Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, eigentlich wollte ich nicht über meinen Aufenthalt in der Hamburger Superbude bloggen. Wenn eine Beziehung inne Brüche geht, werden schöne Erinnerungen nämlich - zumindest in meinem kleinen Schädelchen - zu traurigen Erinnerungen. Und das wollte ich mir (und Euch) auf meinem Blog lieber nicht antun. Also habe ich dem netten Herren, der mich in die Superbude eingeladen hatte, eine kurze Mail geschickt, die Sachlage erklärt, angeboten, die Übernachtung rückwirkend zu bezahlen und die ganze Kiste damit abgehakt.
So. Aber dann bekam ich eine SO liebe Mail zurück, dass mir echt das Herzkn aufging:
Liebe Juliane (so heiße ich in noch echter),
ach herrje. Manchmal ist das Leben wirklich grausam. Ich danke Dir für Deine Offenheit und das Angebot. Der Superbuden-Gedanke ist aber auch: Hilf, wenn Du helfen kannst. Und ich für meinen Teil denke, da muss jetzt nicht noch ne Rechnung ins Haus flattern, die Dich vielleicht sogar noch mal dran erinnert, was war. Daher verzichte ich und wünsche mir eher Folgendes:
- Komm schnell wieder auf die Beine.
- Meine Mama hat immer gesagt: "Kopf hoch, Junge, auch wenn der Hals dreckig ist!"
- Komm doch einfach später im Jahr noch mal zu uns nach HH. Bring einen ganzen Schwung Mädels mit, so dass wie ne 6er Bude vollbekommen und dann geht's ab auf den Kiez. Tanzen bis die Füße qualmen. Schreib mich für ne Reservierung an.
- Mit guten Vibes schreibste dann noch mal was über uns…
- Deal?!
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Auf dass Dir ganz viel Schönes widerfährt.
Ich mal wieder direkt Pipi inne Augen...und dann der Gedanke: "Boah, egal wie cool so ein Hotel auch sein mag, egal wie ausgefuchst und stylisch das Design wirkt, egal wie gut man dort geschlafen hat...das, was diesen Laden WIRKLICH besonders macht, ist so eine herzliche und großzügige Reaktion. Ein Hotel, das sich "Hilf, wenn Du helfen kannst!" auf die Mottofahne schreibt, ist SO etwas Tolles und Erzählenswertes, dass es die vielleicht traurigen Erinnerungen, die ich mit dem Aufenthalt dort verbinde, doch glatt überschreibt. Mit anderen Worten: Da tritt das, was weh tut, ganz galant in den Hintergrund, und plötzlich bleibt da nur noch eins: "Was für ein super toller Laden mit Herz!". Und DESHALB will ich euch heute DOCH davon erzählen. So eine Message und so eine Einstellung sind nämlich viel, viel wichtiger als Herzgedöns.
Ich habe dem netten Herren auf seine Mail nicht geantwortet. Erst mal nachdenken und so. Und dann bekam ich einige Tage später auch noch ein Mini-Päckchen aus Hamburg. Die Superbude hat mir kleine Saatbomben geschickt...zur Aufmunterung und mit lieben Wünschen für einen bunten Frühling.
So. Jetzt mal im Ernst?! WER MACHT DENN SOWAS?! Welche Institution schickt ihnen eigentlich komplett fremden Leuten einfach mal ein bisskn Liebe quer durchs Land? Und spätestens an dem Punkt war klar: DAS muss erzählt werden!
Also, liebe St.Pauli-Superbude, betrachte dies nicht als einen schnöden War-cool-bei-Euch-Blogger-Werbe-Post. Das hier ist ein kleiner Liebesbrief. An ein Hotel, das nicht nur ausgefallen gestylt, sondern auch ausgefallen herzlich ist. Und DAS ist wirklich mal etwas sehr, sehr Besonderes!
Besonders ist im Superbuden-Kosmos auch, dass da einfach selbstgebackenes Brot und Nutella auf dem Rezeptionstresen steht. Für umme, wenne Hunger hast! Weil dann die Augen der Gäste so schön leuchten.
Ihr seht also: Hier geht es nicht nur um Coolness und Style. Hier geht es um Herzlichkeit...und damit kriegt man mich ja.
Aber cool und stylisch ist die Superbude trotzdem. Beweise?! Beweise:
Ich bin ja ein großer Fan von tollen Toiletten Badezimmern. Mich kann man mit einer Pulle Haarspray, einer Deodose und einem Schälchen Tampons echt ein bisschen glücklich machen, auch wenn ich nichts davon im Einzelfall benutze. Ich finde es einfach nur so nett, wenn irgendwelche Lädchen sowas bereit stellen. Einfach eine schöne Geste. Hat die Superbude natürlich drauf. Und stellt auch noch gleich einen Strauß Tulpen dazu! Die Rede ist hier übrigens von den Toiletten im Restaurantbereich, nicht dass wir uns falsch verstehen.
Aber auch die Badezimmer auf den einzelnen Superbuden selbst sind ein echter Knaller! Liebevoll gestaltet mit Ankerhaken, tollem Holz mit sagenhaften Brandmalereien (ich hoffe, das nennt man so?!) und schönen Amaturen. Und der Oberburner: Unter der Decke prangt zusätzlich zur regulären Beleuchtung eine Infrarotlampe...damit man es schön muckelig hat, wenn man aus der Dusche kommt. Bisschen sehr gut, ne?!
Man kann Doppelbuden, Viererbuden und Secherbuden buchen, aber auch Specials sind möglich: zum Beispiel eine Nacht in der Rockstarsuite mit bis zu sechs Köppen und einer Bühne, die man zur Heia-Zone umklappen kann. Oder man mietet sich für schlappe 16 (!) Euro pro Nacht in einer Backpacker-Bude ein. Ich kann hier nur mit Bildern von einer Doppelbude dienen, aber klickt Euch für weitere Bilder ruhig mal durch die Homepage der Superbude - die Website ist nämlich ziemlich gut und witzig gemacht: KLICK!
Die Handtücher und die Bettwäsche waren übrigens tippitoppi weich - auch kein unwichtiges Detail. Und geschlafen hab ich wie ein Stein. Da hatte ich ehrlich gesagt ein wenig Sorge. Sechserbuden und das Schanzenviertel direkt umme Ecke...das kann nachts bestimmt etwas lauter werden, wenn die Feierwütigen in ihre Betten poltern, dachte ich. Aber wie gesagt: wie ein Stein!
Und zwar wie ein Stein, der glatt das Frühstück verpennt...und das, OBWOHL es sogar extra für Langschläfer bis 12 Uhr kredenzt wurde. Und so hab ich mich ganz schön geärgert, als ich dann aufgrund eigener Doofköppigkeit in Kombination mit Steinschlaftum doch tatsächlich keine der berühmten Superbuden-Waffeln abstauben konnte.
Überall in der Superbude hängen kleine Zettelchen oder Tafeln mit schlauen Tipps, die einem den Aufenthalt verschönern können. So wird man zum Beispiel aufgefordert, sich einfach einen Klebezettel zu schnappen, die eigene Zimmernummer und das Abreisedatum drauf zu kritzeln, damit das Bier für einen kalt gestellt und das Essen im Kühlschrank frisch gehalten werden kann. Jede Kleinigkeit suggeriert: Hömma, fühl Dich wohl! Eine Leseecke, ne Gitarre zur freien Verfügung, gelegentliche Mini-Konzerte, zwei PCs im Aufenthaltsbereich, Kunst, Killefitt und freies w-lan runden die Wohlfühlmöglichkeiten ab. Man merkt einfach, dass sich hier ein paar Leute wirklich kontinuierlich gute Gedanken machen, damit das Hostel nicht nur cool, sondern auch liebenswert rüberkommt.
So, liebe Superbude, hier endet mein kleiner Liebesbrief an Dich und ich wünsche Dir, dass Du noch ganz, ganz viele Leute begeistern kannst. Und im Sommer komme ich gerne wieder...mit Mädels, Tanzwut und guten Vibes. Und dann werden die Superwaffeln NICHT verschlafen!
Und meinen Lesern sei gesagt: Hamburg + Superbude = großartige Kombination. Ehrenwort! Also bucht Euch in der Hansestadt nicht bei irgendwelchen schnöden Ketten ein. Wählt lieber das Hostel mit Herz...bahhh...das klingt ja schreeeecklich...aber es ist nun mal wahr!
Ach so, das Nachwort: Es dürfte niemandem entgangen sein, dass es sich hier um einen gesponserten Post handelt, da die Superbude mir die Übernachtung geschenkt hat. Ist aber trotzdem alles sehr wahr. Echt. Und wenn ich irgendetwas verschwiegen habe, dann nur, dass die Lüftung im Bad etwas sehr laut war. Kann passieren. Wurde am nächsten Tag repariert. Also kein Ding.
Merke I: "Hilf, wenn Du helfen kannst" ist ganz schön groß!
Merke II: In Hamburg gibbet zwei Superbuden:
Eine in St. Pauli und eine in St. Georg.
Merke II: In Hamburg gibbet zwei Superbuden:
Eine in St. Pauli und eine in St. Georg.