Quantcast
Channel: heimatPOTTential
Viewing all articles
Browse latest Browse all 324

Aktion "Essen zu Gast in Deiner Stadt" Oder: Eine Nacht im Schlosshotel Hugenpoet

$
0
0
Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, das Wichtigste zuerst: Vor ein paar Wochen habe ich im Rahmen der Aktion "Essen zu Gast in Deiner Stadt" in Kooperation mit der Essener Marketing GmbH auf Schloss Hugenpoet meinen königlichen Winkgruß perfektioniert und das erste Ei Benedict meines Lebens gegessen.


So. Nun ist das ehrlich gesagt schon ein bisschen komisch für mich gewesen...auf so nem Schloss. Ich laufe barfuß durch jeden Matsch, hocke mich gerne im Schneidersitz mitten auf den Bürgersteig und trinke meine Cola light zu Hause meistens direkt aus der Flasche. Sehr undamenhaft. Und dann ab auf ein Schloss?! Oder noch besser: auf ein Schloss, das zu den Leading Hotels of the World zählt?! Ich gebe es zu: Ich hatte n bisskn Manschetten und noch nicht mal die richtigen Schuhe samt passender Handtasche angesichts dieser feinen Residenz. Dachte ich zumindest. Aber wie immer im Leben isset nicht das Verkehrteste, seine Manschetten einfach mal zu überprüfen...und zwar ganz unabhängig von jeglichem Schuhwerk. Also habe ich genau das gemacht und bin einfach mal gucken gegangen.


Nee. Das stimmt so nicht. Gucken gegangen - so von außen - bin ich dort in den letzten Jahren schon mehrmals. Nur reingetraut habe ich mich nie. Und genau so geht es wohl vielen neugierigen Spaziergängern...das hat mir zumindest die Marketing Managerin des Schlosshotels berichtet. Von ihr wurde ich nämlich direkt nach meiner Ankunft in Empfang genommen und während sie mich über das beeindruckende Gelände und durch die unterschiedlichen Häuser führte, haben wir einfach mal ein bisschen gequasselt.


Tja. Was macht man am besten, wenn man unsicher ist?! Man gibt es zu. Hab ich dann auch gemacht und direkt mal meine bisherigen Schwellenängste "gebeichtet". Daraufhin erzählte mir Frau Uschkamp von ein paar Ausflüglern, die am Schloss Hugenpoet auf ihrer Fahrradtour vorbeikamen. Telefonisch erkundigten sie sich im Vorfeld, ob sie denn mal reinkommen dürften...auf ein paar Blicke und ein Wässerchen oder so?! Und zwar im Fahrraddress. Also ganz "unfein". Tja. "Das geht doch niiiiicht!" möchte man vielleicht meinen. Man kann doch nicht im verschwitzten Sportdress einfach mal durch eins der führenden Hotels der Welt marschieren...

Doch. Kann man wohl. Denn genau diese Schwellenängste möchten die Mitarbeiter des Hotels gerne abbauen. Klar, nun sollte nicht jeder Zweite barfuß mit Matsch anne Füße und ner Pulle Cola inner Hand im Schneidersitz im Foyer Platz nehmen...aber das versteht sich ja von selbst, ne?! Aber trotzdem ist das Hotel offen für Neugierige, die vielleicht einfach mal spontan einen Kaffee auf der Terrasse des hoteleigenen Restaurants Hugenpöttchen trinken möchten.


Oder wer am Abend auf ein Gläschen Wein an der Bar sitzen und dem Pianisten lauschen möchte (immer donnerstags!), ist ebenfalls herzlich willkommen. Denn das, was das Schlosshotel vor allem auszeichnet, ist nicht das etwaige Schickimickitum, sondern die Offenheit und Herzlichkeit, mit der man dort den Menschen bzw. den Gästen begegnet.

Nun müsst Ihr Euch das so vorstellen: Ich dackel da also in meinen Schläppkes rum und bekomme die tollsten Räume und das geschichtsträchtigste Mobiliar gezeigt...


...und was beeindruckt mich noch viel mehr?! Die Begrüßungscurrywurst (echt jetzt!) und die herzliche Freundlichkeit, mit der mir dort wirklich JEDER Mitarbeitet begegnet. Das klingt jetzt so daher gesagt, aber stellt Euch das kurz mal ernsthaft vor: Natürlich ist auf so nem Schloss schon alles irgendwie "für fein" und man macht die ganze Zeit "Ohhhh!" und "Ahhhh!" und hofft, dass man nicht völlig deplatziert wirkt. Und dann arbeiten da Menschen - als Concierce, als Portier, als Barmann oder als Zimmerdame - und diese Menschen schaffen einen sagenhaften Spagat: Sie benehmen sich der Etikette entsprechend und haben dabei KEINEN Stock im Popo...und das würde man doch eigentlich gemeinhin annehmen wollen. Dieses zwischenmenschliche Kunststück hat mich auf Schlosshotel Hugenpoet wirklich am meisten beeindruckt, denn mit lockerer Herzlichkeit kriegt man mich mehr als mit allem Anderen.

Was ich damit sagen will: Wenn Ihr dort mal vorbeikommt und die Gemäuer von außen bestaunt...traut Euch ruhig rein! Trinkt ein Käffchen, esst n Stück Kuchen oder geht mal zum Abendessen hin - das ist schon ein Erlebnis! Und jaaaa, es ist nicht so "günstig" wie inner Imbissbude, aber es ist auch nicht so teuer, dass man schreiend weglaufen wollen würde. Gehobene Küche hat ihren Preis und auf Schloss Hugenpoet ist dieser wirklich moderat.


So. Und sonst so? Ich könnte Euch Romane erzählen. Von den schönen Hochzeiten, die dort ganz nach Gusto ausgerichtet werden. Vom Weihnachtsmarkt und den Tannenbäumen, an denen Wünsche von Kindern des Kettwiger Kinderheims hängen und die sich die Gäste einfach schnappen (also die Wunschkärtchen, nicht die Kinder!) und erfüllen können, ohne sich dabei als großer Gönner in Szene zu setzen wie es manchmal in gehobenen Charity-Kreisen üblich ist. Von Kochkursen könnte ich Euch erzählen, von Kinder-Benimmkursen "in nett", von hauseigenen Leckereien im Glas, die man für sehr kleines Geld mit nach Hause nehmen kann. Vom Barmann, der schon seit 25 Jahren im Schloss an der Bar steht oder von den Kaminen, die durch Schnitzkunst Geschichten erzählen.


Richtig toll fand ich auch die alten Teppiche, die so dick sind, dass man bei jedem Schritt den Unterschied zu heutiger Auslegeware merkt. Oder den kleinen Aufzug, in dem man sich wie in einem alten Film fühlt.

Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass ich sogar durch die Villa "Türmchen" geführt wurde. Die Villa liegt etwas abseits vom Schloss und weil sie nicht einsichtig ist, können dort Leute wohnen, die z.B. aufgrund ihrer eigenen Prominenz gerne "heimlich" nächtigen wollen. Hier wird seitens des Hotels auf Verschwiegenheit Wert gelegt, aber dass dort schon mal die Spice Girls (krkrkrkr!) geschlafen haben, hat Frau Uschkamp mir trotzdem verraten...ist ja auch schon ein ganzes Weilchen her.


Diesmal hat Daniela mir Übernachtungsgesellschaft geleistet und ich musste penibel darauf achten, dass sie keine der wunderschönen Blumengestecke im Schloss klaut. Außerdem hat sie kurz nach dem Auschecken noch einen kleinen Sitzstreik veranstaltet.


Daniela hat übrigens gestern noch von den sagenhaft tollen Betten geschwärmt uuund von den unglaublich kuscheligen, riesigen Handtüchern. Ich zitiere: "Handtücher so groß wie Bettlaken!"...naja...FAST! Jedenfalls haben wir wuuuunderbar geschlafen...und konnten am Morgen wie Cinderella am Fenster den zwitschernden Vögeln im Schlosspark winken.


Apropos Schlosspark! Dieser ist tatsächlich nur den Hotelgästen vorbehalten, damit er nicht zur öffentlichen Grünanlage mutiert. Verständlich.



Für den gesamten Park ist übrigens nur ein einziger Gärtner zuständig - das hat mich irgendwie beeindruckt. Jedenfalls bin ich am Morgen noch vor dem Frühstück durch den Schlosspark gewandelt und habe mich auch dabei irgendwie ganz schön vornehm gefühlt...


Ach so...wovon Dani auch heute NOCH mehr schwärmt als von Blumengestecken und Handtüchern ist das Thunfisch-Sushimi, das sie am Abend im Hugenpöttchen als Vorspeise serviert bekam. Darauf war ich offen gestanden ganz schön neidisch. SOWAS TOLLES! Zarter als zart...wirklich etwas ganz Besonderes!


Wir haben uns also einmal quer durch die Karte gefuttert und NATÜRLICH war alles vom Feinsten! Mein Hirschburger samt Süßkartoffelpommes war übrigens fast so grandios wie Danis Sushimi...


Aber anstatt Euch jetzt detailliert von unserem Festmal zu berichten, erzähle ich Euch lieber was während des Abendessens passiert ist. Wir sitzen da also so, alles lecker, alles toll...und dann laufen auf einmal Menschen durch das Restaurant. Viele Menschen. Sehr, sehr viele Menschen. Eingewickelt in goldene Knister-Wärmedecken im Entenmarsch auf dem Weg durch das Restaurant in den Schlosspark, um dort ein Hochzeitsfeuerwerk zu beäugen. Ich bin ja nu nicht der große Feuerwerksfreund und deshalb fand ich die goldenen Männekens, die bei jedem Schritt geknistert haben, viel spannender. Der letzte Enterich Erpel in der Kette hatte übrigens wohl keinen Umhang mehr abbekommen und so bildete er mit den Worten "Na toll, und ICH bin jetzt der, der auffällt, ne?!" einen wirklich amüsanten Abschluss und das ganze Restaurant hat schallend gelacht.

Warum ich Euch das erzähle?! Weil es meiner Meinung nach viel über das Hotel aussagt. Normalerweise würde man doch denken, dass "sowas" in so einer schicken Atmosphäre gar nicht in Frage kommen dürfte...50 Leute, die einfach mal knisternd das Restaurant durchqueren. Aber im Schlosshotel Hugenpoet kommt sowas in Frage...also ein weiterer eindeutiger Beweis für "keinen Stock im Elite-Popo" und somit verdammt sympathisch.

Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass ich mit dem, was ich für das folgende Foto "veranstaltet" habe, in Sachen Etikette vielleiiiiicht etwas übertrieben haben könnte...aber ich glaub, mich hat keiner gesehen.


Ich bedanke mich an dieser Stelle noch mal recht herzlich bei der Essener Marketing GmbH für die Kooperation, bei den netten Hugenpoet-Herrschaften für den schönen Aufenthalt und ganz besonders bei Frau Uschkamp, die mich so toll herumgeführt hat. Und natürlich geht auch ein Dankeschön an Dani, meine liebreizende Begleitung. Und...ganz wichtig...an den super netten Kellner, der mir beim Frühstück das Ei Benedict empfohlen hat...ich komme nämlich immer noch nicht darüber hinweg WIE LECKER das war...sogar leckerer als Danis Sushimi.

(Mal wieder der rechtmäßigen Vollständigkeit halber: Die Idee zur Kooperation mit dem Essener Marketing stammte von mir und ich freue mich, dass sie auf Anklang stieß. Über die Kosten der Hotelaufenthalte hinaus ist keine Kohle geflossen. Trotzdem gilt dieser Post somit als "Werbung". Wisster Bescheid.)

Merke I: Einfach mal vorbeigehen...auf ein Weinchen, ein Stück Kuchen oder ein Ei Benedict.

Merke II: Dani fand ihr Suhimi leckerer als das Ei Benedict.

Merke III: Das Schloss Hugenpoet hat übrigens drei Leben. Was das bedeutet, erfahrt Ihr HIER.



Viewing all articles
Browse latest Browse all 324

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>