Quantcast
Channel: heimatPOTTential
Viewing all articles
Browse latest Browse all 324

Budenliebe: Der 1. Tag der Trinkhallen [Werbung & Gewinnspiel]

$
0
0
Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, einen Ruhrpott ohne Buden (a.k.a. Trinkhallen oder Kioske) mag man sich doch eigentlich gar nicht vorstellen, oder? Wie sagte eine Freundin letztens so schön? "Ein Leben ohne Buden?! Na, das wär doch scheiße!"...jawoll!


Na gut, vielleicht würde sich jemand, der dem Strandnomadentum auf Hawaii (oder so) frönt, dieser Aussage nicht unbedingt anschließen wollen, aber hey...da fallen einem ja auch Kokosnüsse in den Schoß. Und Leute, denen Kokosnüsse in den Schoß fallen, dürfen bei einer Angelegenheit wie dieser meiner Meinung nach eh nicht mitreden. Wir schlussfolgern somit: Ein Leben ohne Buden wäre wirklich scheiße...vor allem im Ruhrgebiet, denn unsere Buden sind nicht einfach nur kleine Konsum-Kabüffkes, sondern ein wichtiges Stück Heimatkult(ur).

Um diese Heimatkultur mal angemessen zu zelebrieren, haben sich die netten Leute vom Ruhr Tourismus was richtig Tolles einfallen lassen...und das schreibe ich hier nicht im Sinne profaner Werbung, sondern weil ich die Idee wirklich richtig, richtig klasse finde. Die Rede ist vom 1. Tag der Trinkhallen!


Nun handelt es sich bei diesem 1. Tag der Trinkhallen nicht einfach nur um einen dieser Tage, die schlichtweg aus Gag-Gründen und ohne weitere Bewandtnis irgendeinen Namen verpasst bekommen - wie zum Beispiel der 4. September, der als Tag der Currywurst pseudoglänzt. Neneneee! Der 1. Tag der Trinkhallen kommt so richtig mit Programm daher! Kreuz und quer durchs Ruhrgebiet werden am 20. August ganze 50 Buden mit kulturellen Events bespielt: Konzerte, Lesungen, Kabarett, Theater, Tanz, Poetry Slams und lauter so schöne "Sachen"...und zwar für umme! Kann man doch echt nur toll finden, ne?

Zwar stellen unsere Buden für Otto Normalruhrpottler einfach nur ganz alltägliche, unspektakuläre Heimatschauplätze dar, aber wenn man mal genauer drüber nachdenkt, dann hat man sie schon ganz schön lieb...diese Buden, oder?! Wo sonst hört man das Pottvölkchen so wunderbar schnoddern?! Wo sonst bekommt man oft etwas schon in die Hand gedrückt, noch ehe man es geordert hat? Wo sonst kennt man sich so "gut", ohne sich zu kennen?! Und vor allem: Womit sonst verbinden wir alle die gleichen Kindheitserinnerungen an gemischte Tüten, Esspapier und Wassereis?! Eben! Grund genug diese Alltagsinstitutionen mal ordentlich hochleben zu lassen...


Für diesen Post wollte ich so gerne die Buden MEINER Kindheit fotografieren, aber leider gibt es sie nicht mehr. Ganz im Ernst: ich war entsetzt! Weg! Einfach weg! PHÖ! Aber ich erinnere mich natürlich trotzdem noch gut: Wie oft stand man auf dem Schulhof beisammen und hat folgenden Satz gesagt...?!


Hoch im Kurs standen damals diese kleinen Chipstüten. Ringlis, Pommes und Zwiebelringe. Wenn man nicht so schlau war, hat man Zwiebelringe gekauft. Die konnte man im Unterricht nicht essen, weil sie so gestunken haben, dass die Lehrer gar nicht erst hingucken mussten, um einen beim Futtern zu erwischen. Ich war natürlich voll schlau und hab Ringlis oder Pommes gekauft. Die Ringlis konnte man sich nach und nach an die kleinen Finger stecken und trotzdem noch im Unterricht mitschreiben. Wenn man dann den Ringli-Finger in den Mund gesteckt und dabei eine bedeutungsschwere "Ich denke konzentriert nach!"-Pose gemacht hat, blieb die Tüte meist unentdeckt. Mit den Pommeschips war es noch einfacher. Die sind so schön flach, dass man sie einfach zwischen die hinteren Seiten des Schulheftes legen konnte.

Jaja, ich weiß, die Meisten denken angesichts kindlicher Budenerinnerungen an Klümpkes. Aber watt soll ich machen?! Ich denke halt an Chips!

Nun denn...ich war also schwer entsetzt ob des Verschwindens "meiner" Kindheitsbuden, aber das hat mich nicht davon abgehalten, mich an eine hochwissenschaftliche Studie heranzuwagen. Ich präsentiere nachfolgend: 

DIE 13 BUDENTYPEN DES RUHRGEBIETS

Diese Studie hat mich in 7 Pottstädte geführt. Teilweise bin ich Empfehlungen gefolgt, teilweise habe ich mich einfach treiben lassen und wild in der Gegend rumgesucht. Wenn man mal richtig darauf Acht gibt, wird einem übrigens erst so wirklich bewusst WIE VIELE Buden es überhaupt gibt. Das ist echt DER WAHNSINN! Auf jeden Fall macht einen solch eine gezielte Mission eindeutig zu einem wahren Experten, denn bei genauerer Betrachtung lernt man, zu klassifizieren. Jaaaa, das ist mein Ernst!

Ach so, eins noch: Ich habe diese neumodischen "für fein"-Buden aus meiner Studie ausgeklammert. Das sind ja schon halbe Supermärkte, meiner Meinung nach somit völlig uncharmant und somit disqualifiziert.

Falls ich einen Budentyp vergessen oder nicht als solchen ausgemacht haben sollte, lasst es mich gerne wissen. Auch als Expertin lerne ich natürlich gerne dazu! Aber jetzt zur Sache:

1. Die klassische Bude
Die klassische Bude zeichnet sich dadurch aus, dass sie einfach an oder in irgendein Haus drangeklatscht ist und darüber hinaus keine weiteren besonderen Merkmale aufweist. 08/15 im besten Sinne.

2. Die Containerbude
Die Containerbude macht auf Nomen est Omen und wohnt in einer kleinen Containerkiste, die meist mit ein klein wenig Mauerwerk aufgerüstet wurde.

3. Die Hutzelbude
Die Hutzelbude beschreibt sich durch klitzekleine Häuschen, die gänzlich auf Glanz und Gloria wie Säulen, schöne Schindeln und Co. verzichten. Artverwandt, aber nicht zu verwechseln mit der "freistehenden Bude" (siehe unter 10.).

4. Die Minimarktbude
Die Minimarktbude gibt sich ihren Namen einfach selbst, um "Ich bin was Besseres" zu suggerieren. Das ist ein Täuschungsversuch, den man ihr aber ob seiner Absurdität gar nicht übel nehmen möchte. Manchmal sind Täuschungsversuche ja auch einfach nur niedlich. Kennt man auch von kleinen Kindern.

5. Die soziale Bude
Bei der sozialen Bude handelt es sich um ein äußerst seltenes Exemplar. Dahinter steckt eine Wohlfahrtsorganisation, die die Räumlichkeit nicht nur zum kostengünstigen Verkauf warmer und kalter Getränke oder ner "Frikko auffe Hand" nutzt, sondern als Anlaufstelle für Bedürftige umfunktioniert und beispielsweise ärztliche Untersuchungen ohne Erhebung der Praxisgebühr direkt vor Ort anbietet.

6. Die Kultbude
Die Kultbude trägt ihr Pottnäschen ein bisschen weiter oben und wähnt sich einen Szenetreff. Gerne fällt es durch eine besondere Beleuchtung oder eine gezielte Auswahl an Alkohlika auf.

7. Die lustige Bude
Eine Bude ist dann eine lustige Bude, wenn sie einen humorvollen Namen trägt, der zum Schmunzeln einlädt. Darüber hinaus erhebt sie den Anspruch, sich ab und an durchaus mal etwas "Besonderes" für ihre Kunden einfallen zu lassen. Zum Beispiel ein Currywurst-Testessen.

8. Die Bunkerbude
Die Bunkerbude hat reichlich geschichtsträchtige Vergangenheit im Gepäck. Dieser Umstand verschafft ihr einen Kult mit Tragweite.

9. Die nostalgische Bude
Die nostalgische Bude braucht viel Zuwendung, vor allem in Euros. Um ihre Instandhaltung ranken sich Fördervereine oder Museen, die die Bude dann zwar baulich erhalten, aber ihren Betrieb leider manchmal aussetzen.

10. Die freistehende Bude
Die freistehende Bude lässt so manches Herz höher schlagen, da sie in gut erhaltener Form immer seltener anzutreffen ist. Einigen Exemplaren dieser Art würde man gerne spontan ein Denkmalschutz-Zertifikat ausstellen. Achtung: Die freistehenden Buden sind zwar artverwandt mit der Hutzelnde (siehe unter 3.), aber dennoch - selbst wenn sie frei stehen - bitte nicht mit ihnen zu verwechseln.

11. Die geheimnisvolle Bude
Buden sind dann geheimnisvoll, wenn sie ein mysteriöses Merkmal aufweisen, das der Nachforschung bedarf, um es zu verstehen. Das Wörtchen "Zoo" auf dem Dach dieser Bude diene hier als adäquates Beispiel.

12. Die "In-Wahrheit-bin-ich-ein-Callshop"-Bude
Die "In-Wahrheit-bin-ich-ein-Callshop"-Buden sind ganz schön ausgebufft, weil sie sich mit großen Schildern als Trinkhallen oder Kioske tarnen. Da sie sich aber durch fast ebenso große Telefondingsbums-Werbeträger direkt selbst wieder ganz plump enttarnen, kann man es ihnen kaum übel nehmen. Ihr Tarnungsversuch ist ähnlich wie bei den Minimarktbuden (siehe unter 4.) fast schon wieder niedlich.

13. Die Quetschbude
Die Quetschbude ist mir persönlich unter allen Budenexemplaren eindeutig die Liebste! Sie schreit "Für ne Bude ist in der kleinsten Häuserritze Platz!" und quetscht sich einfach rein. In den meisten Fällen sind diese Buden genauso lang wie breit. Daraus resultiert ein sehr begrenztes Warenangebot, was sich aber durch den Charme dieser Büdchen wieder relativiert.

So. Studie abgeschlossen. Ich habe übrigens extra nicht dazugeschrieben in welchen Städten ich die einzelnen Bilder aufgenommen habe, weil ich es viel schöner finde, Euch die eine oder andere Bude einfach erkennen zu lassen. Außerdem mag ich den Gedanken, dass all diese Buden durchaus überall im Ruhrpott stehen könnten...und irgendwie tun sie das ja auch. (Ich habe auf meiner Mission übrigens mit allen Budenbesitzern nicht nur ein kleines Quätschchen gehalten, sondern auch einfach ganz viel zugehört. Ich sag nur: Kodderschnauze + Herzensschmodder = Budenliebe!)

Kommen wir nun zu etwas Anderem. Ihr kennt doch sicher noch alle die Sendung "Familienduell", oder?! "Wir haben 100 Leute gefragt was ihnen zu XY einfällt". Und genau das habe ich mal nachgespielt. Na gut...ich habe keine 100 Leute befragt, sondern nur 10. Außerdem durften die Antworten mehr als nur ein Wort beinhalten, denn bei den schönsten Erinnerungen und Gedanken rund um das Thema "Budenliebe" darf man ja ruhig mal ein bisskn ausschweifen...

10 Blogowski-Bloggerinnen & die Budenliebe

Melanie (Frickeltante)


Berit (Marmelade Kisses)

Kathy (Hoflove)

Haydee (zauberhaftwohnen.com)

Stephanie (Mirtana)

Franzi (Kochtherapie)


Sarah (Kinder kommt essen)


Dieser Post wäre natürlich nicht rund, wenn ich nicht noch die Option auf eine Runde "Budenzauber" für Euch hätte! Der Ruhr Tourismus gibt als Veranstalter vom 1. Tag der Trinkhallen nämlich einen aus...und zwar einen Gutschein für eine Bude EURER WAHL im Wert von 50 Tacken...vorausgesetzt diese Bude befindet sich im Ruhrgebiet!

Mitmachen?! So geht's:
Falls Ihr an diesem Gewinnspiel teilnehmen wollt, lasst mir einen Kommentar da, in dem Ihr mir entweder a) von Eurer schönsten Budenerinnerung erzählt oder b) verratet welche Bude Euch warum die liebste ist.
Die werten Teilnahmebedingungen
  • Ihr müsst die Fragen a) oder b) pflichtschuldig beantworten.
  • Volljährige können mitmachen, Minderjährige müssen ihre Eltern anstacheln.
  • Der Rechtsweg ist total ausgeschlossen.
  • In der Lostrommel landen nur all diejenigen, die einen Kommentar samt MAILADRESSE hinterlassen. Eine Verknüpfung zum eigenen Blog oder zu einem google+ Profil reicht an dieser Stelle nicht aus!
  • Facebook-Kommentare werden nicht berücksichtigt.
  • Die Verlosung endet am 26.03. um 03:26 Uhr.
Für den Gutscheingewinner werde ich höchstpersönlich zur Bude seiner Wahl düsen, um dort die Gutscheinkiste zu schaukeln...gerne auch mit dem Gewinner zusammen. Dann können wir vielleicht auch direkt vor Ort auf den Gewinn, die Pottbuden und den 1. Tag der Trinkhallen anstoßen oder wir essen einfach 1-2 saure Pommes. 



Ob Ihr die 50€ dann nachfolgend für die schönen Dinge einlöst, die im obigen Bild stehen, bleibt natürlich Euch überlassen. Jeder wie er will, selbst wenn am Ende "nur" Kippen und Bier über den Tresen wandern sollten. Naja, wenn ich ehrlich bin: So ne gemischte Tüte sollte schon dabei sein...alles andere wäre bei einem Gewinnspiel dieser Art echt Frevel!

(Den Zucker hab ich mir da oben übrigens absichtlich nicht vonne Finger wegretuschiert. Schließlich sahen unsere Hände früher anner Bude ganz genauso aus!)

So, Ihr Lieben, das war's für heute! Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele von Euch am 20. August am Start sind, wenn das Ruhrgebiet die Buden hochleben lässt. Das genaue Programm erfährt man demnächst HIER. Aber Ihr könnt jetzt schon der entsprechenden Facebook-Veranstaltungsgruppe beitreten, in der jetzt schon seitens des Ruhr Tourismus ganz viel rund um das schöne Thema geteilt wird. Außerdem wird man dort immer auf dem neuesten Stand gehalten. (Ist ECHT ne schöne Gruppe ohne doofen Spam!)


Merke I: Lieber Ruhr Tourismus, danke für diese schöne Kooperation!
Ich hatte dabei nicht nur ganz viel Zucker anne Finger,
sondern auch verdammt viel Spaß inne Backen!

Merke II: Mein neues Headerbild (2-3 Jahre alt) prangt da nur für den Übergang.
Hauptsache der Schnee ist weg.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 324

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>