Dackeln oder Flamingos zieren. Feinste Küche aufm Teller und den Hintern aufm Dackelkissen. Find ich gut. Ach so...manchmal finden im Tatort auch Ausstellungen statt. Man sitzt also zwischen Kunst. Kann ja auch nicht schaden, ne?! (HIER entlang zum ausführlichen Blogpost.)
Haus am See
[zwischen Werden und Fischlaken am Baldeneysee, Harnscheidts Höfe 1]
Das Haus am See ist ein Spezialkandidat. Vor Jahren habe ich nach meinem ersten Besuch dort darüber geschrieben, die Location hoch gelobt, aber den Service und das Preis-Leistungs-Verhältnis bemängelt. ABER: Das Haus am See ist eine SO tolle Location, dass mir der Rest sogar egal ist. Ich gehe immer, immer wieder gerne hin, weil ich hier im Pott einfach nichts Vergleichbares kenne. Direkt am Baldeneysee gelegen bietet der wirklich ausgefallen kreativ gestaltete Gartenbereich einen super Ausblick, aber es kommt noch besser: Im Garten stehen selbst gebaute Holzschaukeln, auf denen man mit mehreren Personen liegen kann. Stellt Euch also vor: Ihr liegt da schön auf Schafsfellen und Kissen gebettet mit einem Bierchen oder Weinchen oder einer heißen Schokolade, schaukelt langsam vor Euch hin, starrt in den Sonnenuntergang überm See und kriegt, wenn Ihr Glück habt, auch noch was Leckeres vom Grill. Das Glück hatte ich noch nie, weil immer wenn ich da bin, nicht gegrillt wird. Das scheint aber mein persönliches Schicksal zu sein. Jedenfalls finde ich die Aufmachung und Atmosphäre dort SO toll, dass ich gerne hingehe, um etwas zu trinken und um - wie immer - auf ne Grillwurst oder so zu hoffen. Ja, es ist mein Ernst: Es gibt Locations, bei denen sind mir Service und Futter sogar egal...wenn der Rest SO TOLL ist wie im Haus am See. Einen Besuch dort kann man übrigens wunderbar mit einem schönen Spaziergang am Wasser entlang verbinden. Einfach bei Haus Scheppen parken und loslaufen. Irgendwann ist man dann da und muckelt sich in den Garten. HACH!
In Sachen Sushi: Sushi Haus & Red Sun
[Rüttenscheid, Wegener Straße 1 & Rüttenscheider Straße 126]
Vor einem Jahr bin ich mal durch das ganze Ruhrgebiet getigert und habe mich durch sämtliche Sushi-Läden gefuttert. Deshalb halte ich mich hierbei natüüürlich für einen regionalen Experten. Und der Experte sagt: Geiles Sushi gibbet im Sushi Haus und bei Red Sun. Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen, außer: Im Sushi Haus isset immer brechend voll und man sitzt recht beengt. Hier sind auch die japanischen Maultaschen ein Gedicht! Im Red Sun ist es deutlich ruhiger und stylischer. Zwar gibt es in beiden Lokalen tolles Suhsi, aber die Locations an sich könnten kaum unterschiedlicher sein.
In Sachen Eis: Kika's & Sorelli's
[Werden: Werdener Markt 2 & Brückstraße 7 / Rüttenscheid: Rüttenscheider Straße 229]
Das Kika's und das Sorelli's sind meine liebsten Eisdielen in Essen. Beide sind in Essen-Werden in direkter Ruhrnähe angesiedelt, allerdings hat das Sorelli's nun eine zweite Filiale in Rüttenscheid aufgemacht. Konzentrieren wir uns aber mal auf Werden, denn der Stadtteil ist ohnehin einen Ausflug wert. Fachwerkhäuschen und kleine Geschäftchen laden zum eher ruhrpottuntypischem Bummel ein und bei schönem Wetter kann man sich auch schön anne Ruhr setzen oder mit nem Tretboot lostuckern. Während das Sorelli's mit dem schöneren Mobiliar und zusätzlich zum Eis mit Frozen Yoghurt aufwartet, punktet das Kika's bei mir mit seinen Thermobechern. Mache ich total gerne: Ab mit dem Spaghettieis in einen Thermobecher und dann runter zur Ruhr. So kann man eisessender Weise Tretboot fahren, ohne dass alles schon geschmolzen wäre ehe man überhaupt nur im Bötchen sitzt.
Kokerei Café
[Stoppenberg, Arendahls Wiese 3]
Das Zollverein-Gelände unterteilt sich in zwei Bereiche: Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein. Die meisten Besucher stromern wahrscheinlich nur auf dem vorderen Zollverein-Gelände herum, aber eigentlich ist der weiter hinten gelegene Kokerei-Bereich viel spannender, weil es viel mehr zu sehen gibt. UND weil dort das Kokerei Café zu finden ist, das bei mir mit seinen Waffeln ordentlich Eindruck hinterlassen hat. Richtig, richtig dicke Waffeln...mit Blütenstaub oder heißen Kirschen. Echt ganz was Feines. In den Sommerferien ergibt sich, wenn man im Außenbereich sitzt, eine Art Freibad-Atmosphäre. Klingt doof? Ist es aber nicht, denn Freibad-Atmosphäre ist durchaus genehm, wenn es sich um ein altes Werksschwimmbad handelt, das inmitten dieses sagenhaften Industrie-Charme-Tempels einfach nur abgefahren wirkt. Und wer Lust hat, kann natürlich selbst nen Köpper ins Wasser machen. Im Dezember hingegen gibbet ein anderes Highlight: eine 150 Meter lange Eislaufbahn, auf der man vor der alten Koksmischbatterie galant herumgleiten kann. Für Kinder gibbet dann übrigens kleine Pinguine als Laufhilfe...ähnlich einem Rollator...nur mit Kufen und in klein. Jedenfalls hat man vom Kokerei Café, in dem es übrigens auch herzhafte Speisen gibt, einen tollen Blick auf die Bahn und das sagenhafte Sonnenrad. Kulisse, Kulisse, Kulisse! Ach so...und im Winter hab ich da mal bei nem schön heißen Süppchen ne Runde Backgammon gespielt...hat auch was.
Arabesque
[Südviertel, Rellinghauser Straße 117]
Ein Ausflug nach Arabien ohne Reisekosten?! Dann bitte hier entlang! Die Räumlichkeiten im Arabesque sind im orientalischen Stil gestaltet und die Speisekarte bietet eine sagenhafte Auswahl an Köstlichkeiten. Mein Favorit: Die kleinen Vorspeisentellerchen! Man kann sich bis zu 40 verschiedene (!) Mini-Tellerchen kommen lassen. Dazu wird spezielles Brot serviert, dessen Name mir grad nicht einfallen will. Ein Tellerchen kostet einen Euro. Man bestellt halt so viel wie man ausgeben möchte und wenn man zu zweit 20 Tellerchen futtert, braucht es eigentlich kaum noch ein Hauptgericht. Die Speisen auf den Tellern kommen teilweise in den verrücktesten Farben daher und sind nicht nur die Futterei, sondern auch auf jeden Fall ein Foto wert! Wann kann man schon mal für so kleines Geld so viel durcheinander probieren?! Nicht nur lecker, sondern auch spannend und unterhaltsam.
Hugenpöttchen
[Kettwig, August-Thyssen-Straße 51]
Jetzt mal ein Tipp für fein! Essen gehen aufm Schloss! Und zwar auf Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig. Kettwig mag einer der malerischsten Stadtteile Essens sein und mir persönlich ist allein schon die Fahrt zum Schloss eine Freude, weil man einfach so eine tolle Aussicht auf die Ruhr hat. Im Hugenpöttchen gibt es gehobene, gutbürgerliche Küche mit Pfiff...wie man so schön sagt. Trotz des feinen Ambientes hat dort keiner einen Stock im Popo und an warmen Abenden kann man toll auf der Terrasse mit Blick auf den Schlosspark dinieren. Die Preise sind in Anbetracht der stilvollen Location moderat und ich persönlich bin ein großer Fan vom Hirschburger nebst Süßkartoffeln und vom Thunfisch-Sushimi. Allerdings weiß ich nicht, ob es sich dabei um Standardgerichte auf der Karte handelt. Im Hugenpöttchen kann man auch frühstücken. Wer sich dafür entscheidet, sollte keinenfalls das grandiose Ei Benedict verschmähen. (Meinen Blogpost über das Schlosshotel und das Restaurant findet Ihr HIER.)
Le Chat Noir
[Rüttenscheid, Birgittastraße 22]
Das Le Chat Noir nennt sich selbst "Weinlokal und Bistro". Es liegt auf einer der Seitenstraßen Rüttenscheids. Bei der schwatten Katze handelt sich um ein rustikales, französisches Restaurant ohne Schischi, wenn man vom E.T.-Gemälde und so manch anderem Bild mit bolligem Goldkettchen drumherum mal absieht. Aber das ist ja auch ziemlich cooler Schischi-Kram. Man sitzt bei Kerzenschein an Holztischen, auf denen immer brauner Zucker steht. Ich sage es immer wieder gern: Läden mit braunem Zucker sind gute Läden. Ich esse dort am liebsten einen der großen Salate...die sind wirklich, wirklich toll. Auch toll: Zum Brot gibt es wechselnde, selbstkreierte Buttersorten. Meine Güte...hab ich da schon tolle Butter gegessen...und ich mag eigentlich gar keine Butter. Kleiner Hinweis: Auch wenn die Vorstellung eines französischen Weinlokals eher nach einem ruhigeren Ort klingt...es kann dort manchmal auch ganz schön laut sein, weil die Räumlichkeiten recht klein sind und die Tische sehr nah beieinander stehen. Manchmal will man ja lieber etwas mehr "für sich" sitzen. (Einen schönen Blogpost-Einblick in das Lokal gebe ich HIER.)
Landgasthaus Brandenburg
[Burgaltendorf, Kirchstraße 67]
Machen wa uns nix vor: Besonders schön isset im Landgasthaus Brandenburg nicht. Es fällt eher in die "Wirtschaft"-Kategorie und wirkt wirklich ein bisschen überholungsbedürftig. Aber. ABER! Dort wohnt das ehrenwerte Schnitzelparadies! Es gibt dort Schnitzel, von denen man noch Monate später träumt. Ihr seht die zwei Platten dort oben auf dem Foto? Dabei handelt es sich um 2x "Schnitzel-Potpourri" zu schlappen 15€. Unter allen Schnitzelvariationen kann man sich 3 kleine (HAHA!) Schnitzel aussuchen und hat dann auch noch die freie Beilagenwahl. Wer also nix so gut kann wie essen, MUSS DA MAL HIN! Außerdem kann man bei schönem Wetter draußen sitzen und eventuell einen tollen, ländlichen Sonnenuntergang sowie hungrige Igel beobachten. Das macht mit lecker Schnitzel im Bauch unter Umständen eh viel mehr Spaß, als in irgendeinem aufgestylten Schuppen zu hocken...finde ich zumindest.
Feddich.
So. Natürlich gibt es noch viele weitere tolle, leckere und schöne Restaurants, aber so ist das eben mit Empfehlungen...irgendeine Wahl muss man halt treffen. Wer es rosa und etwas "szenig" mag, dem sei auch noch das Zucca auf der Rü ans Herz gelegt. Mein Fall isset in Sachen Optik und Publikum nicht, aber die Gorgonzola-Pasta mit Walnüssen dort ist der Knaller. Außerdem habe ich da mal die leckersten Muscheln meines Lebens gegessen. Dann verkrafte ich sogar mal rosafarbene Wände.
Empfehlen möchte ich auch noch das Restaurant Seitenblick. Das steht nur oben nicht bei, weil ich dort tatsächlich noch nie auch nur ein einziges Foto gemacht habe. Das Seitenblick liegt mitten in der Innenstadt und ist meine erste Adresse für "lecker Frühstück". Aber auch in den Abendstunden wird hier Feines serviert. Ganz besonders sind mir die tollen Flammkuchen in Erinnerung geblieben, die auf riesigen Holzbrettchen kredenzt werden. In den Abendstunden ist es im Lokal etwas schummerig. Das finde ich teilweise ein bisschen anstrengend für die Augen, aber es hat definitiv auch etwas Romantisches. Außerdem handelt es sich hierbei um ein "anständiges" Restaurant, in das man gut mit Mama und Papa oder Omma und Oppa gehen kann...und dafür ist ja auch nicht jedes Lokal geeignet, ne?
So. Jetzt reichts aber wirklich! Wie gesagt: Das hier wird ne Serie und ich werde versuchen, in nächster Zeit pro Woche jeweils eine Kategorie rauszuhauen. Es werden folgen: Kneipen & Biergärten - (Industrie)Kultur & Natur - Shoppen - Mal was ganz Anderes - Übernachtungsmöglichkeiten.
Wisster Bescheid. In diesem Sinne: Gerne her mit EUREN Tipps in Sachen Restaurants und Cafés und viel Spaß in Essen (beim Essen).
"Hömma, was kann man denn so Schönes in Essen unternehmen, wenn man für ein Wochenende da ist?! Haste vielleicht Tipps für Unternehmungen zwischen Natur und Kultur, für lecker Essen und schöne Geschäfte?"
...und ich antworte mir immer voll den Wolf. Nach zig Wölfen hab ich mir nun gedacht, dass ich zu der Frage einfach mal eine Serie mit einem ganzen Wolfsrudel an Tipps raushaue. Dann kann ich künftig einfach antworten: "Kumma da!" und den entsprechenden Link versenden. Also, ohne große Umschweife...ach nee, doch nicht, ein Hinweis noch: Ich bin ja kein großer Freund von 08/15-Kommerz-Gedöns oder irgendwelchen Gastro-Ketten, die es ohnehin in jeder größeren Stadt mit den immer gleichen Fingerfood- und Burgerangeboten auffe Karte gibt. Deshalb findet Ihr im Zuge dieser Serie also eher Empfehlungen jenseits des (meiner Meinung nach) langweiligen Mainstreams. Ich mag es kleiner, ausgefallener, kreativer und mit etwas mehr Herz und Hirn und breche hiermit wie immer gerne eine Lanze für kleine Einzelhändler und Nicht-Ketten-Gastronomiebetriebe. Für alle, die an sowas keine Freude haben: Geht einfach in die Innenstadt...da gibbet natürlich auch ganz viel 08/15-Kommerz. Jeder wie er will, ne?!
Heute starte ich mit schönen Restaurants und Cafés und falls Ihr meine Tipps mit einem Kommentar ergänzen wollt: GERNE! Sicherlich gibt es noch einige weitere besondere Orte die ich (noch) nicht oder nur vom Hören-Sagen kenne. Also lasst uns unsere Lieblingstipps doch einfach mischen bzw. tauschen?! Also...los geht's mit: lecker Essen in Essen!
Café Livres
[Südviertel, Moltkestraße 2a]
Das Café Livres ist für mich eindeutig eins der schönsten Cafés im ganzen Ruhrgebiet. Es liegt an einer stark befahrenen Kreuzung im Südviertel, die Straßenbahn poltert ständig an der komplett verglasten Front des Ladens entlang und trotzdem sitzt man im Livres wie in einer kleinen, hellen und urbanen Oase. Ein riesiges und wild bestücktes Bücherregal lädt zum Stöbern ein, das Mobiliar stammt aus der Vintage-Liga, die Küche bietet täglich wechselnde Gerichte, tolle Kuchen, leckere Salate und schöne Quiches und ist schwerpunktmäßig im vegetarischen Lager beheimatet. Das Publikum ist stets bunt gemischt von der süßen Omma bis zum Hipster. Ich wüsste nicht wo ich mich in Essen lieber auf ein Käffchen treffen würde. In den Abendstunden finden häufig Konzerte, Lesungen oder andere kleine Events statt - alles für umme und am Ende geht ein Hut rum. Ein wirklich schöner, besonderer Ort mit ganz viel liebevollem Charme.
Tofino
[Südviertel, Witteringstraße 99]
Das Tofino ist meiner Meinung nach Essens erste und beste Burgeradresse. Achtung: Der Laden nimmt keine Reservierungen an und ist klitzeklein, so dass man nicht immer unbedingt einen Tisch ergattern kann, aber es lohnt sich, zu warten. Die Burgerkreationen sind ausgefallen und jeden Monat gibt es einen anderen saisonal ausgerichteten Spezialburger. Zu den Pommes gibbet tolle Sößkes, es läuft immer schöne Musik und wenn man Glück hat, kann man seinen Burger auf dem gemütlichen Sofa mit Blick auf das Treiben auf der Straße futtern. Fühlt sich ein bisschen an wie zu Hause...inklusive Leutekino. (Meinen ausführlichen Blogpost über das Tofino findet Ihr HIER.)
Viertelliebe
[Südviertel, Hildegardstraße 1]
Die Viertelliebe liegt mir besonders am Herzen. Ich kenne keinen anderen Laden in Essen, der mir ein vergleichbares "hausgemacht"-Gefühl vermitteln könnte. Es gibt tolle Currys, ausgefallene Kuchen, leckere Kniften und Einiges, was einen "wie bei Muttern" denken lässt. Und vor allem sind die Inhaber einfach echte Herzchen, die nicht einfach nur eine Gastronomie betreiben, sondern wirklich gerne "Menschen empfangen". Das klingt komisch, ich weiß. Conny und ihr Mann servieren nicht nur leckeres Essen, sondern auch eine Prise "Zu Hause"-Gefühl. Wann immer ich dort bin, mischen sie sich unter ihre Gäste und teilen Tisch, Kuchen und liebe Worte mit ihnen. Einmal war ich spätabends dort und brachte großen Hunger mit. Alle Restaurants und Imbissbuden hatten bereits die Schotten dicht gemacht. Auch die Küche der Viertelliebe war eigentlich geschlossen. Aber als ich "Huuuuunger, Huuuuunger!" verlauten ließ, ging der Cheffe mit den Worten "Ach komm, ich mach Euch ne Lasagne" in die Küche. Wie toll ist das denn, bitte?! Die Viertelliebe ist auch ein Ort der Musik. Es finden regelmäßig kleine Veranstaltungen und Jam-Sessions statt.
Zodiac
[Rüttenscheid, Witteringstraße 41 & 43]
Das Zodiac ist wirklich ein ganz spezielles Restaurant. Leider habe ich dort nie anständige Fotos gemacht. Hier steht alles unter dem Motto "bio, vegetarisch, vegan und vollkorn". Man sitzt inmitten eines Dschungels aus Pflanzen und Lampions und der Service ist richtig, richtig herzlich. Hier nimmt man sich für den Gast Zeit und erklärt auch gerne dies und das mit Blick auf die Speisekarte angesichts der unterschiedlichen und teilweise recht fremden Gerichte aus 12 Ländern. Lustig finde ich die Sternzeichen-Pizzen! Ja, im Ernst...man kann hier wirklich seine passende Sternzeichen-Pizza bestellen. Ich glaub ja nicht an diesen ganzen Astrologiekram, aber lustig finde ich das trotzdem. Selbstverständlich kann man aber auch als Wassermann ne Waage-Pizza ordern. Ausgehend von den 12 Sternzeichen dreht sich im Zodiac übrigens alles um die 12. 12 Tische, Gerichte aus 12 Ländern, die 12 findet sich gleich 2x in der Telefonnummer des Ladens, der übrigens tatsächlich am 12.12. Eröffnung feierte. Tut natürlich nicht wirklich was zur Sache, ist aber irgendwie ein bisschen charmant-verrückt.
Sattgrün
[Innenstadt, Rathenaustraße 2 / Hirschlandplatz / Theaterpassage]
Das Sattgrün ist ein rein vegetarisches, zum Teil auch veganes Buffet-Restaurant. Nun mag man "Pffff...Buffet?!" denken wollen, aber HALT! Ich hab mich echt noch nie durch ein SO leckeres und abwechslungsreiches Buffet gefuttert. Das Angebot kann wirklich was und beweist: Vegetarische bzw. vegane Küche ist weder langweilig noch einseitig. Der Laden ist in der City direkt neben dem Trendschuppen Vapiano gelegen und ich kann nur jedem empfehlen: Lasst den V-Laden links liegen und geht ins Sattgrün, wenn Ihr in der Innenstadt lecker essen wollt! Dort gibt auch es SAGENHAFTEN Kuchen...so riiiichtig schön kletschig.
Fünfmädelhaus
[Stoppenberg, Hugenkamp 35]
Das Fünfmädelhaus ist ein echter Knüller. Es liegt umme Ecke von Zollverein und ist somit wunderbar mit einem Besuch des UNESCO-Welterbes zu verbinden, denn auch thematisch passt diese Location hervorragend, da es sich sowohl durch das Speisenangebot als auch durch die Einrichtung im Bergbaukontext bewegt. Man sitzt dort wie früher"inne Wirtschaft". Die Servietten kommen im Grubentuch-Look daher, man kann schwarzes Kohlebrot oder Ruhrpott-Tapas futtern und die Gerichte tragen lustige Namen wie "Pillepup" oder "Scharfer Obersteiger". Dieses Restaurant hat seinen Ursprung in den 30er Jahren und befindet sich bis heute in Familienbesitz. Es wird lustiger Ruhrpott-Killefitt verkauft, manchmal greift jemand zur Gitarre und schmettert einfach los und an lauter Pottschnauze kommt hier keiner vorbei. Mehr Ruhrpott geht nicht! (HIER habe ich ausführlich über das Fünfmädelhaus geschrieben.)
Tatort
[Rüttenscheid, Rüttenscheider Straße 182]
Das Tatort-Restaurant habe ich vor ein paar Jahren mal spontan zu meinem Lieblingslokal des Jahres gekürt...einfach weil das Essen eeeecht Bombe war! Die Speisekarte ist kreativ und saisonal orientiert und ich habe diesen Laden schon mal einem Pärchen zum Hochzeitstagsessen empfohlen...die Beiden waren begeistert. Die Speisekarte ist handgeschrieben und an ein rustikales Klemmbrett geheftet. Ich mag solche Details. Und noch ein schönes Tatort-Detail: An einigen Tischen sitzt man auf Kissen, die sich mit lustigen Dackeln oder Flamingos zieren. Feinste Küche aufm Teller und den Hintern aufm Dackelkissen. Find ich gut. Ach so...manchmal finden im Tatort auch Ausstellungen statt. Man sitzt also zwischen Kunst. Kann ja auch nicht schaden, ne?! (HIER entlang zum ausführlichen Blogpost.)
Haus am See
[zwischen Werden und Fischlaken am Baldeneysee, Harnscheidts Höfe 1]
Das Haus am See ist ein Spezialkandidat. Vor Jahren habe ich nach meinem ersten Besuch dort darüber geschrieben, die Location hoch gelobt, aber den Service und das Preis-Leistungs-Verhältnis bemängelt. ABER: Das Haus am See ist eine SO tolle Location, dass mir der Rest sogar egal ist. Ich gehe immer, immer wieder gerne hin, weil ich hier im Pott einfach nichts Vergleichbares kenne. Direkt am Baldeneysee gelegen bietet der wirklich ausgefallen kreativ gestaltete Gartenbereich einen super Ausblick, aber es kommt noch besser: Im Garten stehen selbst gebaute Holzschaukeln, auf denen man mit mehreren Personen liegen kann. Stellt Euch also vor: Ihr liegt da schön auf Schafsfellen und Kissen gebettet mit einem Bierchen oder Weinchen oder einer heißen Schokolade, schaukelt langsam vor Euch hin, starrt in den Sonnenuntergang überm See und kriegt, wenn Ihr Glück habt, auch noch was Leckeres vom Grill. Das Glück hatte ich noch nie, weil immer wenn ich da bin, nicht gegrillt wird. Das scheint aber mein persönliches Schicksal zu sein. Jedenfalls finde ich die Aufmachung und Atmosphäre dort SO toll, dass ich gerne hingehe, um etwas zu trinken und um - wie immer - auf ne Grillwurst oder so zu hoffen. Ja, es ist mein Ernst: Es gibt Locations, bei denen sind mir Service und Futter sogar egal...wenn der Rest SO TOLL ist wie im Haus am See. Einen Besuch dort kann man übrigens wunderbar mit einem schönen Spaziergang am Wasser entlang verbinden. Einfach bei Haus Scheppen parken und loslaufen. Irgendwann ist man dann da und muckelt sich in den Garten. HACH!
In Sachen Sushi: Sushi Haus & Red Sun
[Rüttenscheid, Wegener Straße 1 & Rüttenscheider Straße 126]
Vor einem Jahr bin ich mal durch das ganze Ruhrgebiet getigert und habe mich durch sämtliche Sushi-Läden gefuttert. Deshalb halte ich mich hierbei natüüürlich für einen regionalen Experten. Und der Experte sagt: Geiles Sushi gibbet im Sushi Haus und bei Red Sun. Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen, außer: Im Sushi Haus isset immer brechend voll und man sitzt recht beengt. Hier sind auch die japanischen Maultaschen ein Gedicht! Im Red Sun ist es deutlich ruhiger und stylischer. Zwar gibt es in beiden Lokalen tolles Suhsi, aber die Locations an sich könnten kaum unterschiedlicher sein.
In Sachen Eis: Kika's & Sorelli's
[Werden: Werdener Markt 2 & Brückstraße 7 / Rüttenscheid: Rüttenscheider Straße 229]
Das Kika's und das Sorelli's sind meine liebsten Eisdielen in Essen. Beide sind in Essen-Werden in direkter Ruhrnähe angesiedelt, allerdings hat das Sorelli's nun eine zweite Filiale in Rüttenscheid aufgemacht. Konzentrieren wir uns aber mal auf Werden, denn der Stadtteil ist ohnehin einen Ausflug wert. Fachwerkhäuschen und kleine Geschäftchen laden zum eher ruhrpottuntypischem Bummel ein und bei schönem Wetter kann man sich auch schön anne Ruhr setzen oder mit nem Tretboot lostuckern. Während das Sorelli's mit dem schöneren Mobiliar und zusätzlich zum Eis mit Frozen Yoghurt aufwartet, punktet das Kika's bei mir mit seinen Thermobechern. Mache ich total gerne: Ab mit dem Spaghettieis in einen Thermobecher und dann runter zur Ruhr. So kann man eisessender Weise Tretboot fahren, ohne dass alles schon geschmolzen wäre ehe man überhaupt nur im Bötchen sitzt.
Kokerei Café
[Stoppenberg, Arendahls Wiese 3]
Das Zollverein-Gelände unterteilt sich in zwei Bereiche: Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein. Die meisten Besucher stromern wahrscheinlich nur auf dem vorderen Zollverein-Gelände herum, aber eigentlich ist der weiter hinten gelegene Kokerei-Bereich viel spannender, weil es viel mehr zu sehen gibt. UND weil dort das Kokerei Café zu finden ist, das bei mir mit seinen Waffeln ordentlich Eindruck hinterlassen hat. Richtig, richtig dicke Waffeln...mit Blütenstaub oder heißen Kirschen. Echt ganz was Feines. In den Sommerferien ergibt sich, wenn man im Außenbereich sitzt, eine Art Freibad-Atmosphäre. Klingt doof? Ist es aber nicht, denn Freibad-Atmosphäre ist durchaus genehm, wenn es sich um ein altes Werksschwimmbad handelt, das inmitten dieses sagenhaften Industrie-Charme-Tempels einfach nur abgefahren wirkt. Und wer Lust hat, kann natürlich selbst nen Köpper ins Wasser machen. Im Dezember hingegen gibbet ein anderes Highlight: eine 150 Meter lange Eislaufbahn, auf der man vor der alten Koksmischbatterie galant herumgleiten kann. Für Kinder gibbet dann übrigens kleine Pinguine als Laufhilfe...ähnlich einem Rollator...nur mit Kufen und in klein. Jedenfalls hat man vom Kokerei Café, in dem es übrigens auch herzhafte Speisen gibt, einen tollen Blick auf die Bahn und das sagenhafte Sonnenrad. Kulisse, Kulisse, Kulisse! Ach so...und im Winter hab ich da mal bei nem schön heißen Süppchen ne Runde Backgammon gespielt...hat auch was.
Arabesque
[Südviertel, Rellinghauser Straße 117]
Ein Ausflug nach Arabien ohne Reisekosten?! Dann bitte hier entlang! Die Räumlichkeiten im Arabesque sind im orientalischen Stil gestaltet und die Speisekarte bietet eine sagenhafte Auswahl an Köstlichkeiten. Mein Favorit: Die kleinen Vorspeisentellerchen! Man kann sich bis zu 40 verschiedene (!) Mini-Tellerchen kommen lassen. Dazu wird spezielles Brot serviert, dessen Name mir grad nicht einfallen will. Ein Tellerchen kostet einen Euro. Man bestellt halt so viel wie man ausgeben möchte und wenn man zu zweit 20 Tellerchen futtert, braucht es eigentlich kaum noch ein Hauptgericht. Die Speisen auf den Tellern kommen teilweise in den verrücktesten Farben daher und sind nicht nur die Futterei, sondern auch auf jeden Fall ein Foto wert! Wann kann man schon mal für so kleines Geld so viel durcheinander probieren?! Nicht nur lecker, sondern auch spannend und unterhaltsam.
Hugenpöttchen
[Kettwig, August-Thyssen-Straße 51]
Jetzt mal ein Tipp für fein! Essen gehen aufm Schloss! Und zwar auf Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig. Kettwig mag einer der malerischsten Stadtteile Essens sein und mir persönlich ist allein schon die Fahrt zum Schloss eine Freude, weil man einfach so eine tolle Aussicht auf die Ruhr hat. Im Hugenpöttchen gibt es gehobene, gutbürgerliche Küche mit Pfiff...wie man so schön sagt. Trotz des feinen Ambientes hat dort keiner einen Stock im Popo und an warmen Abenden kann man toll auf der Terrasse mit Blick auf den Schlosspark dinieren. Die Preise sind in Anbetracht der stilvollen Location moderat und ich persönlich bin ein großer Fan vom Hirschburger nebst Süßkartoffeln und vom Thunfisch-Sushimi. Allerdings weiß ich nicht, ob es sich dabei um Standardgerichte auf der Karte handelt. Im Hugenpöttchen kann man auch frühstücken. Wer sich dafür entscheidet, sollte keinenfalls das grandiose Ei Benedict verschmähen. (Meinen Blogpost über das Schlosshotel und das Restaurant findet Ihr HIER.)
Le Chat Noir
[Rüttenscheid, Birgittastraße 22]
Das Le Chat Noir nennt sich selbst "Weinlokal und Bistro". Es liegt auf einer der Seitenstraßen Rüttenscheids. Bei der schwatten Katze handelt sich um ein rustikales, französisches Restaurant ohne Schischi, wenn man vom E.T.-Gemälde und so manch anderem Bild mit bolligem Goldkettchen drumherum mal absieht. Aber das ist ja auch ziemlich cooler Schischi-Kram. Man sitzt bei Kerzenschein an Holztischen, auf denen immer brauner Zucker steht. Ich sage es immer wieder gern: Läden mit braunem Zucker sind gute Läden. Ich esse dort am liebsten einen der großen Salate...die sind wirklich, wirklich toll. Auch toll: Zum Brot gibt es wechselnde, selbstkreierte Buttersorten. Meine Güte...hab ich da schon tolle Butter gegessen...und ich mag eigentlich gar keine Butter. Kleiner Hinweis: Auch wenn die Vorstellung eines französischen Weinlokals eher nach einem ruhigeren Ort klingt...es kann dort manchmal auch ganz schön laut sein, weil die Räumlichkeiten recht klein sind und die Tische sehr nah beieinander stehen. Manchmal will man ja lieber etwas mehr "für sich" sitzen. (Einen schönen Blogpost-Einblick in das Lokal gebe ich HIER.)
Landgasthaus Brandenburg
[Burgaltendorf, Kirchstraße 67]
Machen wa uns nix vor: Besonders schön isset im Landgasthaus Brandenburg nicht. Es fällt eher in die "Wirtschaft"-Kategorie und wirkt wirklich ein bisschen überholungsbedürftig. Aber. ABER! Dort wohnt das ehrenwerte Schnitzelparadies! Es gibt dort Schnitzel, von denen man noch Monate später träumt. Ihr seht die zwei Platten dort oben auf dem Foto? Dabei handelt es sich um 2x "Schnitzel-Potpourri" zu schlappen 15€. Unter allen Schnitzelvariationen kann man sich 3 kleine (HAHA!) Schnitzel aussuchen und hat dann auch noch die freie Beilagenwahl. Wer also nix so gut kann wie essen, MUSS DA MAL HIN! Außerdem kann man bei schönem Wetter draußen sitzen und eventuell einen tollen, ländlichen Sonnenuntergang sowie hungrige Igel beobachten. Das macht mit lecker Schnitzel im Bauch unter Umständen eh viel mehr Spaß, als in irgendeinem aufgestylten Schuppen zu hocken...finde ich zumindest.
Feddich.
So. Natürlich gibt es noch viele weitere tolle, leckere und schöne Restaurants, aber so ist das eben mit Empfehlungen...irgendeine Wahl muss man halt treffen. Wer es rosa und etwas "szenig" mag, dem sei auch noch das Zucca auf der Rü ans Herz gelegt. Mein Fall isset in Sachen Optik und Publikum nicht, aber die Gorgonzola-Pasta mit Walnüssen dort ist der Knaller. Außerdem habe ich da mal die leckersten Muscheln meines Lebens gegessen. Dann verkrafte ich sogar mal rosafarbene Wände.
Empfehlen möchte ich auch noch das Restaurant Seitenblick. Das steht nur oben nicht bei, weil ich dort tatsächlich noch nie auch nur ein einziges Foto gemacht habe. Das Seitenblick liegt mitten in der Innenstadt und ist meine erste Adresse für "lecker Frühstück". Aber auch in den Abendstunden wird hier Feines serviert. Ganz besonders sind mir die tollen Flammkuchen in Erinnerung geblieben, die auf riesigen Holzbrettchen kredenzt werden. In den Abendstunden ist es im Lokal etwas schummerig. Das finde ich teilweise ein bisschen anstrengend für die Augen, aber es hat definitiv auch etwas Romantisches. Außerdem handelt es sich hierbei um ein "anständiges" Restaurant, in das man gut mit Mama und Papa oder Omma und Oppa gehen kann...und dafür ist ja auch nicht jedes Lokal geeignet, ne?
So. Jetzt reichts aber wirklich! Wie gesagt: Das hier wird ne Serie und ich werde versuchen, in nächster Zeit pro Woche jeweils eine Kategorie rauszuhauen. Es werden folgen: Kneipen & Biergärten - (Industrie)Kultur & Natur - Shoppen - Mal was ganz Anderes - Übernachtungsmöglichkeiten.
Wisster Bescheid. In diesem Sinne: Gerne her mit EUREN Tipps in Sachen Restaurants und Cafés und viel Spaß in Essen (beim Essen).
Merke: Ein Herz für Nicht-Ketten-Gastronomie!