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Channel: heimatPOTTential
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Zeiten ändern sich...und Dich.

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, erinnert Ihr Euch, dass ich Ende letzten Jahres davon erzählt hatte, mir wieder einen Job an der Sozpäd-Front suchen zu wollen, um meinen Blog ganz wie früher nur noch aus Spaß anne Freud zu betreiben?! Joa...und genau das habe ich in den letzten Wochen gemacht: Mir einen neuen Job gesucht...und gefunden. Ab dem 15. März geht's los und ich freu mich drauf!


Für heimatPOTTential sollte das keine großen Veränderungen mit sich bringen. In letzter Zeit habe ich ja insgesamt schon seltener gebloggt, weil mir die sogenannte Leichtigkeit abhanden gekommen war. Nun spekuliere ich darauf, dass ich, wenn ich erst mal wieder als Sozialpädagogin arbeite, das Bloggen eher wieder als schönen Ausgleich empfinden und somit wieder etwas häufiger schreiben werde. Aber das lasse ich einfach mal ganz locker auf mich zukommen. Mir schwant, das könnte ganz gut werden. (Bitte bemerkt die grandios alberne Wortspielerei-Überleitung zum nachfolgenden Bild!)


Jedenfalls habe ich mich wieder für eine Beschäftigung in der stationären Jugendhilfe entschieden...schön wieder mit Schicht- und Nachtdiensten. Während das für Viele ein Gräuel ist, kann ich das ganz gut ab. Es handelt sich um eine Kurzzeitunterbringungseinrichtung, in der Jugendliche für einige Wochen vom Jugendamt "geparkt" werden, wenn sie von jetzt auf gleich ein Dach über dem Kopf brauchen, weil sie z.B. aus einem anderen Wohnheim rausgeflogen sind, nicht mehr in ihrer Familie leben können oder wollen oder als minderjährige Flüchtlinge ohne Eltern in Deutschland gestrandet sind.  Gemeinsam mit den Jugendlichen und den zuständigen Jugendamtsmitarbeitern wird dann im Zuge der Unterbringung eine anständige Langzeitperspektive erarbeitet.


So. Jetzt wisster Bescheid. Künftig werde ich das Thema hier aussparen, aber da mich in den letzten Wochen immer wieder so viele Leute gefragt haben, wie denn mittlerweile mein beruflicher Stand der Dinge wäre, wollte ich es hier einmal kurz gesagt haben.

Mein Kopf ist momentan ganz schön pickepackevoll mit Gedanken rund um die anstehenden Veränderungen und auch mit Gedanken an die letzten 2-3 Jahre. Stichwort "Revue passieren lassen", um eine Art Resümee zu ziehen. Und wo kann man das am besten?! Mit nem schönen Blick aufs Wasser natürlich. Da sieht man buchstäblich die Wahrheit: Alles ist im Fluss...immer.


Und deshalb hat es mich letztens abends auch noch ganz spontan an die Ruhr getrieben, um mein Kopfwirrwarr kurz vorm Einbruch der Dunkelheit noch mit ein bisskn Luft zu mischen. Einmal durchlüften sozusagen...dann denkt es sich ja bekanntlich besser.


Ich bin in den letzten Wochen so gut wie gar nicht mehr mit meiner Kamera unterwegs gewesen. So ganz genau kann ich gar nicht sagen woran das liegt. Allgemeine Knipsmüdigkeit? Mieses Wetter? Eine Mischung aus Beidem? Naja, ist ja eigentlich auch egal. Fest steht allerdings: das gehört geändert! Ich hatte plötzlich wieder sooooo viel Freude mit der Kamera in der Hand, habe gemerkt, dass ich wieder viel genauer hingucke, um nach schönen Details zu suchen, und als ich später am Abend dann am Computer die Bilder gesichtet habe, habe ich mich wirklich wie ein Schneekönig gefreut. Das Gefühl hatte ich schon fast vergessen.


Immer wieder lese ich von Leuten, die der Meinung sind, dass, wenn man einen Moment, einen Ort oder eine Stimmung so richtig bewusst genießen will, Fotografieren oder Filmen fehl am Platz wären. Ich empfinde das genau gegenteilig. Mit der Kamera vor der Nase sehe ich so viel mehr, anstatt "einfach nur" den Blick schweifen zu lassen. Mein Auge ruht viel länger auf Kleinigkeiten und irgendwie habe ich das Gefühl, den Moment auf diese Weise viel mehr würdigen zu können...einfach indem ich ihn mit der Kamera festhalte.


Aber vielleicht habe ich in den letzten Jahren auch schlichtweg nur verlernt, bestimmte Eindrücke einfach in meinem Kopfbilderbuch zu speichern. Ich weiß es nicht genau. Aber mein Kopf ist immer so rappelvoll...da brauche ich die Kamera wahrscheinlich tatsächlich als Lupe und Erinnerungskrücke. Außerdem beruhigt mich mein alter Kamera-Kumpel einfach. Fühlt sich ein bisskn an wie Händchen halten.

So. Zum guten Schluss mag ich heute noch das Lied mit Euch teilen, das mich durch die letzten Wochen "getragen" hat. Getragen?! Naja. Sagen wa mal lieber "es hat mich begleitet". Ich hatte ja schon mal davon erzählt, dass ich zu manchen Songs Freundschaften pflege. Weil sie einfach da sind und mir etwas geben...Halt, Rat, Geborgenheit. Vielleicht gibt es Euch ja auch was?! Eignet sich wunderbar in Zeiten des Umbruchs oder bei allgemeiner Sinnsuche. Hab ich ausgiebig getestet! Leider finde ich online nicht die Albumversion, aber dieser Konzertmitschnitt kann auch ne Menge. Auf Spotify findet Ihr bei Bedarf das Original.


Ach kommt, nen ommahaften Ratschlag hau ich auch noch raus: Wenn Euch der Kopf platzt, geht einfach vor die Tür. Kommt Euch nicht doof vor, Euch irgendwo alleine auf ne Bank oder so zu setzen. Zum Durchlüften braucht es keine Gesellschaft. Geht raus, egal wie usselig es draußen sein mag. Guckt aufs Wasser, in den Himmel, in irgendwelche Bäume. Und falls Euch das zu melancholisch erscheint, denkt dran: Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein. Das kann man auch ruhig mal ein bisskn genießen. Und dann? Tief durchatmen und weitermachen. Denn es geht immer weiter...das Leben. Und wenn sich eine Tür schließt, geht eine andere dafür auf. Herrje, ich muss jetzt ganz schnell zum Ende kommen hier...sonst sag ich gleich noch Carpe diem oder sowas Beknacktes...und das ginge nun wirklich zu weit!

Merke: Alles ist im Fluss. Und ich liebe mein Heizkissen. Und Pommes mit Mayo.


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