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Persien im Pott

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, es gibt ja so Läden, in die will man immer rein, aber die haben immer zu. Nicht weil die grundsätzlich immer geschlossen haben, sondern weil man einfach immer und immer wieder zur falschen Uhrzeit davor steht. So geht es mir seit gut einem Jahr mit dem Bochumer Café Safran. Und immer wieder habe ich gedacht "Muaaaah...EINES TAGES!"

Und eines Tages war dann letztens. Endlich! Und weil es sich um ein Spontangeschehen handelte, hatte ich meine Kamera nicht dabei. Tja. Wenn EINES TAGES kommt, sollte man besser vorbereitet sein. Aber ich schaffe es ja noch nicht mal, eine Reservendose Katzenfutter in der Küche stehen zu haben. Die letzte Dose ist einfach immer die letzte Dose. Nix Reserve. Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich nur sagen wollte: Schnieke Kamerafotos gibbet heute nicht. Aber das tut dem Café und dem Essen zum Glück keinen Abbruch!


Ehrlich gesagt wusste ich im Vorfeld gar nichts vom Café Safran - also von seiner bloßen Existenz mal abgesehen. Ich hatte nur ein paar Mal die schönen Mosaik-Eingangsstufen bewundert und durch die Fensterschreiben gespinkst, um festzustellen: is ja klein da! Aber weil "klein" mit Blick auf Restaurants in der Regel auch "schön persönlich" bedeutet, habe ich das einfach mal als sehr positiv gewertet und schlicht zum Anlass genommen, dort unbedingt essen zu wollen.

Wenn ich klein sage, meine ich übrigens auch klein! Denn im Ladeninneren steht exakt EIN Tisch. Und so sitzt man durchaus auch mal mit fremden Leuten an der Tafel und kommt ins Gespräch...wenn man mag.


Apropos mögen: Ich mag so kleine Gewürzanbietschalen ja sehr! Gewürzanbietschalen ist sicherlich ein valides Scrabblewort und dürfte einen beim Galgenmännchen spielen den Gewinn sichern. Jedenfalls gesellte sich zu dem Gewürzanbietschälchen schnell leckeres Brot und eine tolle Tunke. Heidi und ich warfen einen Blick in die kleine Speisekarte, hatten beide keine Ahnung von persischen Genüssen und bestellten mehr oder weniger einfach irgendwas. Naja. So stimmt das auch nicht. Ich bin schon ein wenig ausgeflippt, als ich "Granatapfel-Walnuss-Soße" gelesen habe. Es war mir also eher egal zu welchem Irgendwas diese Soße gereicht werden würde...Hauptsache es würde sich hinterher möglichst viel davon auf meinem Teller befinden.

Und wenn ich viel sage, dann meine ich viel. Dass mein stiller Wunsch aber DERMASSEN erhört werden würde, hatte ich mir dann doch nicht träumen lassen. Schaut Euch mal meinen Teller an! Ich habe extra meinen Daumen auf das Bild gequetscht, damit Ihr die Größenverhältnisse anständig einschätzen könnt...


Heidi hatte sich für Tabrisi entschieden und bekam einen monströsen (monströs lecker und riesig) Hackballen (9,90€) serviert. Auch sehr, sehr lecker, aber was kann schon gegen ein ganzes Tellermeer aus Granatapfel-Walnuss-Soße an Fesendjun-Hähnchen anstinken?! Ganz im Ernst: Mein Essen war einfach SAGENHAFT! Ich hatte eigentlich keinen besonders großen Hunger in Petto, habe dann aber doch den ganzen Riesenteller (13,90€) ratzefatz leergefuttert und immer wieder verkündet, seit Ewigkeiten nicht mehr etwas soooo Leckeres gegessen zu haben.

Nun müsst Ihr Euch das so vorstellen: Heidi, ich und unsere Handys. Ab und zu quasseln, ununterbrochen Fotos machen, dann Fotos bearbeiten und dabei schweigend nebeneinander sitzen. Dann wieder den ganzen Krempel auf dem Tisch umstellen und noch mehr Fotos machen. Und das in einem Restaurant, das SO klein ist, dass dieses handyöse Verhalten auch wirklich JEDEM auffallen muss. Jedenfalls hatte ich irgendwann das Gefühl, dass wir unangenehm auffielen. So ein schöner kleiner Laden, so ein tolles Essen...und dann zwei Bescheuerte, die zwischen frischem Gemüse, Tulpen und Teekannen nur mit ihren Handys rumhampeln.


Also habe ich dem lieben Inhaber erklärt, dass ich gerne auf meinem Blog von seinem Café erzählen möchte und die vielen Fotos mache, weil ich mich so freue, dass es bei ihm so toll ist, und nicht weil ich einfach nur ne Macke habe, die Finger nicht vom Handy lassen kann und sein frisch zubereitetes Essen nicht zu schätzen weiß. Denn eigentlich ist das Café Safran der perfekte Ort für eine Auszeit. Ruhig geht es zu, die Stimmung ist behaglich und der Chef und Koch (in einer Person) vermittelt das Gefühl, in einem kleinen privaten Esszimmer zu sitzen, während er 3 Meter weiter hinten in seiner Küche steht und das, was man bestellt, "mal eben" frisch zubereitet.

Wenn Ihr also mal essen gehen wollt und Lust auf "andere" Gewürze, auf eine schöne Atmosphäre ohne kommerzielle Geschäftigkeit und einfach insgesamt auf eine kleine, andere Welt habt, dann seid Ihr im Café Safran mehr als richtig! Es liegt mitten in der Bochumer Innenstadt nur einen Katzensprung vom überlaufenen Bermudadreieck und dem "hippen" Ehrenfeldviertel entfernt und ist meiner Meinung nach eine verdammt tolle Alternative zu den "üblichen Verdächtigen" im Zentrum.

Und beim nächsten Mal lasse ich das Handy in der Tasche und konzentriere mich ein wenig mehr aufs "Einfach nur da sein und genießen", denn ich glaube, das kann man dort richtig, richtig gut...vor allem in einem Granatapfel-Walnuss-Soßen-Meer!

Merke I: Die Speisekarte ist klein, aber fein.
Zusätzlich gibt es wechselnde Spezialgerichte.
Und bei allem gilt: Wenn alle is, is alle. Wie zu Hause.

Merke II: Das Café Safran hat am Wochenende
nur nach Vereinbarung geöffnet. Und grundsätzlich
empfiehlt sich eine Reservierung, denn:
Wenn voll is, is voll.


Dear Goods und gute Gründe

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, in diesem Jahr habe ich noch nix geshoppt...also von Katzenstreu, Benzin und Futterkram mal abgesehen. Na gut, da war ein Paar Turnschuhe, aber das habe ich online bestellt und außerdem sind Schuhe Schuhe und keine Kleidung und ganz am Ende des Körpers...irgendwie zählt das doch nicht richtig, oder?! Also: Ich habe in diesem Jahr noch nix geshoppt, weil nicht Krösus und so. Ich bin noch nicht mal in Versuchung geraten, weil ich einfach nicht mehr in irgendwelche Bekleidungsläden gegangen bin. Und wenn ich online etwas entdeckt habe, was meinmeinmein werden musste, dann habe ich mich damit begnügt, es auf Pinterest zu pinnen. Fühlt sich auch immer ein bisschen wie "So. Meins!" an. 

Naja. Und dann war ich am Montag bei Dear Goods.


Und jetzt bin ich fest davon überzeugt, dass ich nicht mehr besonders gut ohne das Kleid leben kann, das ich da oben auf dem Foto anhabe. Weil ich noch NIE ein Kleid anhatte, das sich SO gut anfühlt und SO gut sitzt. Gekauft habe ich es nicht. Weil ich doof bin. Das, was nun folgt, ist also quasi ein Betroffenheitsbericht.


Nein, stimmt gar nicht. Es folgt eine tiptop Shop-Empfehlung! Dear Goods hat im November 2014 sein Essener Standbein eröffnet. Zwischen dem neuem Univiertel und dem Limbecker Platz residiert nun die mittlerweile vierte Filiale (nach Berlin und München) direkt neben dem ebenfalls neuen Veganz-Supermarkt. Super oft bin ich dran vorbeigefahren und habe "Boah, da musse auch mal rein!" gedacht. Joa, und Ihr müsst da auch mal rein. Und dafür gibbet Gründe:


1. Dear Goods setzt auf tier-, mensch- und umweltfreundliche Produkte, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger in irgendwelchen Kundengesichtern rumzufuchteln. Hier wird ein straightes Konzept umgesetzt, ohne einen auf Bekehrungspolitik zu machen. Die drei Herzen im Logo stehen für die Liebe zu Tier, Mensch und Umwelt und liegen in dem Wunsch begründet, dass eines Tages weder Menschen, noch Tiere oder die Natur unter den Bedingungen der Textilproduktion leiden müssen. 


2. Dear Goods ist riiiichtig, riiiichtig schön aufgemacht! Holz- und Kupferelemente treffen auf Designklassiker der 60er und insgesamt ist die Dekoration sehr liebevoll und wohnlich gestaltet. Die Waren liegen auf wuchtigen Holztischen, in kleinen Schublädchen oder auch in schönen alten Koffern. Ich mag ja so Läden, durch die man 5-6 mal im Kreis laufen kann und immer noch ein anderes besonderes Detail entdeckt. Es hängen schöne, alte Bilder an den Wänden, Pflanzen in Vasen und Töpfen ziehen sich durch das ganze Geschäft und nette Eckchen zum Sitzen gibbet auch...sogar draußen vor der Tür.


3. Die Kleidung, die angeboten wird, hat wirklich eine tolle Bandbreite. Ich gebe es zu: Normalerweise verbinde ich mit fair produzierter Kleidung schnell den klassischen Öki-Look. Fehlen noch ein paar Filzringe und ab dafür. Tja. Dear Goods hat mich eines Besseren belehrt und darüber freue ich mich sehr! Ganz ohne Quatsch: Alles, was ich anprobiert habe, war von wirklich toller Qualität und hätte absolut nicht zu dullen Filzringen gepasst. Shirts mit tollen Drucken, bunte Socken mit geometrischen Mustern, grandios fallende Kleider, in die man einfach nur reinschlüpft, sich wie im bequemen Schlabber-Look fühlt, aber top gekleidet ist. Warum ich dann nix gekauft habe?! Haaaach. Das erklärt der nächste Punkt...


4. Bei Dear Goods gibbet nicht nur Kleidung, sondern auch schönen Killefitt. Und Schmuck. In Sachen Schmuck bin ich ein gaaaanz schwieriger Kandidat. Mir gefällt nämlich so gut wie nix. Und dann hingen da zwei Armbänder. Tja. Liebe auf den ersten Blick! Und normalerweise HASSE ich Armschmuck. Weil er mich einfach stört, wenn er da so an meinem Handgelenk rumbämselt. Aber diese zwei Armbänder bämseln nicht. Sie krönen mein Handgelenk! Ha! Und DESHALB habe ich keine Kleidung gekauft. So ein tolles Kleid würde ich wohl 3-4 mal im Jahr tragen, aber Handgelenkskronen?! Die trage ich ab sofort natürlich täglich. 


Was ich aber eigentlich sagen wollte: Eine gute Auswahl an Kleidung, Killefitt und Schmuck sorgt gekonnt dafür, dass man es mit der Qual der Wahl zu tun bekommt. 


5. Zu allen Produkten und Labels gibt es übrigens kleine Hintergrundgeschichten. Wer produziert was wo und warum? Herzensanliegen treffen hier auf Geschichten aus dem echten Leben, die sich nicht einfach nur dem Kommerz, sondern einer guten Sache verschrieben haben. Das hat mich persönlich wirklich beeindruckt. Während ich dieses oder jenes beäugte oder in der Hand hielt, hat die liebe Melissa, die bei Dear Goods arbeitet, mich mit Infos gefüttert. Also jetzt nicht so zulaberig-nervig, sondern sehr charmant.

So weiß ich jetzt zum Beispiel, dass meine Handgelenkskronen von benachteiligten Frauen in Indien hergestellt wurden. Und zack...hat der Schmuck einen wertigeren Hintergrund als "Jo, is von h&m". Und abends hab ich mich dann hingesetzt, den Hersteller People Tree gegooglet und meinen Fair Trade Horizont auf der entsprechenden Website mal ein bisschen erweitert.


6. Man ist ja häufig geneigt, anzunehmen, dass kleine Boutiquen nur Kleidung für Frauen am Start haben. Deshalb betone ich hier besonders deutlich, dass es bei Dear Goods auch ein anständiges Männer-Sortiment gibt! Tolle Hoodies, Shirts mit klasse Drucken, Hosen, Handschuhe und was weiß ich noch alles. Nu bin ich kein Mann, aber ich fand, das sah alles gut aus.


So. Falls Ihr also demnächst mal in der Nähe seid und/oder durch den schnöden Limbecker Platz dackelt, macht Dear Goods doch mal Eure Aufwartung...ist nämlich viel schöner da als im Limbecker Platz (na gut, das ist nun auch nicht besonders schwierig, aber trotzdem!) und liegt direkt gegenüber (einmal schräg über die Straße Richtung Univiertel).

Und falls Ihr erst mal online etwas im Sortiment stöbern wollt...keiiiin Problem: HIER geht's lang zum Onlineshop!

(Und mal wieder ein Nachwort: Dies ist rein rechtlich gesehen wohl ein gesponserter Post, weil Dear Goods mir einen kleinen Warengutschein für meinen Post geschenkt hat. Aber rein unrechtlich gesehen tut das nix zur Sache bzw. macht in keiner Form einen Unterschied.)

Merke I: Öki ist nicht gleich öki!

Merke II: Am Freitag und Samstag findet im LaPaDu
ein tolles Street Food Festival vor grandiosester Kulisse statt.

Merke III: Und am Sonntag legt Essen mit dem Schönen Alfred nach!
Ebenfalls ein Street Food Market…mit besonders apartem Namen.

Ein Meerblickbett und mehr. Viel mehr!

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, eigentlich wollte ich ja nicht über meinen Geburtstagsausflug nach Holland bloggen, aber dann ist ordentlich Wasser die Ruhr runter geflossen und auf einmal hab ich "Och, will ich wohl!" gedacht. Und weil man in meiner Welt seine Meinung auch ruhig mal ändern darf, mach ich das jetzt einfach.


Man könnte also behaupten, dass ich mal wieder Euren nächsten Holland-Urlaub geplant habe. Und der Plan lautet wie folgt:

1. Ihr fahrt nach Egmond aan Zee. Da kommt Ihr nicht drumherum, denn Ihr müsst Euch dort in das tollste Meerblick-Hotel-EVER Golfzang einbuchen, um vom Bett aus beim Aufwachen direkt das Meer sehen zu können. Und zwar FRONTAL!


Ich habe angesichts dieser Sachlage/Bettposition mehr oder weniger ununterbrochen vor Ort gequiekt. Als "normale" Menschen quiekt Ihr vielleicht nicht, aber wahrscheinlich flippt Ihr zumindest innerlich trotzdem ein bisschen aus, denn sonst würde mit Euch etwas nicht stimmen. Frontaler Meerblick von einer unfassbar guten Matratze aus...HALLO?!


Zimmer mit Meerblick kosten zwar einen Aufpreis, aber für die Freude darüber hätte ich glatt sogar den DOPPELTEN Aufpreis gezahlt. Und weil ich nun schon zwei Mal dort genächtigt habe, darf ich Euch als ausgewiesene Expertin darauf hinweisen, dass Ihr bei der Buchung nach einem Zimmer in den oberen Etagen (am besten in der obersten!) fragen solltet, denn je weiter oben man residiert, desto toller ist der Blick. Schläft man in der ersten Etage, glotzt man halt teilweise auch noch auf die Promenade und die Parkbuchten. Ohne is schöner und kostet den gleichen Aufpreis.


Außerdem wesentlich: Nur die Meerblickzimmer verfügen über eine begehbare Regendusche UND eine Badewanne. Und allein die Badewannen-Sachlage wäre mir in meiner badewannenlosen Existenz fast schon den Aufpreis wert.

2. Vom Balkon aus könnt Ihr dann natürlich nicht nur das Meer, sondern auch die Möwen anschmachten. Die fliegen dort nämlich die tollsten Formationen! Und weil man oben ja näher am Himmel is, kann man die Möwen natürlich viel besser fotografieren als vom Strand aus. Ihr merkt: Das hier sind heute eeeechte Experten-Tipps!


3. So. Ich fasse kurz zusammen: Ihr kommt an, rennt einmal kurz zum Strand, checkt dann im Hotel ein, hüpft zwischen Bett und Balkon hin und her und vergewissert Euch ca. 49x, dass das Meer echt noch da ist, wenn man einmal kurz weggeguckt hat, sympathisiert mit den Möwen und dackelt wieder zum Strand.


Und dann?! Dann habt Ihr Hunger. Was sonst?! Dann könnt Ihr in das kleine Städtchen tapern, das keine 5min Fußweg vom Hotel entfernt liegt und Euch eins von den netten, kleinen Lokalen rauspicken. Oder Ihr futtert direkt im Hotel. Dort gibbet nämlich ein schniekes Restaurant namens Chica's, in dem man eine Pizza Blanche bestellen kann...also eine Pizza mit weißer Tomatensoße und diversen Belägen. Hab ich selbst nicht gegessen, aber immer bestaunt, wenn ich sie auf den Tellern anderer Leute gesehen habe. Und ich hab sie nur nicht probiert, weil ich am Meer unbedingt Fisch essen wollte. Also...in nem Restaurant...jetzt nicht so mit nackten Füßen und Stockspeer in der Hand...Ihr wisst schon.


4. So. Dann habt Ihr gegessen, schnappt nomma frische Luft am Strand, geht zurück aufs Zimmer, lasst Euch ne Badewanne ein und ärgert Euch, dass man von der Wanne aus das Meer ja gar nicht sieht. Aber dann fällt Euch ein, dass es ja eh schon dunkel draußen ist und so könnt Ihr diesen optischen Trennungsschmerz einigermaßen verwinden. Dann ab inne Heia und bei geöffneter Balkontür einschlafen, weil: Meeresrauschen! Morgens wacht Ihr auf und rennt direkt auf den Balkon. Seid Ihr in den Wintermonaten dort, legt Ihr Euch dann erst mal fast auffe Schnüss, weil der Balkon unter Umständen massiv vereist ist. Aber weil Ihr jetzt vorgewarnt seid, besteht die Möglichkeit, dass Ihr diese Etappe auch einfach auslasst. Würde ich zumindest empfehlen. Dann krallt Ihr Eure Augen ins Meer und werdet langsam wach.


5. Dann habt Ihr wieder Hunger. Und deshalb geht Ihr im Chica's frühstücken. Wie immer in Holland fehlt es an RICHTIGEM Brot, aber Ihr habt gute Laune, deshalb macht datt nix.


6. Aufgegessen und ab ans Meer. So könnte es nun theoretisch für immer weitergehen. Aber nehmen wir mal an, Ihr seid in Ausflugslaune. Dann könntet Ihr nämlich Alkmaar einsacken. Das liegt nämlich direkt umme Ecke.


Im letzten Herbst hab ich Euch schon von De Bloemenschuit erzählt - einem Café, in dem die Gäste auch auf einem kleinen Bötchen mit Mini-Terasse bewirtet werden und einen sagenhaft leckeren White Chocolate Killer Cake essen können: KLICK!


Aber in Alkmaar gibbet noch vieeel mehr tolle Cafés, Restaurants und Lädchen. Und weil ich einen extrem investigativen Tag hatte, kann ich Euch jetzt gleich einen ganzen Rutsch ans geneigte Reiseherz legen! Und los geht's:

6.1. Fangen wir mit Soepp an. Da gibbet Vintagemöbel und Suppe. Ich mag Suppe, aber dort würde ich auch sitzen und essen wollen, wenn es nur trocken Brot gäbe, einfach weil der Laden SO schön ist!


Ich erzähle hier jetzt nicht zu jeder Location große Romane, sonst sprengt das noch den Rahmen, aber Teebeutel-Kunst?! DAS gehört an dieser Stelle dann doch ausdrücklich erwähnt! Ansonsten: Alles biologisch, frisch zubereitet und fast alles käuflich...also mit Blick auf das Mobiliar.


6.2. Das Café Kowalski ist mir gleich zwei Mal aufgefallen. Man kann es nämlich von der Vorder- und von der Rückseite des Hauses begehen und hätte nicht an beiden Seiten der gleiche Name dran gestanden, hätte ich von außen gar nicht geschnallt, dass sich der Laden einmal quer durch das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes zieht. Die Vorderfront (naja, watt weiß ich denn wo da vorne und hinten ist?!) fand ich ganz nett, bin aber erst mal dran vorbeigelaufen. Die Rückseite hat mich dann aber doch richtig gekriegt...und zwar wegen der tätowierten Pappfigur in entzückender Unterwäsche. 


Ein Laden, der so etwas im Fenster stehen hat, gehört natürlich ausgekundschaftet! Hinter der Front verbirgt sich ein Café-Killefitt-Geschäft, in dem man unbedingt ein Stück Kuchen essen sollte. Außerdem kann ich das selbstgemachte Lavendel-Öl empfehlen. Ich habe es Berit als Urlaubsmitbringsel gekauft und es stand danach einige Zeit in meinem Wohnzimmer und hat selbst im geschlossenen Zustand einen sooo fabelhaften Duft verströmt, dass ich es ihr letztlich am liebsten gar nicht mehr geschenkt hätte. Hab ich aber trotzdem. Schweren Herzens. Also haltet Augen und Nase danach offen, falls Ihr dem Kowalski einen Besuch abstatten solltet.


6.3. So. Suppe, Kuchen, alles gut, aber irgendwann braucht man ja mal RICHTIGES zwischende Zähne, ne?! Und über den folgenden Tipp freue ich mich ganz besonders, weil ich das Restaurant schon vor Jaaaahren aufgetan habe, als ich mal ein paar Tage über Weihnachten in Alkmaar verbracht habe. Dort habe ich nämlich an Heiligabend gegessen und war hin und weg! Immer, wenn ich in den Folgejahren mal in Alkmaar war, hatte das Restaurant leider geschlossen und ich hab mir stets nur die Nase an der Fensterscheibe platt gedrückt. Nicht aber beim letzten Mal! Und deshalb kann ich Euch jetzt ENDLICH das Chada Thai empfehlen...


Wenn man den Laden betritt, wird man gebeten, seine Schuhe auszuziehen, wenn man auf der rechten Seite Platz nehmen will. Dort hockt man dann kuschelig auf so tiefergelegten Polsterdingern. Tolle Beschreibung, ich weiß. Aber Ihr seht ja auf den Fotos was ich genau meine...


Mir fällt kein Grund ein, warum man sich an die langweiligen, bestuhlten Tische auf der linken Seite setzen sollte. So ein Kuschelmopped ist doch viel...kuscheliger.

Aber natürlich würde ich Euch keinen Restaurant-Tipp nur aufgrund eines etwaigen Kuschelfaktors geben! Noch wichtiger als jede Muckelei ist natürlich in diesem Kontext das Essen. Und lasst es Euch gesagt sein: DIE CURRYS SIND GÖÖÖÖTTLICH! Ehrlich! So richtig, richtig ehrlich. Ehrenwort-ehrlich sozusagen! Außerdem sind die Servietten zu schönen Seerosen gefaltet. Kann man auch nur schwerlich doof finden. Und wenn ich nicht so scharf auf das Essen gewesen wäre, hätte ich vielleicht sogar ein paar schönere Fotos davon gemacht.


Aber wenn Ihr Euch mein futterseliges Foto von meinem ersten Besuch im Chada Thai anschaut, dann sollte der Lecker-Glaubwürdigkeit wirklich Genüge getan sein...


So. Damit wäre Euer nächster Hollandurlaub in Gänze durchgeplant. Meerblickbett, Möwenparty, Strandgenöns, bisskn shoppen und lecker essen. Jetzt müsst Ihr nur noch überlegen wann Ihr fahren wollt. Und wenn Ihr mir dann das Lavendelöl oder nen bemalten Teebeutel mitbringen würdet, wäre ich sehr dankbar.

Merke: Ich habe schon SO viele Leute im Hotel Golfzang untergebracht,
dass mir das Hotel ruhig mal 1-2 Übernachtungen schenken könnte. Aber echt mal!

Der Tod der Ruhrpottromantik

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich habe ziemlich oft ziemlich konkrete Pläne. Mal größere, mal kleinere, aber immer zieeeemlich konkret. Dies soll genau SO werden, jenes soll genau SO schmecken, was Anderes soll genau SO klappen. So und NICHT ANDERS. 


Tja. Das funktioniert natürlich nicht. Sozusagen nie. Aber das ist okay. Egal in welchem Kontext...es läuft doch immer auf Folgendes hinaus: 

Ich so: Plan. 
Plan so: "Och. Nö!"
Ich so: "Maaaahhh. Komm schon!"
Plan so: "Nö. Nönö."
Ich so: "Pfff."

Dann bin ich kurz beleidigt. Und dahaaaann passiert etwas Eigenartiges:

Leben so: "Aber wie wär's damit?!" (damit = voll die Alternative)
Ich so: "Och. Okay!"

Ich halte es ja gerne mit dem Spruch "Irgendwas is immer!", aber mindestens genauso wahr ist "Irgendwas geht immer!". Und weil das eins der besten Grundgesetze ist, ist es vollkommen okay, dass mein gestriger Plan nicht aufgegangen ist. Ich wollte nämlich Fotos machen. Ganz bestimmte Fotos. Das klingt jetzt schon fast anzüglich. Nein, SOLCHE Fotos wollte ich nicht machen. Jedenfalls hat das mit den ganz bestimmten Fotos nicht geklappt, ich war folglich beleidigt und dann das Leben so "Aber wie wär's damit?" und ich dann so: "Och. Okay!"

Aber für "Och. Okay!"-Fotos freue ich mich jetzt fast ein bisschen ZU sehr über das Ergebnis. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab das Tetraeder fotografiert. Im Sonnenuntergang. Obwohl ich das gar nicht wollte. Und das ist nicht nur okay, sondern gut so. 


Na gut. Vielleicht habe ich gar nicht so sehr das Tetraeder im Sonnenuntergang fotografiert, sondern eher den Sonnenuntergang NEBEN dem Tetraeder. Aber der war auch echt n Knaller!


Joa. Und dann bin ich nach Essen gefahren und habe Katzenfutter gekauft. So findet selbst die schönste Ruhrpottromantik ein jähes Ende. 

Und weil mich so viele nach dem Lied gefragt haben, mit dem ich so gerne das Holland-Video, das ich nicht gezeigt habe, unterlegt hätte, löse ich das Mysterium jetzt auf: KLICK! Was das angeht, bin ich nämlich fertig mit Beleidigtsein. Hat ja nur zwei Monate gedauert...

Merke: Auf Nikes Blog durfte ich vorgestern meine 10 liebsten
Songfreunde vorstellen. KLICK!

Pottsche Frühlingsmeditation für Hampelmänneken

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, vor vielen Jahren habe ich mal einen Tipp bekommen. Eigentlich war es Kritik, aber an der Kritik hing ein Tipp dran, an den ich noch heute immer wieder gerne denke. Damals habe ich ein Praktikum in einem Kinder- und Jugendzentrum gemacht und fand mich eigentlich ganz gut. Also so praktikumstechnisch. Aber dann nahm mich irgendwann mein Chef beiseite und sagte: "Du guckst nicht richtig hin. Du hast keinen Blick für die Jugendlichen". Ich war spontan beleidigt. "PHÖ! Ich hab VOLL den Blick!", dachte ich. Tja. DACHTE ich. Denn dann hat Cheffe das genauer erklärt: "Du bist zu schnell im Kontakt mit den Jugendlichen. Sie kommen rein, Du rennst hin und gehst sofort in die Interaktion. So kannst Du sie nicht beobachten. Und wenn Du nicht beobachtest, kannst Du nicht richtig sehen."


Aha. Natürlich dachte ich trotzdem "PHÖ! WOHOOOHL!". Aber es änderte nichts daran, dass Cheffe wollte, dass ich mich ab sofort jeden Tag eine halbe Stunde einfach nur an einen Tisch setzte, um die Jugendlichen beim Offenen Treff zu beobachten. Keine Interaktion, kein Gequassel. Und wenn Cheffe das will, dann muss man das auch machen. Fand ich natürlich erst mal total beknackt. Rumsitzen? Langweilig!

Aber das war gut so. Ich habe sehen gelernt. Meine Güte, das klingt fast nach Jesus oder so. Aber es stimmt trotzdem. Mit der Zeit habe ich Gesten, Momente, Mimiken und Stimmungen gesehen, die ich verpasst hätte, wenn ich mich mitten im Gewusel befunden hätte. Und heute weiß ich, dass dies das wahrscheinlich Wertvollste war, was ich in meinem ganzen Sozpäd-Studium gelernt habe. 

Trotzdem vergesse ich das natürlich ständig. Ich bin einfach so'n Hampelmänneken, das immer rumrennt, irgendwas macht und quasselt. Wenn ich auf Trallafitti bin, halte ich es stets mit "Viel hilft viel". Möglichst viele Fotos, möglichst viele Locations, möglichst viele Perspektiven. Immer ganz schnell klick, klick, klick. So bin ich einfach. Aber manchmal erinnere ich mich. Dann fällt mir ein, dass ich auf diese Weise ganz schön viel verpasse. Auch wenn es sich anders anfühlt.


Also habe ich mir in den letzten Tagen Zeit genommen, mir den Frühling im Ruhrgebiet mal RICHTIG anzugucken. Ohne "Viel hilft viel", ohne Hetzerei, ohne schnelles klick, klick, klick. Und das hatte fast etwas Meditatives. Also habe ich mir spontan vorgenommen, das jetzt öfter so zu machen. Aber ganz ehrlich: Werd ich eh nicht machen. Aber vielleicht reicht es auch, sich ab und zu einfach mal daran zu erinnern.


Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich jetzt noch irgendetwas Tolles zu diesen Fotos schreiben sollte. Tja. Sind halt Fotos. Von Blumen. Und so. Angereichert mit meditativer Rumkriecherei in Büschen und Wiesen, schmutzigen Knien, dreckigen Hosenböden und komischen Blicken von diversen Passanten. Wieso guckt eigentlich keiner komisch, wenn ich Konfetti in Pfützen werfe oder auf Halden Karatesprünge absolviere, um Fotos davon zu machen?! Dagegen erscheint mir das Fotografieren von Naturgedöns vergleichsweise doch weitaus harmloser. Sehr mysteriös.


Vor einigen Wochen habe ich übrigens an Berits Fotografie-Workshop teilgenommen, um mich endlich mal an das manuelle Fotografieren heranzuwagen. Was das angeht, habe ich mich bisher nämlich immer wie früher im Matheunterricht gefühlt. Egal wie sehr ich mich bemüht habe...ich hab einfach nix verstanden. Da war tatsächlich immer nur ein stoisches Rauschen in meinem Kopf. Und dieses Rauschen kehrte nun sehr zuverlässig immer genau dann zurück, wenn mir jemand etwas zum Thema"Blende, Belichtungszeit und Co." erzählen wollte. Sehr unpraktisch, wenn man eigentlich lieber KEIN Doofkopp wäre, der seine Kamera grundsätzlich nur um Automatikmodus bedient. 

Jedenfalls hat Berit das Rauschen geknackt! Jetzt brauche ich zwar für jedes Foto mindestens 3x so lange wie früher, aber dafür habe ich nun am Fotografieren auch mindestens 3x mehr Spaß. Ein fairer Deal, finde ich. 


Viel toller als irgendwelche Frühlingsblumen finde ich übrigens die Tatsache, dass es endlich wieder Melonensalat gibt. Ein Leben mit Melonensalat ist nämlich ein gutes Leben! In diesem Sinne: Guten Tag und guten Weg.

Merke: Am Freitag ist in Essen übrigens eine Autoscooterdisco angesagt!
Wie bekloppt und großartig ist das denn, bitte?!

Der Justin und der Julius. Und das Geleucht.

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, am Samstagmorgen bin ich ins Bottroper Solbad gefahren und habe mich schön midde Ommas und Oppas ins sogenannte "Warmliegebecken" gelegt. Ich bin nämlich großartig darin, schwimmen zu gehen, ohne zu schwimmen. Ich liege einfach nur im Wasser rum. Wasser ist immer in Bewegung bzw. im Fluss und manchmal brauche ich das eben, wenn ich mir mal wieder einbilde, dass sich irgendein fieser Stillstand an meine Hacken heften will. 

Jedenfalls hat das Bottroper Solbad eine riesige Glaskuppel und wenn man im Wasser rumliegt und die Sonne scheint, kann man der Wassertemperatur von 36 Grad wunderbar noch ein paar Grad Wärme in Form von Sonnenstrahlen hinzufügen. Ich lag dann also da so in der Sonne rum und hab nachgedacht. In regelmäßigen Abständen gehen in dem Becken übrigens so Blubberdinger an und die rütteln die Gedanken dann noch mal anständig durch. Das schadet ja auch nicht. Ich also denkdenk, rüttelrüttel, denkdenk. So zwei Stunden lang. Und dann taten mir Hände vom Schwimmflossenaufquelleffekt weh. Also hab ich die Location gewechselt und mich auf eine Liege am Außenbecken gelegt. Das war ein bisschen wie Urlaub. 


Die Sonne glitzert im Wasser und wenn man die Augen schließt, kann man sich einbilden, dass die Schwimmbewegungen vonne Ommas und Oppas im Kraulstil wie Meeresrauschen klingen. Und irgendwie riecht es ein bisschen nach Frühling. Und wenn man da so liegt und dem Bottroper Meeresrauschen lauscht, kommt man nicht umhin, die Unterhaltungen vonne Ommas mitanzuhören. (Die Oppas halten übrigens alle die Klappe. Tatsache.)

"Datt mit dem Rasenmähen is ja im Frühling echt so ne Sache. Da muss man immer aufpassen, datt man nich die Tulpen umsäbelt. Wär ja schade drum."

Jo. Stimmt. 

Ich bin ja nicht nur ein großer Fan von Wahrheiten, sondern auch von kleinen Alltagsgesprächen. Ob an der Kasse im Supermarkt, in der Warteschlange im Kino oder eben im Schwimmbad. Ich höre einfach gerne zu, nicke innerlich, verdrehe die Augen, denke "Du Blödkopp!" oder mische mich ein. Das alles fällt bei mir unter "echte Alltagskomik". Und deshalb laufe ich auch nie mit Musik auf den Ohren durch die Gegend. Ich könnte ja schließlich was verpassen. Das echte Leben zum Beispiel. Oder was Lustiges. Oder eben Beides.

Naja, jedenfalls wurd mir dieses echte Leben auf dem Liegestuhl irgendwann zu kalt und ich hab mich wieder in das Warmliegebeckenblubberdings gemuckelt. Denkdenk, rüttelrüttel, denkdenk. Das alte Spiel. Und dann kam Justin.

Nein, es kam nicht Justin. Es kam Dschaaaaastiiiiiihn! 

So. Ich habe Dschaaaaastiiiiiihn schon doof gefunden ehe ich ihn überhaupt sehen konnte. Dschaaaaastiiiiiihn war nämlich laut. 

Ich gehe doch nicht am einem Samstagmorgen in ein Omma- und Oppaschwimmbad, weil ich Bock auf irgendetwas Lautes habe! Ich will da gefälligst in Ruhe rumliegen, nachdenken und durchgerüttelt werden. Sonst exakt NIX!

Der Plan von Dschaaaaastiiiiiihns Mutter war aber ein anderer. Ihr etwa achtjähriger, bebrillter Schreihals sollte nämlich schwimmen lernen. Im Warmliegebecken. Klar. Direkt neben mir. Auch klar. Muaaaaaaah! MUAAAAAAH!

Hätte Dschaaaaastiiiiiihn da Bock drauf gehabt, wäre das wahrscheinlich nur halb so schlimm gewesen ("Zusaaaaammäääään, zur Seitääää, auseinANDÄÄÄÄR!"), aber Dschaaaaastiiiiiihn hatte da mal so gaaaaaar keinen Bock drauf ("Heulschreiheulbockstänkermotzheuljammerkreischbockheulmimimi!" gefolgt von "Dschaaaaastiiiiiihn, mir reicht's jetzt! KOMM HER! DU KOMMST JETZT HEEEER!"). 

Also habe ich böse geguckt. Sehr, sehr böse. So "Fallt tot um oder löst Euch sofort in Luft auf oder geht unter"-böse. Böser hätte ich eindeutig nicht gucken können. Und natürlich habe ich nicht Dschaaaaastiiiiiihn, sondern seine Mutter böse angeguckt. Dschaaaaastiiiiiihn hatte auf die ganze Nummer ja selbst keinen Bock. Und Unschuldige muss man nicht böse angucken.

Und was macht die Mutter?! Sie lächelt mich an. Und zwar SEHR NETT! Und was mache ich? Ich lächele zurück! MUAAAAAAH! WAS WILL MAN AUCH SONST MACHEN?!

Also habe ich meinen inneren Buddha gesucht. Und nicht gefunden. Gewundert hat mich das nicht. Der hat sich noch nie zu mir verirrt. Also habe ich wieder sehr, sehr böse geguckt. Mutter hat wieder sehr, sehr nett gelächelt. Und ich habe wieder zurückgelächelt. WAS WILL MAN AUCH SONST MACHEN?!

Joa. Gehen. DAS hab ich dann gemacht. 

(Liebe Eltern, falls Ihr das hier lest, bitte merken: Bringt Euren Kindern nicht in Solbädern das Schwimmen bei. Das ist einfach gemein! Und das darf ich sagen. Ich mag Kinder nämlich!)

Zwei Stunden später sitze ich mit Julius im Auto. Ausflugstrallafitti steht an. Aber vorher muss ich tanken. Auf dem Weg zur Tankstelle rege ich mich ausufernd über Justins Mutter auf. Das darf man bei Julius, weil Julius sich über sowas auch wunderbar aufregen kann. 

An der Tankstelle mache ich dann das, was ich immer an Tankstellen mache, wenn ich einen Beifahrer habe. Ehe ich reingehe, frage ich: "Brauchst Du irgendwas?!" - schließlich kann man seinem Beifahrer ja ruhig mal ein Balisto oder so mitbringen. 

Julius brauchte aber kein Balisto, sondern eine Cola Zero. Die Frage hätte ich mir schenken können. Julius braucht nämlich IMMER eine Cola Zero. (Schön, wenn sich manche Dinge nicht ständig ändern!)

Also gehe ich rein, dackle zur Kühltheke, greife nach der ersten Cola Zero und auf der steht:

"Trink eine Cola mit JUSTIN!"

MUAAAAAAH! Bloß nicht! 

Aber: Genau DAS ist die Sache mit der echten Alltagskomik und die find ich ja gut. Also wurde die Justin-Cola gekauft und ich hab den ganzen Nachmittag auf der Halde Rheinpreußen drüber gelacht.

(Super Einleitung, ne?! Auch so schön knackig!)

Also. Die Halde Rheinpreußen ist mein ganz persönlicher Halden-Spezial-Kandidat. Da war ich nämlich schon 2x, habe aber beim ersten Mal gar keine und beim zweiten Mal SO schlechte Fotos gemacht, dass ich darüber nicht bloggen konnte. 

Beim ersten Mal (vor 3-4 Jahren) hatte ich auf dieser Halde ein Date. Im Dezember. Mit Picknick. Im Dunkeln. Bei Minustemperaturen. Und dann ist mir mein Zahnprovisorium abgebrochen. War also total toll.

Beim zweiten Mal (vor 1-2 Jahren) hab ich die höchstschwangere Heidi da hochgejagt und wir haben nur Blödsinn veranstaltet. Dieser Blödsinn sah so aus:


Fragt nicht. Fragt einfach nicht.

Beim dritten Mal (vorgestern) wollte ich eine kleine Grubenlampe mitnehmen, die ich vor Jahren mal aus dem Büro meines Vaters entführt habe. Aber ich wollte sie nicht tragen. Die ist nämlich schwer. So schwer, dass sie Julius die Hose auszieht, wenn er sie sich an den Bund hängt. Also hat Julius die Lampe getragen. Aber mit der Hand. Sehr nett von ihm.

Aber auch irgendwie sehr nett von mir, denn wann immer ich Julius in Haldennähe etwas in die Hand drücke, hat er voll den Schlag bei der Damenwelt...


Das Gute an der Halde Rheinpreußen ist jedenfalls: man latscht nicht lange hoch. Ich bin ja ein Schlappi - vor allem, wenn es bergauf geht. Hier kann man aber mit dem Auto schon ein Stück weit hochfahren und der letzte Laufrest ist wirklich vollkommen vertretbar...im wahrsten Sinne des Wortes.

Auf dem Weg nach oben haben wir dann das gemacht, was man eben so macht: Frühlingsgedöns fotografieren, Zynikerwitze reissen, die Sonne gut finden, auf alles draufklettern, wo man so draufklettern kann und noch mehr Zynikerwitze reissen.


Von dem Ausguck aus gibt es übrigens echt nix zu gucken. Deshalb: Klettert das poröse Ding gar nicht erst hoch. Ist nämlich langweilig. Es sei denn man findet als kurzbeiniger Mensch schon allein die Tatsache ausreichend spannend, dass man fast nicht mehr runterkommt.

So. Weiter. Wie Julius schön treffend formulierte: "Oben ist oben". Oben liegt hier ca. 99 Meter über NN und kommt mit einer vortrefflichen Aussicht und einer schnieken Landmarke daher: Einer ca. 30 Meter großen Grubenlampe, die vom Künstler Otto Piene auf den Namen "Geleucht" getauft worden ist...


Tagsüber ist das Geleucht begehbar. Das heisst, dass man über eine innenliegende Wendeltreppe auf die Aussichtsplattform gelangen und einen noch tolleren Ausblick genießen kann...


Und weil man angesichts eines so tollen Ausblicks meist doch recht ahnungslos inne Gegend rumguckt und rumrät was man so alles sehen kann, ist es eine super Sache, dass einem da ganz viele kleine Mini-Tafeln mit entsprechenden Informationen weiterhelfen...


So. Nun kann man da stehen und diese ganzen Täfelchen auswendig lernen. Oder man macht Quatsch. Wir haben natürlich Quatsch gemacht und von oben runterfotografiert...


Was man da sonst noch so machen kann?! Joa, Leutekino und Hundekino...würd ich mal sagen:


Das mit dem Hundekino lief für mein Empfinden viel zu unorganisiert ab. Also habe ich mich darum gekümmert und erst mal alle Vierbeiner angewiesen, einen Kreis zu bilden. Hat funktioniert...


Aber nur kurz. Danach ist der Mops unaufgefordert auf meinen Schoß gesprungen und ich war klitschnass. Interaktives Hundekino also. Dann bin ich zurück zu Julius gedackelt, um mich über die fehlende Disziplin des Köters zu beschweren. Aber Julius war im Gespräch. Und zwar mit dem Haldenführer Karl Brand.


Karl Brand hatte nämlich meine Grubenlampe gesichtet und wollte sie inspizieren. Von wegen Echtheit und so. Nun habe ich immer "voll echt" gedacht. Stimmt aber gar nicht. Herr Brand hat mal eben - zackzack - klar gemacht, dass es sich nur um eine Nachbildung handelt. Finde ich natürlich nur so mittel. Zum Beweis hat er dann eine echte Grubenlampe hervorgezaubert, um die Unterschiede zu verdeutlichen. Tja. Hatter wohl Recht. Aber das Triple-Grubenlampen-Foto ist trotzdem schön:


Nachdem Herr Brand uns Unwissende so angemessen belehrt hatte, hab ich den Spieß dann mal umgedreht. Ich hatte nämlich ein Schlaumeierbuch dabei. Den "definitiven Haldenführer Ruhrgebiet". Da steht drin, dass die Geleucht-Installation mit 49 Leuchtkörpern gespickt ist, die an und in der Landmarke verbaut sind. Wusste Herr Brand nicht. Zumindest nicht die genaue Anzahl. HA!

Also: Abends erleuchtet das Geleucht in strahlendem Rot. Aber nicht nur die Installation selbst strahlt, sondern sie wird auch noch angestrahlt...und zwar von 35 Leuchtmasten, die dann die ganze Halde in rotes Licht tauchen. Das sieht in der Dunkelheit toll aus, aber tagsüber stehen diese Leuchtmasten doch eher etwas doof rum. Schlimmer noch: Eigentlich sehen die Dinger nach bösen Sciencefiction-Instrumenten aus. Alles sehende Augen, die bei Fehlverhalten komatisierende Blitze aussenden. Oder so.


Aber wenn man die Dinger ausblendet, isset ganz schön. Mit anderen Worten: Maximale Haldewitzka-Trallafitti-Empfehlung!


Und wenn man schomma in der Ecke ist, kann man sich auf dem Rückweg auch ruhig noch die Zeche Rheinpreußen angucken. Dabei muss man nur ignorieren, dass sie von einem hässlichen Matratzenladen verschandelt wird, der sich direkt zu ihrem Fuße niedergelassen hat. Wer erlaubt denn sowas?! Frechheit. Echt.


Joa. So war das mit dem Justin und dem Julius. Und mit dem Geleucht. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Merke: Die Geleucht-Aussichtsplattform ist von April bis Ende Oktober
von 14-18 Uhr (MI, DO, SA, SO) geöffnet.
In den Wintermonaten wird nur am Wochenende
in der Zeit von 13-16 Uhr Einlass gewährt.

Wo Grusel drauf steht, ist auch Grusel drin! {Verlosung}

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich steh ja auf Horrorfilme. Und irgendwie bin ich immer wieder ein bisschen darüber betrübt, dass mich filmtechnisch kaum noch etwas schockt. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr wohl ne gefühlsduselige Heulsuse, die sogar bei der Merci-Werbung flennt, aber in Sachen Psycho- und Horrorfilm tangiert mich so gut wie nix. Ich kann mir den fiesesten Mist reinziehen und zucke kaum mit der Wimper. Und das finde ich schade. Denn eigentlich finde ich Gruselei und so voll gut. 

Und deshalb war ich am vergangenen Wochenende im neuen Bottroper Grusellabyrinth.

(Ich mache heute etwas, was ich auf meinem Blog noch nie gemacht habe. Ich verwende größtenteils offizielle Pressebilder. Das mache ich auch nur, weil man in der Attraktion selbst keine Fotos machen darf. Und ganz ohne Fotos...is doch doof.)


Nun muss ich ausholen. Zurück auf März. Im März habe ich nämlich meinen ältesten Freund Micky zum Grusellabyrinth-Casting begleitet. Und einfach mal mitgemacht. Vielleicht erinnert Ihr Euch an meinen verstauchten Finger, der sich ein paar Tage wie sehr gebrochen angefühlt hat?! Ich musste im Stockdunkeln jemanden erschrecken, indem ich ihn mit dem Zeigerfinger anstupse. Und dann habe ich diesem Jemand mit meinem Finger fast die Wirbelsäule durchbohrt, weil ich dachte, dass er noch viel weiter von mir weg stünde. Egal, Karl. Am Ende hat man mir jedenfalls die Rolle der Marie angeboten und ich habe aus Gründen abgelehnt. 

So. Als Micky mich nun fragte, ob ich nicht Bock hätte, mir mal die Show mit ihm anzugucken, dachte ich Folgendes:

1. Na klar!
2. Ich weiß ja eh schon so grob was da passiert. Bin schließlich castingerprobt.
3. Das ist für Kinder ab 8. Wie gruselig soll das schon sein?!
4. Mich schockt ja eh nix.

Pffff.

Meinen ersten wirklich sehr ehrlichen Schreckschrei habe ich schon im Foyer von mir gegeben, als irgendein Clown oder so hinter einer Mauer hervorsprang. Kurz vorher hab ich noch Spässkes gemacht...


Vielleicht mal ein paar grundsätzliche Worte zum Grusellabyrinth: Dabei handelt es sich um eine Art interaktives Theater. Man wird im Rahmen einer Geschichte durch viele verschiedene Räume geführt. Etwa 100 Minuten lang. Es gilt, Marie zu befreien, die in ihrer Traumwelt verloren gegangen ist, und die Zuschauer- bzw. Teilnehmergruppe ist gefordert, diese Traumwelt zu durchwandeln. Und da es sich um eine Familienattraktion handelt, gibbet in dieser Traumwelt weder Blut noch Splattergedöns. Also: Wie gruselig soll das schon sein, ne?!

Tja. 

Am Anfang hab ich noch gelacht. Und dann habe ich mich nonstop an Micky festgekrallt. Ihr denkt jetzt, ich übertreibe. Aber ich übertreibe NICHT! Micky hat immer wieder gemeckert, weil ihm mein Geklammere zu warm und zu nervig wurde, aber ich hab nicht losgelassen und wirklich ziemlich echte Panik geschoben. Keine "Ich streb gleich"-Panik, sondern eine "Boah, hab ich Schiss"-Panik, denn man wird immer wieder in ziemlich stockdunkle Labyrinthabschnitte geführt, aus denen man den Ausweg finden muss. Und in diesen Abschnitten verstecken sich Gestalten. Und diese Gestalten erschrecken einen. Mal mit einem spitzen Schrei, mal mit einer leichten Berührung an der Wade, mal mit einem Gelächter des Todes. Und das hat mich echt feddich gemacht.


Irgendwann hatte ich die genuöse Idee, dass ich einfach immer meine Arme um mich herum bewege, um meinen eigenen Radius abzusichern, denn wenn man die Gestalt im Dunkeln selber entdeckt, ist das nicht so schlimm als wenn die Gestalt einen von sich aus erwischt. Mit anderen Worten: rein in die Offensive! Und ein bisschen hat das auch funktioniert. Denn irgendwann hab ich einen Erschrecker in der dunkelsten Dunkelheit tatsächlich erwischt. "Ha! Hab ich Dich!", hab ich gerufen und ihm mit den Fingerspitzen 3x ganz leicht auf den Brustkorb gepatscht. Und dann habe ich einen Anschiss bekommen, der mich mehr erschreckt hat, als wenn ich mich doch einfach hätte von ihm erwischen lassen.

"Wenn Sie das noch mal machen, fliegen Sie raus!"

In so einem Ton bin ich zuletzt in der 6. Klasse von meinem Erdkundelehrer angemotzt worden, als ich zu laut in meinem Etui rumgekramt hatte. Ich bin vor Schock komplett erstarrt, lediglich die Kinnlade blieb in Bewegung und klappte runter. Zu so einer Schockstarre gehört natürlich, dass man wie angewurzelt stehen bleibt. Also stand ich da in der totalen Dunkelheit und hab einfach nur "Wie krass, wie krass, wie krass!" gedacht. Und dann war plötzlich meine Gruppe weg. Man rennt da nämlich in seiner Ahnungslosigkeit immer schön im Gänsemarsch hintereinander her. Und ehrlich gesagt hat mich eh nie interessiert wo es lang geht. Ich hab mich ja an Micky festgekrallt. Sollte der doch den Ausweg finden!

Aber dann war Micky auf einmal weg. Und die Anderen auch. Und ich bin einfach stehen geblieben. Und hatte eeeeeecht Schiss. Dunkelheit, gruselige Musik, allgemeine Hineinsteigerei. Ich wußte einfach nicht mehr was ich machen soll. Und wenn man nicht weiß was man machen soll, macht man halt nix und steht doof rum. Tja.

Irgendwann hat Micky dann nach mir gerufen und ich bin ganz schnell seiner Stimme hinterhergerannt. 


Während ich das hier schreibe, denke ich: Tsss, klingt ja alles voll nicht dramatisch. Aber ich fand das GANZ SCHÖN SEHR DRAMATISCH! Ein bisschen hab ich mich gefühlt wie vor Jahren mal im Free Fall Tower im Phantasialand. Ich war mit einer Gruppe chronisch psychisch erkrankter Erwachsener im Rahmen meiner damaligen Arbeitsstelle dort und die wollten auf diesen Free Fall Tower, der einfach nur "Mystery Castle" heißt. Ich hab wieder gedacht "Mystery?! Mich schockt ja eh nix!" und bin einfach mitgegangen, ohne zu checken, was mich da eigentlich erwartet. Erst als wir uns in die Fahrgeschäftsitze gesetzt haben und darin festmontiert wurden, als ob gleich eine Teufelsfahrt anstünde, hab ich gerafft, dass mich da wohl kein Kinkerlitzchen erwartet. Und dann ging es auch schon los und ich wäre fast gestorben. Ich hatte halt nicht miteinkalkuliert, dass chronisch psychisch Kranke sehr stark dämpfende Medikamente nehmen, die dafür sorgen, dass sie solch einen Schocker höchstens als kleinen Kitzel empfinden. Mich hingegen hat das völlig ungedämpft und vor allem unerwartet getroffen.

Genauso habe ich mich im Grusellabyrinth gefühlt. Ich hatte das einfach nicht erwartet. Und erst recht hatte ich nicht erwartet, dass ich da so panisch abgehen würde. Ich bin doch schließlich ne coole Schockerbraut. 


Von wegen. 

Micky hatte jedenfalls den Spaß seines Lebens und hat einen Lachkrampf nach dem anderen geschoben, weil ihn meine Panik so amüsiert hat. Ich habe mich in einer Tour umgeguckt, habe jede Ecke inspiziert und alle Wände abgetastet, um mögliche Schreckmomente vorhersehen zu können. Und damit hab ich mich selbst voll bekloppt gemacht.

Jetzt klingt das alles irgendwie ein bisschen nach "Boah, voll schlimm. Würd ich nicht empfehlen!". Dabei ist das Gegenteil der Fall! Wo Grusel draufsteht, ist halt auch Grusel drin. Und das finde ich ziemlich geil. Wer hält denn heutzutage noch, was er verspricht?! EBEN!


Und es ist auch nicht durchweg anstrengend-gruselig. Zwischen den einzelnen Labyrinthabschnitten wird die Geschichte in helleren Themenräumen weiter gespielt, so dass das Ganze eine gute Auflockerung erfährt. Und es gibt auch immer wieder was zu lachen. Viel mehr will ich auch gar nicht verraten. Spoilern ist schließlich doof. 

Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Kann ich da echt mit meiner Familie hingehen, wenn Juli da so viel Schiss inne Buchse hatte?!". Ja. Könnt Ihr! Ganz ehrlich: Nach der ganzen Chose hab ich zu Micky, der dort mittlerweile auf 450€-Basis neben seinem Hauptjob arbeitet, gesagt: "Hömma, und DAS soll was für Kinder sein?!". Und Micky hat mit seiner Antwort sicherlich Recht: Kinder haben da echt Spaß und lachen sich kaputt. Es sind die Erwachsenen, die das viel härter nehmen, weil sie mit ihren eigenen Ängsten konfrontiert werden. Kinder haben in der Regel noch keinen gepflegten Angsthaushalt, versuchen nicht, irgendwelche Risiken abzuschätzen und sind in dieser Hinsicht einfach noch nicht großartig vorgeprägt. Und deshalb können sie das viel lockerer nehmen. Im Gegensatz zu mir zum Beispiel.

Man hat übrigens jederzeit die Möglichkeit, abzubrechen. Man spricht einen Mitarbeiter an und kann die Attraktion sofort verlassen, falls man sich wirklich zu sehr gruselt. Und das wiederum gibt natürlich eine gewisse Grundsicherheit.


So. Nun hab ich schon einige Leutchen darüber meckern hören, dass die Eintrittspreise zu hoch wären. Das finde iiiiich NICHT! Jugendliche und Erwachsene zahlen 19,50€ und für Kinder (unter 12 Jahren) kostet es 2€ weniger. Ja, das ist nicht wenig, aber was zahlt man denn bitte für ne Theaterkarte oder einen Musicalbesuch?! Es handelt sich hier ja nicht um eine kurze Achterbahnfahrt oder so. Das sind 100 Minuten interaktives Theater! Da sind die Preise meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt!


Wie dem auch sei...ich freue mich, dass ich heute 1x 2 Eintrittskarten unter allen Kommentatoren verlosen darf! Was Ihr dafür tun müsst?! Erzählt mir wovor Ihr Euch gruselt. Oder ekelt. Oder grusekelt. Und beachtet wie immer die werten Teilnahmebedingungen:

  • Volljährige können mitmachen, Minderjährige müssen ihre Eltern anstacheln.
  • In der Lostrommel landen all diejenigen, die einen Kommentar samt Mailadresse hinterlassen. Eine Verknüpfung zum eigenen Blog oder so reicht an dieser Stelle NICHT aus!
  • Kommentare ohne Grusel-Ekel-Grusekel-Erklärung verprellen den Erklärzwang und werden aussortiert.
  • Facebook-Kommentare werden nicht berücksichtigt.
  • Die Verlosung endet am 30.04.2015 um 04:30.
  • Der Gewinner oder die Gewinnerin wird von mir per Mail benachrichtigt.

Ach so, einen Tipp hab ich noch: Wenn Ihr dem Grusellabyrinth einen Besuch abstatten und Euch angemessen gruseln solltet, macht nicht das, was ich gemacht habe. Ich habe mich nämlich nicht nur 100 Minuten lang an Micky festgekrallt, sondern dabei auch noch die Schultern hoch und den Kopf eingezogen. Und jetzt habe ich Nacken. Und zwar den schlimmsten Nacken der Welt. So richtig, richtig Aua. Also: Kopp hoch, Schultern runter und Brust raus!

Merke: Tatscht die Akteure nicht an. Dann gibbet Schimpfe.


Deppenannahmestelle?! Is hier nich!

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, das Wichtigste zuerst: Ich habe einen neuen Weichspüler. Und dieser neue Weichspüler ist ein Arsch. Man sieht ihn inmitten vieler anderer Flaschen im Supermarktregal stehen, nimmt ihn in die Hand, schraubt den Deckel ab, schnuppert Probe, denkt sich "Boah, lecker!" und kauft ihn. Dann schleppt man ihn nach Hause, schnappt sich all seine Bettwäsche und vertraut sie gemeinsam mit dem Weichspüler der Waschmaschine an. Und einen Tag später sitzt man zu Hause und fragt sich, seit wann man so schlimme Stinkefüße hat. Natürlich kann das nicht an den eigenen Füßen liegen. Die Turnschuhe müssen schuld sein. Irgendjemand MUSS schuld sein. Ihr kennt das. Also verbannt man die Turnschuhe auf den Balkon. Und abends liegt man im frisch bezogenen Bett und schnallt: Das waren gar nicht die Turnschuhe, sondern der Weichspüler. Der ist nämlich ein mieser Verräter und nun liegt man gebettet in Stinkefüßen. Und hat Pech.

Ekelhaft. Echt.

So. Nun zu den weniger wichtigen Dingen. Ich war am Wochenende wieder bei den Ommas und Oppas im Bottroper Solbad. Ich war nämlich mit dem "Denkdenk, rüttelrüttel, denkdenk"-Ding der Vorwoche noch nicht fertig. Also wieder ab ins muckelige Warmliegebecken. Und während ich da so rumliege, hoffe ich natürlich die ganze Zeit, dass Dschaaaastiiiiihns Mutter nicht beschlossen haben möge, dass sie aus dem Schwimmtraining ihres Sprösslings eine wöchentliche Angelegenheit machen könnte. Aber dann kam es viel schlimmer. (Was ist das eigentlich los mit diesem Leben?! Wieso kommt es ständig schlimmer?! Das ist doch wirklich nicht in Ordnung.)

Hab ich übrigens schomma erwähnt, dass ich voll nicht malen kann?!


Ich lieg da also so rum und denke nach. Wenn die Blubberdinger nicht grad an sind, ist das Wasser sehr ruhig. Fast bewegungslos ruhig. Aber eben nur fast. Das mag ich. Dieses "fast" verändert sich nur dann, wenn andere Personen sich bewegen. Und da die meisten Ommas und Oppas im Warmliegebecken genau wie ich nur rumliegen wollen, verändert sich die Wasserdynamik meist nur dann, wenn jemand das Becken betritt oder verlässt. Dann macht man kurz die Augen auf, ordnet die Wasserbewegung der Person zu, die rein- oder rausgeht, weiß Bescheid und macht die Augen wieder zu. Einfache Kiste.

Und deshalb mache ich mir vor Schreck fast in den Badeanzug, als ich irgendwann einfach mal so kurz die Augen öffne, und direkt neben mir eine sehr wuchtige, ältere Frau sitzt. Wo kommt die denn auf einmal her? Und wieso starrt sie mich an?! 


Ihr müsst Euch das so vorstellen: Ihr sitzt in einem großen Saal auf einem von 1000 Stühlen. Und aus irgendeinem Grund habt Ihr die Augen zu. Euer Gesicht ist zur Bühne gerichtet. Alles ist mucksmäuschenstill. Ihr seid Euch sicher: Wenn jemand den Saal betritt, bekommt Ihr das mit. Saalbetretungen machen schließlich Krach. Und dann öffnet Ihr irgendwann die Augen und links neben Euch sitzt eine Person. Nicht auf irgendeinem der übrigen 999 Stühle, sondern auf dem, der direkt neben Euch steht. Und diese Person guckt nicht zur Bühne, sondern sitzt seitwärts auf dem Stuhl und starrt Euch an. Und zwar sehr freaky.


So war das mit der wuchtigen, älteren Frau. Sie hätte sich überall hinlegen können, aber sie setzt sich direkt neben mich. Und überhaupt! Das ist ein WarmLIEGEbecken! Warum sitzt sie?! Und warum sitzt sie in meine Richtung und starrt mich an?!

Also tue ich das, was man eben so tut: Augen wieder zu und ignorieren. Das geht aber nicht. Denn plötzlich singt sie. Sie starrt mich an und singt "Kein schöner Land in dieser Zeit". Das finde ich SO unheimlich, dass ich noch nicht mal lachen kann. Ich bekomme Gänsehaut. Im WARMliegebecken. Aber ich bleibe liegen. Schließlich war ich zuerst hier. Und überhaupt!

Nach "Kein schöner Land in dieser Zeit" singt sie ein Lied, das ich nicht kenne. Aber es handelt von großem Elend. Das finde ich sehr passend. Dennoch frage ich: "Könnten Sie vielleicht aufhören zu singen?!". Das frage ich sehr nett. Irre soll man schließlich nicht provozieren und auch in flachen Warmliegebecken kann man sicherlich theoretisch gegen seinen Willen grausam und mit Gewalt ertränkt werden. Das möchte ich vermeiden. Ich bin schließlich noch nicht mit dem Denken fertig. Und überhaupt!

Dann macht die Dame etwas, womit ich nun wirklich überhaupt nicht gerechnet hätte: Sie hört auf. Einfach so. Sehr gut. Danke. Ich also wieder Augen zu. Dann spüre ich, dass sich das Wasser bewegt, spinkse durch einen Augenspalt nach der Ursache, sehe, dass sich die Sängerin Richtung Treppe bewegt und bin erleichtert. Augen wieder zu. 

Als ich die Augen etwas später wieder öffne, steht sie direkt vor mir im Wasser. Sie hält ihre 80er-Jahre-Badekappe in den Händen und starrt. Ich denke höchst eloquent "Maaaaah!" und starre zurück. Und dann gießt sie Wasser aus ihrer Kappe ins Becken. Ganz langsam. Wie bei einer hochheiligen Taufe oder so. Immer und immer wieder.


Ich schaue mich hilfesuchend um. Kriegt bitte irgendjemand mal mit, dass da eine Bekloppte ein komisches Badekappenritual mit mir abzieht?! 

Kriegt aber keiner mit. Ich bin wirklich sehr arm dran und wünsche mir Dschaaaaastiiiiihn samt Mutter herbei. Und das will was heißen.

Die Taufnudel zieht die Nummer mit der Badekappe noch 3x ab. Ihren Blick wendet sie dabei nicht von mir ab. Dann hab ich die Schnauze voll und verlasse das Becken. Um meine Flucht möglichst wirkungsvoll zu gestalten, verlasse ich nicht nur das Becken, sondern den gesamten Innenbereich des Solbads, um im Außenbecken pseudozuschwimmen. Dort ist es zwar trotz Beheizung kalt, aber wenigstens bin ich allein und kann mit geschlossenen Augen in Ruhe vor mich hinfrieren.

Aber wie immer im Leben macht man irgendwann die Augen auch mal wieder auf, wenn nicht gerade der Tod umme Ecke lauert. Vom Tod ist zum Glück weit und breit nix zu sehen, aber dafür steht die singende Taufnudel drinnen an einem der Fenster und fixiert mich wie Michael Myers in bester Halloween-Manier. 


Also überlege ich bei wem ich mich beschweren könnte. Und vor allem wie?!

"Entschuldigung, Herr Bademeister, aber da ist so eine Frau, die starrt mich die ganze Zeit an, singt und versucht, mich zu taufen?!"

Ich befürchte, dass man dann eher mich als irgendjemand Anderen für bekloppt halten könnte und verwerfe den Gedanken. Stattdessen schwimme ich zum Innenbereich zurück, gehe mit Todesverachtung an meinem persönlichen Michael Myers vorbei und lege mich wieder in das Warmliegebecken...in der Hoffnung, dass es ihm zu doof sein möge, mir dahin zu folgen.

War ihm bzw. ihr aber nicht zu doof. 

Sie baut sich tatsächlich wieder vor mir auf und zieht wieder die Nummer mit der Badekappe ab. Dabei summt sie. Ich will schreien, aber gleichzeitig will ich mich natürlich nicht bekloppter als die Bekloppte verhalten. Und dann kommt plötzlich eine andere Omma ins Becken getapert, schwimmt auf die Täuferin zu und sagt: "Komm, gib mir mal die Kappe!". Die Kappe wird anstandslos übergeben, die Omma haut mit der Kappe in Richtung Umkleiden ab und ich habe ein sehr lautes "Hallo?! Können Sie die Verrückte nicht bitte auch mitnehmen?!" auf den Lippen. Aber irgendwie wird mir dieser Befreiungsversuch durch einen gewissen Grad an Höflichkeit versagt und schon bin ich wieder allein. Mit ihr. Sie schaufelt das Wasser mittlerweile täuferisch mit bloßen Händen in der Gegend rum und ich kann es einfach nicht fassen.

Was ist das mit mir und den Bekloppten?! Warum finden die mich immer?! Das war schon immer so. Ich kann mitten in einem Karnevalsumzug zwischen tausenden von Leuten in der Bonner Altstadt ganz unauffällig am Straßenrand stehen - zu wem kommen die ganz Behämmerten, um ihre Lebensgeschichte zu erzählen?! Genau. Zu mir natürlich. Ich bin einfach eine wandelnde Deppenannahmestelle, auch wenn ich schon vor Jahren ein entsprechendes Anti-Schild in diesem Kontext kreiert habe:


Tja. Bei Pinterest bin ich letztens über so einen Spruch gestolpert: "Drama does not just walk into your life. Either you create it, invite it or associate with it." Darüber habe ich sehr viel nachgedacht. Unter Anderem auch im Warmliegebecken. Egal ob ich einfach nur irgendwo rumliege, rumstehe, weglaufe oder mich einmauere...die Bescheuerten finden mich. Zielsicher und ohne Gnade. Wenn es nicht so nervig wäre, wäre es schon fast lustig.

Und immer gibt es nur eine Lösung: Man muss gehen. Und am Ende des Tages liegt man dann in Stinkefußbettwäsche. Aber wenn man Glück hat, fällt einem auch dann ein passender Pinterest-Spruch ein. Zum Beispiel: 


Merke: Schäbbige Malkunst passt hervorragend zu schlechter Bildqualität.


Naturrührseligkeiten und eine Mission

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, wisst Ihr was ich mich seit einigen Jahren frage?! Wird man eigentlich mit jedem Lebensjahr, das sich auf den eigenen Buckel quetscht, naturrührseliger?! Ihr kennt doch Naturrührseligkeit, oder?! 

"Ohhhh...guck mal, gaaaanz viele Pusteblumen!"
"Boaaah...das Rapsfeld! Voll schöööön!"
"Hach...wie schön die Sonne im Wasser glitzert!"
"Pssssst! Ein Rotkehlchen! Ist das süüüß!"

Und vor allem:

"Die Kirschblüten! DIE KIIIIIRSCHBLÜÜÜTEEEEN!"


Und es ist ja nicht nur so, dass ich von Jahr zu Jahr naturrührseliger werde, nein, ich bin auch noch davon überzeugt, dass es von Jahr zu Jahr MEHR Pusteblumen, SCHÖNERE Rapsfelder und NOOOCH glitzernderes Wasser zu sehen gibt. Und natürlich auch mehr Kirschblüten. Vieeeeel mehr Kirschblüten!


Nun ist dieser Naturzuwachs zugunsten meiner eigenen Verzückung ja eher unwahrscheinlich. Es muss also an meiner Wahrnehmung liegen. Aber das ist okay. (Obwohl, wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich WIRKLICH, dass es von Jahr zu Jahr mehr und auch größere Pusteblumen gibt. Echt jetzt! Ich sollte ab sofort ein Pusteblumenfototagebuch führen. Auf Dekaden angelegt natürlich. Dann hätte ich irgendwann handfeste Beweise und könnte im Seniorenalter als Pusteblumenexpertin VHS-Kurse geben.)


Wie dem auch sei...momentan gibbet nicht viel, worüber ich mich mehr freue als über Blütengedöns. Und das, obwohl ich einen schwatten Daumen und mit Natur im Allgemeinen gar nicht viel am Kopp habe. Wenn schön is, is schön. Viel weiter reichen weder meine Wahrnehmung noch meine Kenntnisse.


Erst im letzten Frühling haben Julius und ich stundenlang überlegen müssen, um drauf zu kommen, dass Magnolien Magnolien heißen. Tja. Aber dass wir den Baum schön finden, wussten wir immerhin.


Dann stand ich vor ein paar Tagen mal wieder mit Julius im Frühling rum. Wir haben unsere Füße im Kirschblütengewusel fotografiert (s.o.) und das Bild nachfolgend auf Instagram gepostet. Schwupps...kam ein Hinweis, dass in Bochum-Grumme eine Kirschblüten-Allee zu finden wäre. Gleich eine ganze Allee?! EINE ALLEE?!

Das verlangte natürlich nach einer Investigation. Also bin ich rumgefahren. In Grumme. Und hab gesucht. Und nix gefunden. Aber wenn man schomma in Grumme ist, kann man ja auch noch n bisskn rumlaufen. Und einen monströsen Kirschblütenbaum finden...


Ich weise darauf hin, dass ich passend zur investigativen Mission ein hellrosa Oberteil getragen habe. Sehr gedankenvoll von mir. Und ebenfalls sehr gedankenvoll: Ich habe peinlich genau darauf geachtet, wo ich unter diesem monströsen Baum hintrete. Beim letzten Mal ging das mit mir und monströsen Bäumen ja eher unerfreulich aus, falls Ihr Euch erinnert.

Zurück im Auto konnte ich es dann nicht lassen. Irgendwo MUSSTE diese Kirschblütenallee doch sein!? Also weitergesucht. Und zwar mit Erfolg! Ha!


Die Kirschblütenbande wohnt ein paar Meter hinter einer Straße, die tatsächlich "Bei der Horst" heißt. Toooller Straßenname.

"Wo wohnst Du denn?!"
"Bei der Horst."

Fänd ich gut. Die Bäume selbst stehen allerdings an der Grummer Straße. Und vor den Häusern haben die Bewohner soooo schöne kleine Vorgärtchen angelegt. Überall blühen kleine Hingucker, die mich glatt von den Kirschblüten abgelenkt haben. An vorderster Ablenkungsfront: Diese Herzchendinger. Fast schon gruselig kitschig...


Die Bewohner der Kirschblütenallee sind übrigens super Leute. Die gucken gar nicht komisch, wenn man sich durch ihre Vorgärten wälzt! Aber vielleicht sollte ich auch einfach nur öfter Hellrosa tragen?!


Ach so, nicht dass jetzt irgendjemand denkt, dass ich plötzlich den Frühling mehr mag als den Herbst, ne?! Der Frühling ist toll. Aber der Herbst ist natürlich toller. Herbstfetisch forever! Es gibt nix, was mich naturrührseliger stimmt als ein sanfter oder stürmischer Blätterregen, wenn ich mit dem Auto rumgurke. Äh, aber zurück zum Frühling...


Und sonst so?! Außer Frühling?! Ich habe gestern in eine sehr ekelhafte Quarktasche gebissen. Aber irgendwas is ja immer.

Merke I: Die Fotos in diesem Post sind in
Bottrop, Essen, Bochum und Moers entstanden.
Eine pottsche Frühlingsfeldstudie sozusagen.

Merke II: Wenn schon kein Pusteblumentagebuch,
dann wenigstens ein Kirschblütenselfiejahrbuch anlegen.
Mit wegretouchierten Augenringen. Natürlich.





Abenteuertauchen im Gasometer. Oder: Call me Käfer!

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, letztens hat mich einer gefragt, ob ich größer als meine Ängste wäre. Und ich habe "Ja!" gesagt. Weil ich finde, dass das stimmt. Ich habe Flugangst und fliege trotzdem. Ich möchte angesichts von Spinnen in meiner Wohnung tot umfallen und beseitige sie trotzdem äußerst zuvorkommend mit der Glas-Postkarten-Technik. Ich treibe mich im Sommer immer wieder an Seen rum, auch wenn mich meine Bremsenallergie potentiell ins Krankenhaus befördert. Wie heißt es so schön: Everything you want is on the other side of fear. Und deshalb habe ich einfach mal "Ja!" gesagt, als ich von stern.de gefragt wurde, ob ich mit ihnen im Gasometer des Duisburger Landschaftsparks tauchen gehen würde.


Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Leute von stern.de sind nicht morgens plötzlich aufgewacht und haben sich gedacht "Och, lassen wa die heimatPOTTential-Tante domma tauchen gehen!". Es geht viel mehr um ein neues Videoprojekt, bei dem Leute tolle Tipps für ihre Region raushauen sollen. Also habe ich im Zuge der Anfrage ein paar Tipps zurückgemailt. Unter Anderem eben den Landschaftspark Nord...verbunden mit der Idee, dort auf einen der Hochöfen zu kraxeln. Nebenbei (!) hatte ich erwähnt, dass das sowieso ein ganz tolles Gelände sei. Stichworte: Hochseilparcours, Fackelwanderung, Kletterwand und Tauchgasometer.

Tja. Und dann kam - schwuppdiwupp Tomatensupp - die Frage, ob ich mir nicht auch vorstellen könnte, dort tauchen zu gehen...im größten Indoor-Tauchbecken Europas. In 21 Millionen Liter Wasser.

Äh. ÄHHHH?!

Aber da ich ja ach so viel größer als meine Ängste bin, hab ich einen auf dicke Hose gemacht und zugesagt - obwohl ich seit jeher sage: "Tauchen?! Boah, neee! Da hab ich Schiss." 

Nun springt man natürlich nicht einfach so in dieses 13 Meter tiefe Gasometerwasser. Man bekommt  im Vorfeld eine anständige Einführung in alles Mögliche und muss einen Wisch mit sehr viel Kleingedrucktem unterschreiben. Also habe ich unterschrieben, dass ich zur Kenntnis genommen habe, dass ich bei dieser Abenteuertaucherei auch durchaus versterben könnte und habe Heidi per Whatsapp daran erinnert, dass sie sich im Falle meines Todes um meine Katzen und um das Verschwinden all meiner Laptops und Festplatten zu kümmern habe. Heidi hat "Geht klar!" und irgendetwas von wegen speziellem Katzenfutter gesagt und dann habe ich mich in so einen Neopren-Hampelmann-Anzug gequetscht und mich ziemlich bescheuert gefühlt.


Nun fühlt man sich ja öfter mal ziemlich bescheuert. Aber in der Regel wird man dann dabei ja nicht gefilmt. Ich bin ja eh n bisskn eitel ("Meine Haaaare! Der Poooonyyyy!") und finde mich in Videos höchstens nur so mittel, aber "so mittel" war in diesem Rahmen nun wirklich noch nicht mal im Ansatz machbar. Also hab ich mir "Watt solls?!" gedacht und drüber gelacht. Schließlich lauerte da ja der potentielle Tod...wer wird sich da schon in den Anzug machen, nur weil noch ne Kamera dabei ist?! Mit anderen Worten: Ich hatte einfach andere Sorgen.


Naja. So ganz stimmt das nicht. Zu Beginn hatte ich gar keine Sorgen. Ich war völlig tiefenentspannt und hab mich gefühlt, als ob gleich irgendetwas total Banales anstünde. Eis essen zum Beispiel. Oder einfach auf einem Stuhl rumsitzen. Oder vor ne Wand gucken. Oder so. Und die ganze Zeit hab ich gedacht: "Warte mal! Da stand doch was von wegen Tod! Du machst hier gleich was Krasses! Du solltest viel aufgeregter sein!". Aber irgendwie war ich über mein Neoprenschildkröten-Outfit viel zu belustigt, als dass ich hätte in Panik geraten können. Außerdem fand ich die ganze Location viel zu toll...


Also ab ins Wasser. Huch! Kalt! Und: Huch! Da ist ja Luft in meinem Schildkrötenpanzer! 

Und weil da Luft in meinem Panzer war, konnte ich irgendwie nicht auf der Plattform im Wasser stehen, sondern bin in einer Tour nach hinten weggekippt. Von der Schildkröte astrein mutiert zu einem dicken Käfer, der hilflos aufm Rücken liegt. Ich sage es noch mal: Und die ganze Zeit schön die Kamera am Start. Aber da es unmöglich noch viel peinlicher werden konnte, hab ich sie dann einfach ignoriert. War eh zu spät. 


Der Coach erklärte mir alles. Doppelt. Im Wasser und vorher auch. Luft, Mundstück, Druckausgleich, Handzeichen, Dings und Bums. Und ich hab mich immer noch gefühlt, als ob ich gleich einfach nur ein Eis essen gehen würde. Aber dann musste ich mit dem Kopp unter Wasser.

War ja irgendwie zu erwarten. Aber ich fand das doof. Schlicht und einfach doof. Das mit dem Atmen klappte zwar astrein, aber mir war einfach voll kalt am Kopp. Doof. Kaltes Wasser inne Ohren. Auch doof. So blöd es klingt, so wahr ist es: Ich fand das einfach ungemütlich. (Spezial-Info: Weil sich die Wassertemperatur entsprechend der Jahreszeiten verhält und zwischen 7 und 26 Grad kalt bzw. warm sein kann, ist der Gasometer nicht nur als Pool, sondern auch als Freiwasser anerkannt!)

Aber watt willste machen, wenne schomma mit Taucherausrüstung den behinderten Käfer mimst und die Leute von stern.de daneben stehen?! Außerdem hatte der Coach nette Augen. Mit denen konnte er sogar unter Wasser lächeln. Also gut. Weitermachen!


Nun besteht das Ziel dieses Abenteuertauchgangs darin, dass man den Grund des Gasometers in Augenschein nimmt. Da liegt nämlich spannendes Zeugs rum. Ein Schiffswrack zum Beispiel. Damit man watt zu gucken hat. Aber dafür muss man halt erst mal runter. 13 Meter tief. Und das ist tief.

Nun bin ich ja n bisskn ehrgeizig. Aber mir war so kalt am Kopp. (Rest war okay.) Und das war alles so uuungemütlich. Und immer wieder das doofe Wasser inne Ohren. Und deshalb hab ich bei knappen 4 Metern ein ums andere Mal geschwächelt. Das hat mich ein bisschen geärgert. Aber auch wirklich nur ein bisschen, denn gleichzeitig fand ich mich schon cool genug, weil ich es überhaupt versucht habe. Und das, obwohl ich nach dem ersten Mal "Kopp unter Wasser" direkt "Boah, ich glaub, das is nix für mich!" gesagt hatte. 


Nun tendiere ich abschließend dazu, sagen zu wollen, dass Tauchen auch generell eher nix für mich ist. Wenn allerdings die Option bestünde, mal im Warmliegebecken zu tauchen, würde ich meine Meinung vielleicht doch noch ändern.

Aber davon ab: Wenn Euch ein kalter Kopp nix ausmacht oder Ihr vielleicht sogar schon (erste) Taucherfahrungen aufm Erlebniskonto habt, dann ist der Tauchgang im Duisburger Gasometer ein echter Knaller. Allein die Location ist der Oberburner! Man steigt ganz nach oben und hat einen Wahnsinnsblick über den Landschaftspark. Und das Innere des Gasometers kann auch was. Und die Leute sind nett. Echt nett! Und man stirbt auch nicht. Also wahrscheinlich nicht.


Und was ich sonst noch so mit den netten Herrschaften von stern.de veranstaltet habe, erzähle ich Euch, wenn das Video fertig ist. Und ich schäme mich jetzt schon ein bisschen. Aber ich nehme mir fest vor, einfach nur zu lachen, wenn ich meine Schildkröten-Käfer-Nummer dann in Augenschein nehmen mussdarfmussdarf werde.

Merke: Alle Infos rum das Tauchrevier Gasometer findet Ihr HIER!

Die ehrenwerte Currywurstschnecke

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich erfinde ja gerne "Sachen". Leckere Sachen. Sachen, für die es kein Kochdiplom oder so, sondern nur eine Idee braucht. Sachen, die kiki sind. Das Leben ist schließlich schon schwer genug, ne?! 

Hier also in allerdeutlichster Kausalität: Ich habe die Currywurstschnecke erfunden, weil das Leben schon schwer genug ist. Und natürlich ist die Currywurstschnecke lecker. Das haben "Sachen" mit Currywurst nun mal so an sich.


Nachdem ich die Idee nun schon seit Wochen horte, bin ich jetzt endlich zur Tat geschritten und habe ehrlich gesagt gar nicht damit gerechnet, dass sie SO gut funktionieren würde. Aber ich habe es mir auch leicht gemacht. Wieso auch nicht?! Weder der Teig, noch die Currywurstsoße sind selbstgemacht. Es handelt sich also um ein astreines Fertigprodukt-Produkt. Aber das ist in Sachen "kiki" ja durchaus angebracht. Allerdings gilt wie immer: Wer zu viel Zeit hat, kann das auch alles selbst herstellen und unter Umständen - sofern vorhanden - sogar das private Hausschwein schlachten. Für alle Anderen folgt nun meine kiki Anleitung. 

Also erst mal einkaufen. Und zwar das hier:


Und dann geht man folgendermaßen vor:

  • Die Bratwurst wird - wer hätte es gedacht?! - angebraten. 
  • Währenddessen schnibbelt man die getrockneten Tomaten (in Öl ausm Glas) in etwa 2-Cent-kleine Fitzelchen. 
  • Der fertige Pizzateig wird ausgelegt und dann in ca. 5cm breite Streifen geschnitten. 
  • Diese Streifen rollt man zu ner langen, nicht allzu dünnen Schlange. 
  • Dann gibt man die Pottsoße in eine Schale. Das ist wichtig, weil gleich die Tomatenfitzel da schön nacheinander reingetunkt werden.
  • Bratwurst feddich?! Klein schneiden!
  • Dann packt man sich ein Ende der Teigschlange und presst ein Bratwurststückchen dagegen. 
  • Ein Tomatenfitzel wird in die Pottsoße getaucht und neben das Bratwurststückchen gequetscht.
  • Und um diese Anfangskombination dreht man nun in der immer gleichen Abfolge die ganze Schnecke.
  • Es empfiehlt sich, das Prozedere direkt auf Backpapier durchzuführen, da sich die Schnecken nach Fertigstellung andernfalls nur sehr mühsam von der Arbeitsplatte auf das Backblech transportieren lassen werden.
  • Ab in den Ofen und so lange backen bis man "Och, reicht!" denkt.
  • Oregano drüber. Wer mag kann auch zu Chiliflocken oder Currypulver greifen.
  • Feddich!

Dann kann man anderen Menschen mit den Currywurstschnecken getrost eine Freude machen. Und falls man mehr Pizzateig als Bratwurst hat, kann man natürlich auch noch ein bisschen freestylen und mit sagenhafter Pizzagebäckvielfalt auftrumpfen.


Das habe ich getan und den ganzen Krempel nach Bochum gekarrt. Dort bin ich einmal in der Woche zum offiziellen Fressgelage mit Freunden verabredet. Von vier Anwesenden waren zwei Vegetarier. Tja. Pech.


Meine nächste Vision sieht übrigens vor, den Teig vor dem Rollen noch mit Senf zu füllen. Könnte sein, dass das dann zu viel des Guten ist, aber Versuch macht ja immer noch kluch. Und dann werde ich eines Tages mit "Die neue Currywurstküche" zum Kochbuchstar. Und mein Currywurstflammkuchen steht da dann natürlich auch drin. Fehlen nur noch 30-50 weitere Rezeptideen. Irgendwelche inspirierenden Vorschläge?!

Merke: Currywurst geht immer. Immer!

Lokalpatriotin für stern.de [Video]

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, die Zeit rennt und ich renne ihr mal wieder hinterher. Seit letztem Donnerstag ist das kleine Filmchen, das die lieben Leute von stern.de mit mir gedreht haben, nämlich bereits online und ich habe es Euch noch gar nicht serviert. Und das ändere ich jetzt. 


Aber vorher erzähle ich Euch noch schnell was es mit der ganzen Aktion überhaupt auf sich hat. Alsooo: stern.de sucht Lokalpatrioten. Und deshalb trägt die ganze Chose auch passender Weise genau diesen Namen. Es wird quer durch Deutschland nach l(i)lebenswerten Plätzen fahndet und mitmachen kann jeder, der sein Heimatherz aufm rechten Fleck sitzen hat.


Ihr schickt ein Foto ein. Von Eurer Lieblingskneipe, von der Bank mit der tollsten Aussicht in Eurer Gegend, von Eurem Bäcker, der die besten Brötchen im Angebot hat, von Eurem liebsten Marktschreier, mit dem Ihr immer ein Quätschchen haltet. Oder, oder, oder. Euer Foto muss mit einer persönlichen Begründung einher gehen und erscheint dann auf einer Deutschlandkarte, damit sich jeder, der Interesse an "spannenden" Tipps hat, daran laben kann. Und so sieht das Ganze dann aus:


Und unter allen Teilnehmern werden alle 2 und 5 Wochen unterschiedliche Preise verlost. Genauere Infos findet Ihr HIER.

So. Ich freue mich riesig, dass ich für diese riiiichtig tolle Aktion Pate stehen durfte. Und ich freue mich noch mehr, dass ich in dem Filmchen beim Tauchen gar nicht wie eine verzweifelte Schildkröte oder wie ein schwerstbehinderter Käfer wirke. Lediglich für dieses schreckliche Vorschaubild mit meiner Birnivisage zur Rechten würde ich ziemlich gerne jemanden ermorden. Dieses Bild prangte am Donnerstag übrigens auch in riesengroß auf der Stern-Startseite. (Mittlerweile wurde das gruselige Vorschaubild freundlichster Weise ausgetauscht, aber glaubt mir einfach: schön war anders.) Sagen wir mal so...ich habe es mit Humor genommen und mich ein bisschen über Fees Kommentar dazu amüsiert:


Also...ich habe kein Land geputscht, sondern den Pott gepusht. Und ich bin eeeecht gespannt was Ihr zu dem Filmchen sagt:



Was man in dem Video nicht sieht, ist die deliziöse und äußerst vornehme Currywurst, die ich im Bernepark noch gegessen habe. Dort gibbet in einem alten Maschinenhaus nämlich auch ein Restaurant, in dem man wirklich lecker essen kann. Die Gerichte tragen schön bekloppte Namen wie zum Beispiel "Heißer Klärwerkerschlamm" (Linsensuppe) oder eben "Unser'n Kowalski seine Kalbscurrywurst"...


Versteht dies als höchst seriösen Tipp! 

So. Und jetzt fänd ich es super, wenn Ihr EURE Tipps in die stern-Karte eintragt. Der Ruhrpott ist dort nämlich in Sachen Tipps echt noch nicht gut bestückt. Und das gehört ja wohl geändert, ODER?! Also fühlt Euch maximal angestiftet!

Merke I: Lokalpatriotismus ist guter Patriotismus!

Merke II: Meinen Bericht zum Tauchabenteuer findet Ihr HIER!

Hach! Pizza-Zöpfe. Oder: Wie ich den Backteufel ausgetrickst habe

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, alles, was aus meinem Ofen kommt und mit Teig zu tun hat, ist ja bekanntlich des Teufels und somit dem Untergang geweiht. Die bisher einzige Ausnahme stellen meine Flammkuchen und meine Currywurstschnecken dar. Nun bin ich ja nicht Super-Küchen-Woman und produziere den dafür notwenigen Teig selbst, sondern kaufe einfach irgendwelche Fertigteigprodukte. Sicher ist schließlich sicher. Und weil das mit den Flammkuchen und Currywurstschnecken so ausgesprochen hervorragend klappt, bin ich letztens übermütig geworden. Ich wollte etwas TOLLERES kreieren. Etwas SCHÖNES. Etwas zum HACH sagen. Und der Fertigteiggott war mir tatsächlich hold.


Nun hatte ich natürlich überhaupt nicht damit gerechnet, dass mein Übermut belohnt werden würde. Und deshalb hab ich von den einzelnen Arbeitsschritten auch nur Handyfotos gemacht, weil ich dachte: Pfff...wird am Ende eh nix. Aber dann hatte ich plötzlich das verehrungswürdigste Etwas kreiert, das jemals meinen Ofen verlassen hat...und stand dann nur mit pisseligen Fotos da. PHÖ! 


Also: Dieses verehrungswürdige Etwas ist ein Ziegenkäse-Zopf. Nicht aber irgendeiiiin Ziegenkäse-Zopf. Nein, nein! Es ist ein Ziegenkäse-karamellisierte-Balsamico-Birnen-Schinkenspeck-Zwiebel-Baslikum-Thymian-Zopf. Und damit wären auch alle benötigten Zutaten gelistet, falls Ihr sie auf Euren Einkaufszettel kritzeln wollt.

Nun zu den einzelnen Arbeitsschritten:

1. Das Zopfgeheimnis liegt in der Form des Teigs. Es handelt sich wie gesagt um popeligen Fertigpizzateig. Den legt man auf die Arbeitsfläche und dann schneidet man ihn zu einem länglichen Oval. Dann ritzt man im immer gleichen Abstand Linien hinein. Zur Mitte hin spart man etwas Platz für den Belag aus.
2. Den Belag schichtet man schön ordentlich. Kann jeder machen wie er mag und eigentlich auch womit er mag. (Die Birnen habe ich geschält, in braunem Zucker angeschwitzt und dann mit weißem Balsamico abgelöscht.)
3. Dann klappt man zunächst die Enden auf beiden Seiten ein, denn über diese Enden wird dann drübergeflochten. Kann ich nicht besser erklären, aber das Bild sollte den Vorgang ausreichend veranschaulichen.
4. Joa. Und dann flechtet man immer schön abwechselnd bis der Zopf ein Zopf ist.

Ich habe seine Durchlaucht bei 210 Grad Umluft in den Ofen geschoben und mich dann ohne Quatsch davor gesetzt, um den Punkt, an dem ich das Schätzchen rausholen muss, ja nicht zu verpassen. Ich habe ihn auch nicht verpasst, aber dafür hab ich nicht auf die Uhr geguckt. Ihr müsst also selber gucken wie lange Ihr den Zopf backen lassen wollt oder könnt.

So. Jedenfalls fand ich den Zopf dann SO schön, dass ich ihn völlig sinnbefreit mit Blümchen verziert und fotografiert habe. Ich glaube, ich wollte ihn einfach irgendwie krönen. Honig hätte es sicherlich auch getan.


Zwei Tage später habe ich dann zwei weitere Zöpfe gebacken und dabei die erste Füllung etwas abgewandelt. Ehrlich gesagt ist diese modifizierte Version echt NOCH leckerer:

Zutaten Variante 1:
Feta, karamellisierte Balsamicobirne, grüne Weintrauben, Honig, Thymian, Balsamico.

Zutaten Variante 2:
Chorizo, getrocknete Tomate, rote Zwiebeln, Oliven, Parmesan, Basilikum.


In meiner Fressgelage-Runde wurde sich dann tatsächlich um das letzte Stückchen gestritten. (Ach so, ich habe die Zöpfe wie Baguette aufgeschnitten...also in kleine Scheibchen.) Dies ist somit als Lekkilekki-Gütesiegel zu verstehen!

Also, bald beginnt die Grill- und Picknicksaison. Und Ihr wisst nun, was Ihr zu tun habt.

Merke: Fertigteig sticht Backteufel!

Ein kleines Meer im Ruhrgebiet

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, das Meer und die Berge sind ja irgendwie heilsam. Nu haben wir im Pott aber kein Meer und keine Berge, sondern nur Seen und Halden, auch wenn es mir spontan widerstrebt, dem Wort "Halden" ein "nur" voranzustellen. Nun denn. Man muss also mit dem arbeiten, was man hat, und an Seen und Halden ist ja auch rein gar nix verkehrt. Jetzt bin ich schon so ziemlich alle Halden rauf und runter geturnt, aber die pottschen Seen hab ich noch lange nicht durch. Und deshalb habe ich jetzt den Ümminger See in Bochum inspiziert.

Also. Der Ümminger See war mir selbst bis vor Kurzem noch gar kein Begriff. Ich kannte in Bochum lediglich den Kemnader See. Und den finde ich irgendwie doof, wenn man mal von der Tatsache absieht, dass man dort mit Schwanentretbooten rumtuckern kann. Jedenfalls saß ich letztens mit Julius im Auto und wir mussten Zeit bis zu unserer Abendverabredung totschlagen. Also hab ich ihn gefragt, ob es nicht irgendetwas in Bochum gäbe, wo er schon immer mal hinwollte. Zu einem See oder so. Und Julius antwortete: "Och joa, zum Ümminger See wollte ich immer mal." Also sind wir da hingefahren. 


Nun wurde das Gelände an diesem Tag zwar von massig alkoholisierten Vatertag-Feierwütigen-Grill-und-Ghettoblaster-Köppen belagert, aber es gelang uns TROTZDEM, die Menschenmassen auszublenden und die Schönheit der Örtlichkeit angemessen herauszufiltern. Das liegt nun nicht an etwaigen Begabungen unsererseits, sondern schlichtweg an der Tatsache, dass der Ümminger See so schön angelegt ist. Und daran, dass die meisten Leute nur im vorderen Bereich herumlungerten, weil sie offensichtlich keinen Bock hatten, Grill und Co. weiter nach hinten zu schleppen. Naja...und am Vorhandensein äußerst entzückender Vogelbabys lag es natürlich auch.


Nun habe ich tatsächlich nicht ein einziges anständiges Foto vom See gemacht. Das ist natürlich etwas doof, wenn man behauptet, dass der Ümminger See ach soviel schöner als sein Kemnader Kollege ist. Tja. Aber das Drumherum hab ich en masse fotografiert. Einfach weil es wirklich abwechslungsreich gestaltet ist. Brücken, Schilf, Bäume, japanischer Knöterich und so. 


Vor allem "und so", denn von Naturgedöns habe ich in natürlich nach wie vor keine Ahnung. Dass es sich bei dem obigen Foto um diesen Knöterich handelt, weiß ich auch nur, weil ich das Bild auf Instagram gepostet habe und eine kompetente Person ihn als solchen namentlich benannt hat. Alle anderen Kommentare beziehen sich indes mehr oder weniger darauf, dass ich auf dem Foto aussehe, als ob man mich beim Pinkeln erwischt hätte...also wenn ich ein Kerl wäre. Den Gedanken verdrängen wir am besten ganz schnell...mit Vogelbabys, natürlich! 


Ich würde diese Vogelbabys ja gerne konkreter benennen, aber ich weiß nicht wie sie heißen. Enten sind das jedenfalls nicht. Und wenn man "so ähnlich wie Enten" oder "große Enten" googlet, kommt da auch nix Anständiges bei rum. (Tja. Dafür kann ich "Ice, Ice Baby" auswendig und mit den Ohren wackeln. Man kann schließlich nicht alles wissen oder können.)


Bötchen fahren kann man auf dem Ümminger See übrigens nicht. Aber dafür kann man auch als Fauli oder mit kleinen Kindern total gut einmal drumherum laufen, denn der See misst nur 10,43 Hektar. Der Baldeysee wartet im Vergleich mit 264 Hektar auf...und dafür muss man natürlich viel länger laufen. 


Warum ich da so doof sitze/gucke, weiß ich auch nicht. Vielleicht hab ich einen Fischreiher gesehen. Die gibt's da nämlich auch. Und eine Rollschuhbahn soll es auch geben. Die haben wir aber nicht gesichtet.

Die Nichtentenbabys haben übrigens wirklich komische Beine und Füße, aber die Füße nennt man Paddel, oder?!


Wie dem auch sei...der Rest, der an den Beinen dran ist, ist jedenfalls weitaus ansehnlicher...


So. Das waren 29 Vogelbabys und ein bisschen See. Reicht für heute.

An dieser Stelle sollte dieser Post eigentlich enden. Tut er aber nicht. Ich bin da nämlich noch mal hingefahren, weil ich es echt zu beknackt fand, hier von einem See zu schwärmen, den ich dann aber auf keinem Foto halbwegs anständig zeige. Also. Der See ist schön. Beweise:


So. Das ist ja nun alles wirklich schön. Aber mal ganz ehrlich: Man darf sich von dieser Schönheit nicht allzu sehr einlullen lassen, weil auf jedem Meter Wiese und Gehweg Vogelkacke liegt. Und da tritt man ständig rein, wenn man in den Sonnenuntergang starrt. Das muss man also schon irgendwie gut koordinieren. Wirklich schlimm fand ich das aber nicht, denn wo Kacke, da Vogelbabyyyyys! Also zumindest zur Zeit am Ümminger See.


Und wenn sich die Eltern der strubbeligen Dröpse dann noch soooo galant in der Szenerie präsentieren, bin ich eh wieder befriedet...


So. Das waren jetzt 36 Vogelbabys und ganz viel See. Mal gucken welches Gewässer ich als nächstes inspiziere. Habt Ihr sachdienliche Hinweise?!

Merke: Japanischer Knöterich ist essbar.
Hab ich aber nicht getestet.

Ein Wohnzimmerkonzert zur Weihnacht {Verlosung!}

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, die letzte Zeit war doof. Richtig, richtig doof. Über sowas schreib ich hier nicht, aber genau jetzt sitze ich hier und heul n paar Freudentränchen. Weil ich mich so freue. Weil es so schön ist, dass sich zwischen so viel Doofes jetzt gerade etwas so Wundervolles quetscht. Das macht zumindest jetzt gerade in diesem Moment ganz viel wieder gut. Und das Beste daran: Ich kann es mit Euch teilen bzw. Ihr könnt es gewinnen. (Mehr dazu weiter unten!)

Im Oktober fand bei mir zu Hause ein Wohnzimmerkonzert statt. Ben Hermanski und Domingo machten bei mir in Essen-Steele Halt und haben mir einen unglaublich schönen Abend geschenkt. Musik hat schon immer viel mit mir gemacht. Hat mich weich gemacht, wenn ich mich nur noch hart fühlen konnte. Hat mir Halt und Rat gegeben, wenn ich das Gefühl hatte, dass das sonst niemand tut. Es gibt Lieder, mit denen ich befreundet bin - einfach weil sie so wichtig sind. Weil sie so gut tun. Weil es sich irgendwie sehr beruhigend nach Zuhause anfühlt, ihre Texte mitzusingen. 

Einige dieser Lieder hat Ben Hermanski geschrieben. Und genau diese Lieder an diesem Oktoberabend in meinen eigenen vier Wänden gemeinsam mit all meinen Freunden hören und teilweise auch mitsingen zu dürfen, hat mich unheimlich glücklich gemacht.


Ich selbst habe an dem Abend so gut wie keine Fotos oder Videos gemacht, weil ich viel zu sehr mit Freuen, Mitsingen und Glücklichsein beschäftigt war. Aber zum Glück waren die Leute vom Hömma-Magazin mit dabei, um den Abend mit ihrer Kamera zu begleiten. Und das tolle Video, das dabei herausgekommen ist, will ich Euch nun zeigen. (Die Hömmas waren an dem Tag nicht nur bei mir zu Hause an Bens und Domingos Seite und deshalb geht der Teil mit meinem Wohnzimmer erst ab 6:55min los.) Am Ende renne ich übrigens so komisch ausm Bild, weil ich mal wieder heulen musste...vor Freude. Also nicht wundern!



So. Für mich war das - ganz im Ernst - der schönste Abend des gesamten Jahres und ich finde es sooooo toll, dass Ben und Domingo meine Idee, hier und jetzt ein Wohnzimmerkonzert mit ihnen zu verlosen, genauso super finden wie ich. Ja, genau. DAS könnt Ihr gewinnen! Den Ben und den Domingo. In Eurem heimischen Wohnzimmer. Nur Eure Freunde müsst Ihr selbst einladen und das Bier kalt stellen. Schnurzegal wo in Deutschland Ihr wohnt, ob große oder kleine Hütte...Ben und Domingo kommen vorbei und singen für Euch...wenn Ihr wollt. (Und wenn der Gewinner nett ist, lädt er mich bitte ebenfalls ein! Is klar, ne?!)

Was müsst Ihr für diesen Konzertgewinn tun?! Eigentlich gar nicht viel. Hinterlasst einfach einen Kommentar unter diesem Post und erzählt mir (oder uns, denn Ben und Domingo sind da auch schon äußerst gespannt!), warum die Beiden ausgerechnet BEI EUCH aufkreuzen sollten. Vielleicht wollt Ihr damit jemanden überraschen? Oder Ihr braucht wie ich einfach mal etwas riiiichtig Schönes in Eurem Alltag? Oder Ihr liebt Musik im besonderen Rahmen? Oderoderoder...verratet es mir und vielleicht stehen die zwei wirklich liebenswürdigen Kerle dann im nächsten Jahr bei Euch auf der Matte. Aber Aaaachtung: Missachtet nicht die werten Teilnahmebedingungen (siehe unten!).


Ich war ehrlich gesagt etwas traurig, weil ich das Gefühl hatte, jetzt zu Weihnachten bzw. zum Jahresabschluss keinen schönen Blogpost auf die Reihe kriegen zu können. Aber in dieser Verlosung steckt für mich wirklich mehr als einfach nur der Gewinn an sich - nämlich ein riesiges Dankeschön: an Ben und Domingo, an meine Freunde, an die Hömmas und an Euch, die Ihr hier (teilweise) schon so lange mitlest. Ihr kennt das: Ich neige zu emotionalen Ausschweifungen zum Jahresende, aber diesmal sei mit "In dieser Verlosung steckt ganz viel Herz" einfach mal alles gesagt. Und ich hoffe sehr, dass jemand gewinnt, bei dem sich Ben und Domingo richtig, richtig wohl fühlen werden. (Wehe, wenn nicht!)

Also Ihr Lieben, frohe Weihnachten!

Und jetzt noch die reizenden Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel:


  • Ihr müsst meine werte Frage (siehe oben) pflichtschuldig beantworten.
  • Volljährige können mitmachen, Minderjährige müssen ihre Eltern anstacheln.
  • Der Rechtsweg ist total ausgeschlossen.
  • In der Lostrommel landen nur all diejenigen, die einen Kommentar samt MAILADRESSE hinterlassen. Eine Verknüpfung zum eigenen Blog oder zu einem google+ Profil reicht an dieser Stelle nicht aus!
  • Facebook-Kommentare werden nicht berücksichtigt.
  • Die Verlosung endet am 03.01.2015 um 03:01 Uhr.

Merke: Weihnachten ist, wenn man viel frisst.


Endlich feddich: das neue heimatPOTTential-Design!

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich bin auuuufgereeeegt! Und der Grund dafür dürfte kaum zu übersehen sein: Ich habe meinem Blog nach Jaaaahren endlich mal wieder ein neues Kleidchen angezogen! Dieses Kleidchen hat mich echt ganz schön bekloppt gemacht, denn wenn man kein HTML-Genie ist und sich trotzdem gerne ein möglichst individuelles Bloglayout basteln möchte, dann kann das schomma gefühlte 100 Jahre dauern bis alles halbwegs sitzt und nix mehr an irgendwelchen Stellen kneift. Nun sind 100 Jahre natürlich leicht übertrieben, aber 1,5 Jahre habe ich hier wirklich hinter den Kulissen rumgefrickelt und rumgehampelt. Vom Frickeln gibbet kein Foto, aber vom Hampeln…


Wann immer sich Berit in letzter Zeit bei mir mit "Und?! Watt machste grad so?!" gemeldet hat, gab es nur eine Antwort: "Ich sitze am Blogdesign". Daraus resultierte, dass Berit sich ihre Frage irgendwann schon selbst mit "Ach, watt frag ich überhaupt?!" beantwortet hat.

Ich schreibe diesen Post hier übrigens als letzte Amtshandlung ehe ich heimatPOTTential in das neue Outfit stopfe und ganz ehrlich: Mir geht der Popo ordentlich auf Grundeis! Zum Einen, weil ich HTML-Birni total Schiss habe, dass ich mir knapp 500 Posts und 4 Jahre Onlinegeschreibsel zerschießen könnte und zum Anderen, weil ich echt Schiss habe, dass Hinz und Kunz sagen werden: "Och, also vorher war besser!", denn häufig findet man ja alles, was neu und ungewohnt ist, gerne erst mal doof. Deshalb: Haut mir bitte nix aaaallzu Vernichtendes umme Ohren, wenn Euch das neue Design vielleicht nicht ganz soooo gut gefällt. Da stecken echt 1,5 Jahre mit Heulerei, Kopp auffe Tischplatte, Hilferufe in Richtung schlauerer Menschen, 10.000 Zwischenentwürfen, unendlich viel Gefrickel, Rückenschmerzen aus der Hölle und ganz viel Herzblut drin. Und wenn jetzt alle sagen "Ähhh, doof!", dann muss ich wahrscheinlich einfach ein bisschen versterben. 

Ich wollte es schlichter haben. Und übersichtlicher. Und klarer. Und zeitgemäßer. Und funktionaler. Und überhaupt. Schon so lange habe ich mich mit dem alten Design verdammt unwohl gefühlt, aber wenn man einmal anfängt, es "besser" machen zu wollen, dann weiß man manchmal gar nicht mehr wo "besser" eigentlich aufhört. Und deshalb höre ich jetzt einfach auf. Irgendwann muss auch mal gut sein. 


Zwei, drei Kleinigkeiten sind noch nicht ganz tippitoppi, aber das wird noch. Und falls Euch irgendwelche totaaaal komischen Klopper auffallen, sagt mir bitte gerne Bescheid, damit ich da ggf. etwas dran ändern kann, ja?

Erinnern sich eigentlich noch Einige von Euch an mein aaaaaaaaallererstes Layout?! Alter Vatter, war datt schäbbich! Und so angegilbt! Aber ich wusste es einfach nicht besser - vom Können mal ganz zu schweigen...


Irgendwann hab ich dann mal zufällig gehört, dass in irgendeinem Podcast über meinen Blog geredet wurde. Damals hieß es sinngemäß: "Joa, die schreibt ja ganz schön, aber der Blog sieht ja mal scheiße aus!". Und damit hatten sie nicht mal Unrecht. Also musste ein neues Outfit her.


Und dann folgten - während das Polaroid-Layout online war - die Jahre der geheimen Zwischenentwürfe. Hier nur mal 2,5 davon als Frickel-Beispiele. (Eigentlich hatte ich nämlich alles in Schwarz/Weiß  halten wollen, so dass ich jetzt selbst irgendwie nicht so recht weiß wie ich zu dem aktuell bunten Header gekommen bin.)


Tja. Und dann hatte ich irgendwann den Papp auf, hab alles inne Tonne gekloppt, mir eine schlichte Designvorlage gekauft und dann daaaaran wieeeder ein paar Monate rumgeschraubt. Bis heute. (Und jaaa, es wäre vieeeel cooler gewesen, wenn ich jetzt endlich mal zu Wordpress gewechselt wäre. Ich weiß. Hab ich mich aber nicht getraut. Doof. Ich weiß.)

So. Aber jetzt erzähle ich Euch was hier auf heimatPOTTential ab sofort alles neu ist...also vom neuen Kleidchen mal abgesehen:
  1. Ich habe die Über mich-Seite ein wenig aufgepeppt und das komische Begrüßungsvideo eliminiert.
  2. Die Presse, TV & Co-Seite ist überarbeitet und endlich auf dem aktuellsten Stand.
  3. Ganz neu ist das POTTfolio. Dort habe ich extern nach unterschiedlichen Kategorien einige meiner Lieblingsbilder zusammengestellt.
  4. Auch das Register (ehemals "Stichwortverzeichnis" oder "Was bisher geschah") ist jetzt aufm Damm und ich habe allen Posts neue Labels verpasst, damit man hier insgesamt etwas besser durchsteigt. Die Labels findet Ihr nun ordentlich sortiert in der Sidebar unter "Themen". Höchst intelligenter Weise habe ich da versäumt, auf die Groß- und Kleinschreibung zu achten. Steht also jetzt auf der To-Do-Liste.
  5. Für Interessenten in Punkto Werbung und Kooperationen gibt es nun eine entsprechende Unterseite mit allen möglichen Informationen.
  6. Fragen, die mir besonders häufig gestellt werden, habe ich brav unter FAQ beantwortet.
  7. Die Blogowskis sind immer noch die Alten, aber ich habe unser Mitgliederverzeichnis aufgeräumt und die Infos für diejenigen, die gerne bei uns einsteigen wollen, vervollständigt.
  8. Neu am Start ist die Unterseite Pott im Netz - Watt man kennen sollte. Da hab ich ewig dran gehockt, um ein Sammelsurium zu erstellen, das einen anständigen Überblick über gute, schöne, lustige, wichtige oder informative Webseiten gibt, die für das Ruhrgebiet online von Relevanz sind oder sein könnten.
  9. Die Links zum Impressum und zum Datenschutz findet Ihr gaaanz unten auf der Seite.
  10. Außerdem habe ich heimatPOTTential endlich eine angemessene und hochoffizielle Definition verpasst:


Falls Ihr Euch das neue Design grad per Handy oder ipad anschaut, weise ich an dieser Stelle noch schnell darauf hin, dass der "Scroll-Pfiff" in Sachen Header nur am Computer funktioniert. Da spielen die kleineren Geräte leider nicht mit. Und falls Ihr wissen wollt, was ich damit meine, müsst Ihr einfach später noch mal am PC gucken kommen.

Sooooo. Mittlerweile (7 Stunden später) habe ich das neue Design aufgespielt und es hat tatsächlich aaaalles geklappt. (Glaub ich zumindest!) Hab ich mich also mal wieder völlig unnötig bekloppt gemacht. Aber zum Glück! Lediglich die Fotos innerhalb der Blogposts verfügen noch nicht alle über die korrekte Breite und/oder Position. Die letzten 100 Posts habe ich allerdings schon korrigiert. Den Rest (377…hahaha!) mache ich wann anders. Also wundert Euch nicht, wenn manch ältere Artikel vielleicht noch ein bisskn komisch aussehen. Das rücke ich noch gerade und übe mich derweil im Mut zur Non-Perfektion.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn Ihr mich wissen lasst, ob Euch das neue Kleidchen gefällt. Schließlich hab ich ja nix davon, wenn ich meinen Blog nur ganz allein optisch ganz okay finde. Ihr sollt hier ja auch gerne hingucken! Aaaalso: Watt sacht Ihr? Is okay so? (Bitte sagt jaaaa!)

Merke: Ein RIESIGFETTES DANKESCHÖN geht an Heidi und Philipp, ohne die ich
 hier zwischenzeitlich wirklich mächtig doof im HTML-Wald gestanden hätte.
Ihr seid ganz, ganz tolle, liebe Genies für mich!


Ein spontaner "Böse-Welt-Schwank"

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich habe einen Lauf. Letztens habe ich auf mein frisch gewaschenes, schneeweißes Sofa einen Liter Cola gekippt. Tags drauf habe ich nach dem Aufstehen dann Batman in meinem heimischen Wohnzimmer angetroffen und war weder geduscht noch passend gekleidet.


Also bin ich duschen gegangen. Als ich aus der Dusche kam, habe ich nach dem Handtuch gegriffen, das im Waschbecken lag. Dieses Handtuch war in der Zwischenzeit allerdings von Batman Badman als alternative Katzentoilette missbraucht worden, so dass ich mein Gesicht mit Katzenpipi abrubbelte. Danach habe ich alle Termine abgesagt, um mir stundenlang das Gesicht zu waschen. Mit Katzen darf man übrigens nicht schimpfen. (Mit Batman auch nicht.) Sie sind ja sooo sensibel. (Meine Haut auch.)

Einen Tag später bin ich nach Bottrop gefahren. Genauer: Nach Bottrop-Kirchhellen. Das ist eine Strecke von 50 Minuten. Dort wollte ich auf einem Feld faustgroße Erdbeeren pflücken, weil mir auf Twitter jemand gezwitschert hatte, dass man das dort könnte. Ich visionierte wunderbare Erdbeerfeld-Fotos. Rote Erdbeeren und rot lackierte Nägel, blauer Himmel, grünes Grünzeug und strahlende Sonne. Aber der Himmel machte einen auf wässerige Blumenkohlsuppe. Also visionierte ich mich spontan mit meinem Batmanschirm auf dem angepeilten Feld. "Och, is auch lustig", dachte ich. Aber die Dame, die im Hofladen neben dem Feld an der Kasse stand, informierte mich darüber, dass man die Erdbeeren leider erst zum Ende des Monats eigenhändig pflücken dürfte. Also bin ich 50 Minuten für eine Schale Erdbeeren durch die Gegend gekurvt, die ich auch durchaus im Supermarkt umme Ecke hätte kaufen können.


Dann bin ich irgendwann wieder zu Hause und sehe durch das Treppenhausfenster, dass der Nachbar, mit dem ich freundlich gesagt sehr wenig sympathisiere, im Innenhof steht und grillt. "Pffff" denke ich und gehe weiter. Als ich meine Wohnungstür aufschließe, verwandelt sich dieses "Pffff" in einen mondänen Hassanfall, denn SEIN Qualm STEHT in MEINER Wohnung! Ich fächele mir den Weg in die Küche frei und knalle die gekippte Balkontür zu. Dafür reiße ich alle anderen Fenster nach vorne raus auf. Irgendwie muss ich den Scheißqualm ja aus meiner Wohnung bekommen. Dann räume ich die Spülmaschine aus. (Spülmaschinen lassen sich viel schneller ausräumen, wenn man wütend ist. Nur so nebenbei.) Dann gehe ich ins Wohnzimmer zurück, um die Qualmsachlage zu inspizieren. Qualm ist noch da. Aber es hat sich eine Spinne dazu gesellt, die offensichtlich durch das sperrangelweit geöffnete Fenster hereinspaziert ist. Wie unverfroren! Und natürlich handelt es sich nicht um IRGENDEINE Spinne. Nein, es ist die MUTTER aller Spinnen! Mich befällt eine akute Ekelgänsehaut, die dafür sorgt, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Also starre ich die Spinnenmutter an. Das ist wichtig, denn wenn man wegguckt, könnte sie sich ja verstecken, um dann nachts wieder rauszukommen, um mir - während ich schlafe - in den Mund zu krabbeln. Sowas machen Spinnen. Weiß man ja.

Also klar: Die Spinne muss weg. Mein Staubsauger ist kaputt und anfassen werde ich das Drecksviech schon mal gar nicht. Auch nicht mit 100 Lagen Toilettenpapier. Folgerichtig renne ich in die Küche, schnappe mir ein großes Glas und eine Postkarte und renne zurück zur Gefahrenstelle. Mittlerweile haben auch die Katzen die Spinne bemerkt. Wir starren nun zu dritt.

Dann mache ich das Unvermeidbare. Das Ding mit der Spinne und dem Glas und der Postkarte. Dabei sterbe ich fast. Weil ich mich so ekele. Aber die Spinne stirbt dabei auch fast, weil ich ihr ein Bein abhacke. Das wollte ich nicht. Spinnen mit amputierten Beinen finde ich nämlich NOCH ekeliger. Dann renne ich mit dem Spinnenglas zurück zur Küche, reiße die Balkontür auf und lasse dabei zwangsläufig wieder den elendigen Nachbarqualm in meine Wohnung. Wenn ich nicht so ein Spinnenschisser wäre, würde ich das Teil gerne einfach vom Balkon auf den Nachbarkopf plumpsen lassen. Aber hinterher spinnt sich die Spinne in Millisekundenschnelle an meinem Pulliärmel oder so fest und klettert dann an mir rum. Das geht natürlich nicht. Also positioniere ich das Glas auf dem Balkontisch. Mit der Postkarte nach oben. Dann springe ich zurück in die Küche, schnappe mir einen Kochlöffel und stelle mich an die Balkontürschwelle. Es handelt sich um eine Doppeltür und so stehe ich hinter der linken Glastür und versuche, mit dem rechten Arm und der Kochlöffelarmverlängerung die Postkarte vom Glas zu schupsen. Klappt auch. Tür wieder zu. Ekelgänsehaut ungebrochen.

Dann schmeiße ich einen Rotbarsch inne Pfanne und gehe ich zurück ins Wohnzimmer, um die Fenster zu schließen, damit ja nicht noch irgendwelche Verwandte von der Spinnenmutter einmarschieren, um nach ihr zu fahnden. Dann will ich kuuuurz bei Facebook reingucken. Aber weil die Zeit im Internet ja bekanntlich viel schneller rennt, vergesse ich den Rotbarsch. Der fällt mir wieder ein, als ich eine frische Qualmschwade bemerke. Also renne ich wieder in die Küche, schmeiße den Fisch in den Müll und kann noch nicht mal lüften, weil da draußen ja irgendwo das Spinnenmonster rumrennt. Arghhhhh!

Einige Tage später renne ich in Dortmund rum, um mir ein paar Bands beim Way Back When Festival anzugucken. Das ist ein schönes Festival. Und die Männer sind auch schön. Naja. Zumindest einige. Und was passiert?! Mir fallen meine Zähne raus. (Nein, nicht alle. Aber zwei. Und zwar meine Doppelkrone oben/vorne links.) Toll. Schöne Männer und keine Zähne.


Dental-Asi is also back! Nun habe ich mich ja schon daran gewöhnt, dass das immer mal wieder passiert. Andere besuchen regelmäßig das Fitnessstudio und ich halt die Dentalhölle. Kann ich drüber lachen. Man härtet mit den Jahren ja ab und lernt dazu. Und deshalb weiß ich, dass man auf rausgefallene Doppelkronen voll gut aufpassen muss, damit sie nicht auch noch entzwei brechen.

Es musste also eine angemessene Aufbewahrungslösung gefunden werden, denn einfach so inne Tasche stecken kann man so Dinger ja nicht. Neue kosten schließlich Zeit, Geld und Nerven. Also ab zum dm.

"Guten Tach, kriege ich bei Ihnen ein Pillendöschen?"
"Ähhh…"
"Oder irgendetwas Anderes, wo ich meine Zähne reintun kann?!"
"Ähhh…"

Mir wurde dann eine Seifendose gezeigt.

Eine Seifendose wollte ich aber nicht kaufen. Die ist im Nachgang nutzlos und somit in Relation viel zu teuer. Also bin ich rumgelaufen und habe nach einer Alternative gesucht. Etwas, worin die Krone gut aufgehoben ist und was im Nachgang noch Verwendung finden würde. Und so habe ich eine Dose Katzenleckerchen gekauft. Katzenleckerchen gehen zu Hause immer weg und das Döschen ist stabil. Voll schlau also.

Sah aber ziemlich lustig aus. So Zähne in ner Katzenleckerchendose. Also hab ich Heidi davon ein Foto geschickt und "Bilderrätsel!" dazu geschrieben.


Heidi so: "Ihhhh! Wessen Zähne sind das?! Deine? NEEE! Doooch?!"
Ich so: "Jaaaa. Das sind meine Zähne."
Und Heidi so (todernst): "Ach Du Scheiße! Aber wie haste'n das gemacht? Und wieso liegen die im Katzenfutter? Du hast das Katzenfutter aufgemacht, Dich gebückt und die sind einfach rausgefallen und in die Dose rein? Oder wie ist das passiert?! Wie kann das sein?!"

Ich hab die Nachricht zum Abtippen grad noch 3x abgehört und kann echt nicht aufhören zu lachen. Sonst ist Heidi eigentlich ganz schlau. Ganz im Ernst: Genau DAS sind so Momente, in denen ich mich über den Mist, der mir so passiert, wirklich köstlich amüsieren kann. Allein diese Sprachnachricht war den Verlust meiner Zähne sehr wert!

Jedenfalls bin ich dann mit der Katzenfutterdose zum Dentalschlachter gedackelt und hab "So, mach wieder heile!" gesagt.

Aber Dentalschlachter so: "Nö. Passt nicht."
Ich so: "Hä? Wie jetzt?!"
Dentalschlachter so: "Ja, passt nicht mehr."
Und ich so: "Hahahaha…"

Joa. Und jetzt lauf ich weiter ohne Zähne rum. Gibt aber Schlimmeres. Gesicht mit Katzenpipihandtüchern abtrocknen. Zum Beispiel.

Merke: Kein Mensch unter 70 braucht Seifendosen.

Lecker Kartoffel POTT!

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich habe ja eine Krankheit. Die "Es steht POTT drauf? Ich muss es essen, haben oder da hinfahren"-Krankheit. Aber mit dieser Konditionierung lebe ich ganz gut. Funktioniert übrigens auch mit dem Wörtchen "Heimat". Könnte an meinem Blogtitel liegen. Aber nur ganz vielleicht.


Als ich vor ein paar Monaten auf Facebook die Kartoffel Pott Fährte aufgenommen habe, wollte ich eigentlich unbedingt und direkt zur Eröffnung hin, aber dann dachte ich mir "Warte domma lieber den ersten Hype ab!". Und das war schlau, denn in den allerersten Tagen dieses gesunden Dortmunder Fast Food Schuppens standen die Leute wohl zwecks Verzehr die ganze Straße runter in einer Kartoffel- und Pottliebe-Schlange an. Und es handelt sich hier um eine echt lange Straße wohlgemerkt!


So. Nun mal ganz ehrlich: Ich finde Kartoffeln strunzlangweilig und dröge. In meinem ganzen Leben habe ich vielleicht 2x normale Kartoffeln gekocht. Ansonsten verirren sich die Dinger höchstens mal zwecks Rosmarin-Ofen-Kartoffeln in meine Küche, denn ich lebe sehr ausschweifend und zufrieden an der Pasta- und Reisfront. Und würde der Kartoffel Pott Kartoffelbox oder so heißen, wäre ich da im Leben nicht hingefahren. Und das wäre echt schade gewesen, denn der Laden hat mir eine richtig schöne Lektion erteilt: Kartoffeln sind nämlich gar nicht immer strunzlangweilig und dröge. Zumindest nicht die Kartoffelpottkartoffeln.


Die sind nämlich was Besonderes. Das hat mir der Inhaber Marcel Gronen erklärt. Die Kartoffeln sind nämlich SO besonders, dass er ihre Herkunft streng geheim hält und sich hat zusichern lassen, dass sonst niemand in ganz Dortmund damit beliefert wird. Ganz schön schlau. Und lecker.

Aber ich bin auch schlau. Deshalb bin ich da nicht einfach hingegangen, sondern hab vorher per Mail nachgefragt, ob man mich nicht gleich auf mehrere Probierpötte einladen könnte. Denn angesichts der vielen deliziösen Kombi-Gerichte hätte ich doch sonst wie doof da rumgestanden, ohne mich für EINEN Pott entscheiden zu können. Und deshalb hab ich 4 Kartoffel-Kombis probiert: drei Kleine und eine Große. HA!


Mit Curry kriegt man mich ja immer, an Ttzaziki ist auch nie was verkehrt, an Bratensoße erst recht nix und da ich in diesem Frühjahr noch kein einziges Spargelfitzelchen gegessen hatte, habe ich natürlich auch beim Chefins-Pott zugeschlagen und darin auch meinen Favoriten gefunden. Obwohl…vielleicht doch Ommas Bratensoße mit Erbsen und Möhrchen? Oder nicht? Oder doch? Egal. Ich hab ALLES aufgegessen - und das, obwohl ich kurz zuvor noch ein Spaghettieis vertilgt hatte. Wenn ich was kann, dann essen.

So. Nun kennt Ihr das: Man kriegt den Hals nicht voll und haut sich wer weiß was alles hinter die Kiemen. Und am Ende ist man leidig, weil man ein schlechtes Gewissen hat. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um Fast Food handelt. Wer haut sich schon ne Pizza oder nen Döner rein und sagt hinterher: "Boah, endlich mal wieder watt Anständiges gegessen"?! Eben! Und genau aus diesem Grund finde ich den Kartoffel Pott richtig gut: Man ist pappensatt...aber wie bei Muttern oder Omma am Küchentisch. Und dieses Satt ist ja wohl immer ein gutes Satt, oder?!


Genau darum ging es Marcel auch, als ihm die Idee für den Laden kam. Er wollte wertigeres Fast Food anbieten. Für mal eben inne Mittagspause zum Beispiel - und zwar ohne schlechtes Fressgewissen als Nachhut.

Ist meiner Meinung nach gelungen. Vor dem Kartoffel Pott beherbergten die kleinen Räumlichkeiten übrigens einen Frozen Yoghurt Laden und Marcel konnte die Ladeneinrichtung übernehmen. Sehr praktisch, denn so bietet er nun in dem Buffet, in dem früher die Yoghurt-Toppings beherbergt wurden, ganz viele wöchentlich wechselnde Beilagen an.


So kann sich nämlich jeder seinen persönlichen Lieblingspott zusammenstellen, wenn man nicht wie ich einem oder gleich mehreren Kombi-Pötten verfällt. Und diese Kombi-Angebote wechseln ebenfalls wöchentlich. Sowas finde ich ja immer gut. Da hab ich schon allein online immer Spaß, mir die Speisekarten anzugucken, einfach weil ich neugierig bin, was man sich wieder so hat einfallen lassen. Und einen wechselnden Pott des Tages gibbet auch. Also ganz viel Abwechslung...kann man nur gut finden. Und den Veganern sei gesagt, dass auch an sie gedacht wird: So gibbet ganz neu zum Beispiel sogar extra ein veganes Curry. Sehr gut.


Hätte ich gewusst, dass direkt umme Ecke vom Kartoffel Pott die Kuhbar ist, hätte ich mir das mit dem Eis übrigens als Nachtisch aufgehoben. Damit will ich sagen: Lässt sich super kombinieren, falls Ihr mal einen kleinen Ausflug machen wollt oder eh in der Gegend unterwegs seid. In der Kuhbar gibbet nämlich wie im Kartoffel Pott immer wechselnde, spannende Sorten…aber Eis und keine Kartoffeln natürlich.

So. Fast Food wie aufm Mittagstisch bei Omma und Muttern. Wisst Ihr Bescheid. Guten Hunger!

Merke: Manchmal kann man sich auch den eigenen Namen auf die To-Go-Box drucken lassen. Schöne Idee!

Diese Welt ist mal wieder ein grausamer Ort

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, mein "Böse-Welt-Lauf" ist ungebrochen und weil einem ab einem bestimmten Punkt nix anderes übrig bleibt, als drüber zu lachen, fasse ich heute mein Elend mal wieder zusammen. Dann isset nämlich wenigstens für was gut. Nämlich zur allgemeinen Belustigung. Immerhin!

Also. Die Charlotte. Die rennt immer mit knallrotem Lippenstift rum. Und ich finde, dass das gut aussieht. Gar nicht nach Tussi oder Lady, sondern cool.


Ich will auch cool aussehen. Mit knallrotem Lippenstift, zerfledderter Jeans und Turnschuhen. Also kaufe ich mir im dm so ein Hält-100pro-24-Stunden-Monster, weil ich mir denke, dass Charlotte bestimmt auch so einen hat. Schließlich hält der bei ihr immer voll perfekt und schmiert nicht rum.

So. Am Abend bin ich dann verabredet. Also stelle ich mich ins Bad und trage das Monsterzeug auf meine Lippen auf. Sieht aber kacke aus. Wenn ich den Mund nicht bewege, geht es einigermaßen. Aber wenn ich lächle, machen meine Lippenkonturen komische Sachen und dann verzieht sich alles zu einer knallroten Fratze. Das ist definitiv NICHT cool. Ich habe einfach den falschen Mund für diese Coolness. Also muss das Zeug wieder ab.

Das Zeug geht aber nicht ab. So gaaaar nicht. Nicht mit Klopapier und Wasser, nicht mit Wattepads und Wasser und auch nicht mit nem Handtuch und Wasser. Dann denke ich "Naja, Wasser halt, ne?!" und greife zum Augen-Make-up-Entferner und wende erneut die Klopapier-Wattepad-Handtuch-Kombination an. Bringt aber nix. Das Zeug hält, als ob es tätowiert wäre. Dann nehme ich Creme. Bringt auch nix. Dann habe ich kurz den Nagellackentferner in der Hand, besinne mich aber noch rechtzeitig. Tja. Und dann stehe ich da rum und weiß nicht was ich machen soll. Also frage ich den Google-Gott, denn der ist ja schlau. (Er ist sogar SO schlau, dass er mir mal "Gehirn-Herpes" diagnostiziert hat! Ja, das gibt es und ja, das ist mein Ernst! Seitdem google ich keine Krankheitssymptome mehr, denn im Zweifelsfall addiert sich dann im Handumdrehen noch eine Panikattacke zu dem, was man eh schon hat.)

Jedenfalls sagt der Google-Gott, dass ich Fett nehmen soll. Tja. Ich habe weder fettige Cremes, noch Butter. Also nehme ich Olivenöl. Das gieße ich in meine Hand und tunke meinen Mund rein. (Das Öl tropft von meinem Mund auf mein Oberteil. Toll. Muss ich also gleich auch noch was Anderes zum Anziehen finden. Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte.) Dann rubble ich mit Wattepads an meiner Ölschnute rum und komme mir doof vor. Nicht doof genug, um nicht ernsthaft darüber nachzudenken, ob das mit Akkupads vielleicht schneller gehen würde. Aber zum Glück habe ich gar keine Akkuspads. Ich rubble gefühlte Stunden und schreibe währenddessen meiner Verabredung, dass ich später komme, weil ich ein Problem mit meinem Gesicht habe. Antwort: "Was zählt ist der Charakter!". Also schicke ich ein Foto von meiner aktuellen Charakter-Schnute hinterher. Antwort: "Oh. Na gut. Manchmal zählt nicht nur der Charakter."

Eben!

Irgendwann ist das Monsterzeug jedenfalls ab. Aber dafür sehe ich aus, als hätte ich 1 Stunde mit Schleifpapier geknutscht. Ich verlasse trotzdem das Haus. In einem Shirt, auf dem "Wat?" steht. Nur für den Fall, dass jemand komisch gucken sollte.

Zwei Tage später sitze ich im Wohnzimmer am PC und mache was. Was ist grad egal. Jedenfalls kann ich "was" nur machen, wenn ich Cola light habe. Cola light ist nämlich (leider) mein Kaffee. Und den brauche ich zum Denken. Ist aber allealle. Also fahre ich zur Tanke. Auf dem Weg dorthin fällt mir auf, dass mein Tank so gut wie leer ist. Laut Anzeige kann ich noch 10 Reservetank-Kilometer fahren. Also nehme ich mir vor, zu tanken…wenn ich schomma da bin. An der Tankstelle habe ich das aber schon wieder vergessen. Ich habe nämlich Maik eine ellenlange Sprachnachricht geschickt und kann die nicht verschicken. Weil Whatsapp hängt. So richtig mit rotem Warnbalken und so. Was soll das denn?! Hab ich ja noch nie gesehen.


Jedenfalls muss ich Whatsapp schließen, um mein eingefrorenes Display wieder aufzutauen. Das bedeutet den Verlust dieser ellenlangen Sprachnachricht, die aber eh bei 0:45min hängen geblieben ist, ohne dass ich es während 7-minütiger Laberei gemerkt hätte. Das ärgert mich. Und deshalb spreche ich eine neue Nachricht drauf, in der ich meinen Ärger kund tue und sage, dass ich keinen Bock habe, das jetzt alles noch mal zu erzählen. Dann gehe ich in die Tankstelle, kaufe eine Cola light und begebe mich auf den Heimweg. Aber da leuchtet die Tanklampe wieder. Maaaaah! Is ja gut. Also fahre ich zu einer anderen Tanke umme Ecke, weil es mir zu doof ist, an der ersten Tanke zuzugeben, dass ich vergessen hatte, zu tanken. Das ist ja so, als ob man im Schwimmbad stünde und plötzlich vergessen würde, zu schwimmen. Auf dem Weg zu der anderen Tanke komme ich jedenfalls an Mäcces vorbei. Und weil ich den Papp schon wieder auf hab, denke ich: "Boah, jetzt so'n Cheesie mit Pommesmayo (ja, ein Wort)!". Ich parke mit 5 verbleibenden Reservetank-Kilometern auf der Anzeige. Dann komme ich an einem gelben Pfeil vorbei und muss den unbedingt in Kombination mit meinen Schnäppchen fotografieren. (Fragt einfach nicht.)


Als das erledigt ist, betrete ich Mäcces und rutsche mit meinen Schnäppchen erst mal ungalant in einer der Eingangsbereich-Regenwetter-Pfützen aus. Und ich könnte noch nicht mal behaupten, dass das keiner gesehen hätte.

Also Cheesie und Pommesmayo eingesackt und zurück ins Auto. Als ich losfahre, zeigt die Tankanzeige plötzlich eine NULL an. NULL Reservekilometer.


Was ist DAS denn für eine Unverschämtheit? Als ich zu Hause losgefahren bin, stand da noch eine ZEHN. Und die beiden Tankstellen liegen in einem Maximalradius von EINEM Kilometer von meiner Wohnung entfernt. Das kann folglich also gar nicht sein. Diese Anzeige lügt. Aber was will man in so einem Moment schon machen…außer weiterfahren?! Also fahre ich weiter zur Tanke und bleibe exakt geschätzte DREI Meter VOR der Zapfsäule liegen. Ich entdecke sofort Parallelen zu meinem Gesamtleben und muss ein bisschen lachen. Aber nur ganz kurz, denn dann muss ich ja in die Tanke reingehen und fragen, ob die mal kurz einen Kanister für mich haben, damit ich da Benzin reinfüllen kann, um mein Auto zu betanken, dass DREI Meter neben der Zapfsäule steht. Ich trage also mein Anliegen vor und der Tankonkel sacht: "Also Sie können auch einfach näher an die Zapfsäule ranfahren, junge Frau!"

Ich bin nachhaltig schockiert über das Ausmaß an Dummheit, das mir der Tankonkel mit dieser Aussage andichten will. Als wäre ich einfach nur zu DOOF, um anständig vor der Zapfsäule zu halten. Also sage ich genau das. Ich sage: "Haltense mich für doof?!". Daraus resultiert, dass der Tankonkel angefressen und nicht bereit ist, mir für 2 Minuten so einen doofen Kanister zu leihen.

"Netten Leuten hilft man hier gerne, aber wennse mir SO kommen, könnense nen Kanister kaufen, Frollein!"

PAH! Ich bin NETT! VOLL NETT! Glaubt der Tankonkel aber nicht und deshalb muss ich diesen bescheuerten Kanister kaufen. Für 9,90€!

Naja. Jetzt hab ich wenigstens einen Benzinkanister. Schadet ja nu auch nicht.

Am nächsten Tag habe ich einen Dentalschlachtertermin. Das ist in meiner Welt nie erfreulich, aber in meinem aktuellen "Böse-Welt-Spektakel" irgendwie noch das Netteste, was mir in dieser Woche so widerfahren ist. Sehr eigenartig.


Jedenfalls tut mir im Nachgang nix weh und ich hab gute Laune. Und weil ich gute Laune habe, möchte ich zu Hause mein neues Shirt anziehen, das ich am Wochenende gekauft habe. Die genaue Korrelation zwischen guter Laune und neuem Shirt schnalle ich selbst nicht so richtig, aber so war es nun mal. Also ziehe ich das Teil an und freue mich, weil es halt schön ist. Nicht so schön ist allerdings, dass da doch tatsächlich noch so ein Anti-Klau-Krallen-Dings drin steckt. Zum Einen sieht das doof aus und zum Anderen kann ich doch so nicht vor die Tür gehen! Da denkt ja jeder…ach, könnt Ihr Euch ja selber denken, was da dann jeder denkt.

Also frage ich Berit, ob man das Ding irgendwie abkriegen könnte. Berit sagt: Nö!


Mit "Nö!" bin ich aber nicht einverstanden. Also denke ich "Pffff, mir doch egal. Ziehe ich halt ne lange Strickjacke drüber. Dann sieht datt keiner." Und so fahre ich dann zur Post.

Post. Lange Schlange und so. Kennt man ja. Und während ich da so rumstehe, merke ich nicht, dass sich meine Strickjacke hinter meiner Tasche verfangen hat. Und zwar so, dass das Anti-Klau-Krallen-Ding rausguckt. Das merkt aber offensichtlich der Typ vor mir in der Schlange und fragt "Na, erfolgreich gewesen?!" und deutet dabei auf das Ding.

Mir fällt fast alles ausm Gesicht und so stammle ich mit maximaler Überzeugungsinbrunst in meiner Stimme: "Das hab ich NICHT geklaut. ECHT NICHT!"

Er so: "Ja, klaaaar!"
Ich so: "EHRENWORT nicht!"
Er so: "Datt kannse Deiner Omma erzählen…"
Ich so: "Die sind beide tot."
Er so: "Oh, tut mir leid."
Ich so: "Schon okay, aber ich hab das ECHT nicht geklaut!"
Er so: "Aha. Also trägt man das jetzt so?"
Ich so: "Maaaah. JA!"
Er so: "Na dann."

Dann stehe ich da und schäm mich n bisskn. Und richte Strickjacke.

Und plötzlich er wieder so: "Bist Du bei Facebook?"
Ich so: "Ja."
Er so: "Ich auch."
Ich so: "Joa. Schön."
Er so: "Sach ma Deinen Namen."
Ich so: "Nö."
Er so: "Wieso nich?"
Ich so: "Weil Du mein Sohn sein könntest. Oder mein Zivi."
Er so: "Ach, f*** Dich doch!"
Ich so: "…"

Lustiger Weise ist mir vor ein paar Wochen schon etwas Ähnliches passiert. Da war ich im Bottroper Stadtgarten zwecks Fotosause unterwegs.


Aber wenigstens hat DAS Kerlchen NICHT "F*** Dich doch!" gesagt.

Nun ja. Nachdem ich bei der Post war, will ich noch zur Bank. Vor der Bank steht jemand, den ich zum Verrecken nicht treffen möchte. Aber die Nummer mit der Bank muss sein, also quetsche ich mich total albern hinter diesem Jemand entlang (Zwischenraum zwischen ihm und der Bank ca. 1 Meter) und stelle mich an den Kontoservice-Automaten, um Überweisungen zu tätigen. (Nein, ich habe kein Online-Banking. Ja, ich weiß, dass das das Leben erheblich erleichtern könnte.) Nur bin ich SO durcheinander, dass ich ständig alles falsch eintippe und über die Fehlermeldungen schimpfe, weil ich mir schließlich einbilde, alles sehr wohl richtig eingegeben zu haben. Tja. Aber so ein Kontoservice-Automat lügt halt nicht. Also quäle ich mich mal wieder durch meine eigene Dusseligkeit und gehe dann zu Saturn. Auf dem Weg zu Saturn will ich Heidi eine Sprachnachricht schicken, um mich über mich selbst zu beschweren. Aber ich finde mein Handy nicht. Klassiker: "Uaaaaaah! Mein Handy ist WEEEEEEG!"…und am Ende isset ja doch NIE weg. Also gehe ich einfach weiter und denke mir: "Guckste halt gleich mal in Ruhe."

Ruhe habe ich bei Saturn, als ich in einer Schlage auf Beratung warten muss. Also wühle ich in meiner Tasche. Nix Handy. Ich kippe den gesamten Tascheninhalt auf den Boden. Nix Handy. Ich überprüfe sehr sinnesgegenwärtig, ob ich es nicht vielleicht am Ohr habe. Ja, Ihr lacht! Die gleiche Nummer hab ich aber vor einem Jahr schon mal abgezogen. Total Hysterie, Handy weg!

Ich so: "Heidiiiii, mein Handy ist weg! Echt jetzt! EEEECHT JETZT! Ich hab schon die Tasche ausgekippt!"
Heidi so: "Echt? Oh neiiin! ECHT?! Guck nomma ganz in Ruhe!"
Ich so: "Boah, ich hab jetzt schon 10x ganz in Ruhe geguckt. Das ist weg!"

Und dann fiel mir irgendwann auf, dass ich das Heidi ja nur mitteilen konnte, weil wir telefonierten. Über mein Handy.

Aber nein, diesmal telefonierte ich NICHT. Also bin ich zur Bank zurückgerannt. Dort lag mein Handy am Bankautomaten. Ich will es mir schnappen, aber dann sagt einer der Leute, die da so rumstehen: "Halt, Sie können doch nicht einfach das Handy da nehmen!"

Ich so: "Doch! Das ist meins!"
Er so: "Jaja, könnte ja jeder sagen…"
Ich so: "Boah, aber nicht jeder kennt auch die Geheimzahl, ne?!"
Er so: "Ja? Dann zeigense mal…"

Also demonstriere ich brav, dass das ECHT MEIN Handy ist. Dann darf ich gehen. Beim Verlassen der Bank nuschle ich: "Mahhh…wasn das fürn Kacktach?!"

Und dann der Handybewacher: "Eigentlich sollten Sie sich freuen. Schließlich haben Sie Glück, dass hier keiner von uns Ihr Handy geklaut hat, ne?!"

Muaaaaah. Jaja, is ja schon gut. Hab ich also voll den super Tach. Und weil mein Tach so super ist, streite ich mich 15min später auch noch mit ner Supermarktkassiererin.

Sie so: "27,59€"
Ich so: "Bitte schön."
Sie so: "Da fehlt aber noch was."
Ich so: "Hä? Wieso? Stimmt doch!"
Sie so: "Nein."
Ich so: "Sie haben doch 27,59€ gesagt."
Sie so: "Ja."
Ich so: "Dann stimmt es doch!?"
Sie so: "Nein, da fehlen 10€."
Ich so: "Hä? Gar nicht!"
Sie so: "Doch. Das hier ist ein 10er und kein 20er."
Ich so: "Oh. Tut mir leid, ich hab heut voll den super Tach."
Sie so: "Schön. Ich auch."

Auf dem Weg nach Hause habe ich Angst, dass ich das Gaspedal mit der Bremse verwechseln könnte. Oder umgekehrt. Und ich habe Angst, dass ich ein Kind umfahren könnte und dass daraus ein Gespräch dieser Art entstehen könnte:

Irgendwer so: "Sie haben grad ein Kind umgefahren!"
Ich so: "Hä? Stimmt doch gar nicht."
Irgendwer so: "Doch. Hat jetzt keine Beine mehr."
Ich so: "Doch, wohl."
Irgendwer so: "Aber die sind jetzt kaputt."
Ich so: "Oh, tut mir leid, ich hab heut voll den super Tach."

Also fahre ich so langsam wie nie, vergrabe mich danach in meiner Wohnung und lasse die Finger von Messer, Gabel, Schere und Licht.

Der Rest des Abends war dann okay. Ich bin nur noch in Katzenkotze ausgerutscht. Dafür bin ich am nächsten Abend auf Zollverein in Dornen gelatscht, die mich am Fußknöchel erwischt haben. "Egal, Karl!" und "heiter weiter!" hab ich gedacht, aber der Knöchel ist doof und sagt 24 Stunden später plötzlich: "NÖ!". Und jetzt sitze ich hier am hoch gelobten 30-Grad-Tag, kann nicht mehr (also GAR NICHT MEHR!) auftreten und bin beleidigt.


Jaja…"Geh zum Arzt, Juli!", aber ich kann nicht GEHEN und außerdem habe ich keinen Bock. Und Facebook erinnert mich gerade daran, dass ich heute 5 Veranstaltungen "habe". Da gehe ich wohl auch nicht hin. Seit wann hat sich Facebook eigentlich zum Freizeitmanager erhoben?! Und noch viel wichtiger: Wie komme ich jetzt an Katzenfutter, wenn ich nicht laufen kann?! Diese Welt ist mal wieder ein grausamer Ort.

Merke: Dornendickichte auf Zollverein meiden!

Neuland: Mein erstes eigenes Video! (Und ein Quaddel-Schwank)

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, heute gibbet "Yeahyeahyeah" und "Böse Welt" in einer absoluten Premium-Edition. Ich erzähle also mal wieder einen kleinen Schwank...und der geht so:

Wenn man im vierten Jahr so vor sich hinbloggt, hat man irgendwann auch mal Bock auf was Neues. Und irgendwann ist in meinem Falle JETZT. Und deshalb hab ich mir überlegt, dass ich ab sofort einfach auch mal Videos drehe. Also habe ich mich relativ kurzfristig von meiner angetrauten Autositzheizung scheiden lassen und bin jetzt mit imovie verheiratet. Mit anderen Worten: Ich hab vooooll den Video-Jeeper (Yeahyeahyeah!) und nehme Euch künftig einfach mal öfter mit auf Trallafitti. Wisster Bescheid.


So. Nun müsst Ihr Euch das so vorstellen: Ich so: Jeeperjeeper, seit Tagen nix Anderes mehr inne Birne und voll den Spaß anne Freud. Und dann ist mein doofer Dornen-Entzündungsfuß vorgestern plötzlich wieder angeschwollen. Ich natürlich so: Maaaaaaaah!

Also ab zum Arzt. Arzt verschreibt wieder ein Antibiotikum und ne Cortisonsalbe. Ab zur Apotheke, Tablette eingeworfen und back to Ehemann imovie. Und irgendwann sagt Herr imovie zu mir: "Hömma, wie siehst Du eigentlich aus?! Du hast ja überall Flatschen!". Und ich so: "Joa, jetzt wo Du's sagst...juckt auch ganz schön."

Nachts um 4 hab ich dann beschlossen, dass es nicht ganz schön, sondern sehr böse juckt. Und zwar überall. Flatschen am Hintern, im Gesicht und oberhalb und unterhalb und rechts und links. Mückenstiche konnten das nicht sein, denn so viele Mücken kann es im ganzen Ruhrgebiet gar nicht geben. Also hab ich mal ne Runde nachgedacht und irgendwann beschlossen, dass mir diese Flatscherei echt nicht geheuer ist. Irgendwo im Hinterkopf trampelte dann "Allergischer Schock" rum - dicht gefolgt von der möglichen Notwendigkeit einer sehr zeitnahen Behandlung. Also hab ich Heidi ausm Bett geklingelt und "Krankenhaus?!" gestottert. Heidi geht nachts um 4 natürlich total gerne ins Krankenhaus und hat sofort "Yeah, bin dabei!" geantwortet. Naja. So ähnlich zumindest.

Jedenfalls hab ich ihr dann ein Foto von meinen Flatschen geschickt, um die Dringlichkeit des Handelns zu untermauen. Heidi diagonstizierte fachmännisch: "Quaddeln!"

Ekelhaftes Wort!

Also mit den Quaddeln ab in die Hautambulanz der Uniklinik. Doc sacht auch: Quaddeln! Und Nesselsucht! Und beginnende Wundrose im Fuß! Und dass Nesselsucht und Wundrose wie Flöhe und Läuse und schwer parallel zu behandeln wären.

Joa. Toll.

Andreas meinte übrigens, dass er das Wort "Nesselsucht" nur aus Märchen kennen würde. In Wahrheit kann man sowas aber bekommen, wenn man ein Antibiotikum nicht verträgt. Tja.


Jedenfalls wollten die mich da behalten. Da = im Krankenhaus, denn ich hab die (ihhhh!) Quaddeln auch anne Augen. Und das bedeutet, dass die Schleimhäute und somit auch die Atemwege zuschwellen könnten. Und das sollte man beobachten. Aber ich finde, dass ich das auch zu Hause beobachten kann. Also bin ich erfolgreich geflohen (mit einem schriftlichen Hinweis darauf, dass ich unter Anderem meinen Tod riskiere), mache mir eine schöne Quaddel-Zeit (der Arzt sprach von Wochen bis Monaten....hahahahahaha [hysterisches Lachen] hahahahaha...) und lasse mir meine Video-Jeeper-Laune einfach mal nicht verderben. So!

Ihr seht: Ich habe echt ne Premium-Mitgliedschaft im Alles-Kacke-Club, aber immerhin noch Spaß inne Backen. Und das ist doch irgendwie die Hauptsache. Deshalb lange Rede, kurzer Sinn: Am Wochenende war ich auf Trallafitti...und zwar beim Bochumer Rundlauf...und das war so:

ACHTUNG! GUCKT EUCH DAS VIDEO BITTE IN DER 1080-HD-AUFLÖSUNG AN!
KANN MAN AN DEM KLEINEN RÄDCHEN IM VIDEO UNTEN RECHTS EINSTELLEN.



Natürlich ist das Filmchen nicht perfekt, aber das muss es auch gar nicht sein. Wir sind ja hier schließlich nicht inne ARD. Ich lerne das alles gerade erst und hoffe auf die Übung, die mich dann gefälligst iiiirgendwann zum Meister machen wird! Aber davon ab würd ich mich freuen, wenn Euch das Video gefällt und Ihr mir mitteilt, ob Ihr überhaupt Bock habt, mich künftig öfter mal in DEM Format quasseln zu sehen...und zu hören?! Da kann ich ja in meinem Neuland-Video-Jeeper-Kosmos nicht so einfach von ausgehen, ne?!

Mehr Infos über den Bochumer Rundlauf und eine ausschweifende Liebeserklärung meinerseits aus dem Jahre 2013 findet Ihr jedenfalls HIER. Und meine Liebe ist auch zwei Jahre später noch ungebrochen! Es ist einfach so toll wie sehr das Rundlauf-Team hinter seiner Idee steht und einen kleinen Stadtteil für ein paar Stunden mit so viel Schönem füllt. Da war übrigens noch soooo viel mehr los als in meinem Videochen zu sehen ist, aber leider hat mein Akku sehr früh schlapp gemacht. Ich alter Profi.

So. Ich quaddel jetzt noch n bissken vor mich hin und wünsche Euch nen schönen Tach! Gehabt Euch wohl...oder zumindest wohler als ich zur Zeit.

Merke I: Neuland macht echt Spaß!

Merke II: Pro mehr rockende Ömmakes!

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