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Die Sehnsucht & die Hoffnung

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich bin ja ein Fan von schönen Wörtern. Obwohl...so ist das nicht richtig. Ich bin generell ein Fan von Wörtern. Schimpfwörter zum Beispiel finde ich auch total toll. Oder lustige Wörter, die kaum noch jemand verwendet. Wackelpöter zum Beispiel. Naja...und von allen anderen Wörtern bin ich auch irgendwie Fan. So ist das halt, wenn man ein Laberkopp ist. Jedenfalls hat Bochum zwei besonders schöne Wörter zu bieten. Und ich habe sie "besucht".

Das kommt übrigens ziemlich gut, wenn man an einem Sonntagmorgen gefragt wird "Und? Was machst Du heute so?" und man mit "Ich besuche die Sehnsucht!" antworten kann.


Wenn man die Sehnsucht besucht, muss man natürlich angemessen sehnsüchtig und ein bisschen wehmütig in die Ferne gucken. Aber das versteht sich ja quasi von selbst. (Dass das Foto etwas unscharf ist, versteht sich allerdings nicht unbedingt von selbst...)

Jedenfalls war das mit der Sehnsucht gar nicht so einfach. Ich hatte ihre Fährte auf Instagram aufgenommen und von Julius, der ein entsprechendes Foto gepostet hatte, erfahren, dass sie (also die Sehnsucht) an den Schmechtingwiesen wohnt. Also bin ich da hingefahren. Und habe sie nicht gefunden. Also habe ich Leute gefragt "Wisst Ihr wo hier die Sehnsucht wohnt?!". Nein, natürlich habe ich das SO nicht gefragt. Die wären ja alle sofort weggelaufen. Ich habe das geschickter formuliert, aber eine Antwort hatte trotzdem keiner.

Aber wie das so ist: Noch während ich "Ich find die einfach nihiiiiicht!" nöle...sehe ich sie. Aber uns trennt ein kleiner Bachlauf. Ein sehr usseliger, matschiger, fieseliger Bachlauf. Und ich habe kurze Beine. Drüberspringen ist da keine Option. Also Schuhe aus und durchgelatscht. Bisskn ekelig, aber was tut man nicht alles für die Sehnsucht, ne?!


Während ich da dann auf dem Boden rumkrebste, um die Sehnsucht und mich per Selbstauslöser (un)angemessen unscharf zu portraitieren, tauchte auf einmal ein Kerl auf, der sich in einen nahegelegen Busch stellte und mit seinem Geschlechtsteil wedelte. Ja, das ist mein Ernst! Da habe ich ein Date mit der Sehnsucht und es kommt ein fremder Penis vorbei?! Fand ich natürlich NICHT gut! Aber der haute und haute einfach nicht ab. Also hab ich meine Kamera genommen und so getan, als ob ich ihn fotografieren wollte. Hat gezogen. Weg war er. Ha! ("Wählen Sie Ihre Waffe!" - "Kamera!")


Nun ja. Aber mal ehrlich: Die Sehnsucht ist ein recht lahmer Genosse. Hab da ne Weile rumgesessen, aber mit der war echt nix los. Also bin ich wieder abgehauen. Aber weil ich den Penismann zwangsweise hatte beobachten müssen, wußte ich jetzt immerhin, dass man gar nicht durch den Bachlauf latschen muss, um wieder auf den Gehweg zurückzugelangen. Ein paar Meter weiter verläuft das Wasser nämlich per Kanal unterirdisch weiter und man kann einfach ebenerdig marschieren, ohne sich vollzumatschen. Also falls Ihr der Sehnsucht mal Hallo sagen wollt, seid direkt so schlau und lasst das mit der Matsche.

Ach so...und für den Fall, dass Ihr spontan Bock auf Sehnsuchtsmusik habt, die nicht vor Kitsch trieft, habe ich einen Tipp für Euch. Die tolle Dame habe ich auf dem Dortmunder Way Back When Festival live in ner Kirche gesehen und war voll geflasht. Und jetzt höre ich das folgende Lied seit Tagen in Dauerschleife. Aber Achtung: Es baut sich langsam auf. Also nur mal kurz reinhören und direkt super finden is nich! Das ist ein Lied, das man sich ein bisschen erarbeiten muss. Finde ich. Aber das macht es umso wertvoller!


So. Und weil das mit der Sehnsucht wie gesagt nur so mittel lief, hab ich dann die Hoffnung besucht. Hoffnung hat schließlich noch keinem geschadtet!


Die Hoffnung wohnt an der Uni Bochum. Ganz in der Nähe vom Audimax, um halbwegs genau zu sein. Genauer kann ich das leider nicht beschreiben, außer, dass ich noch ne Treppe runtergegangen bin. Joa. Und was macht man, wenn man genug Hoffnung getankt hat?! Weiter tanken. Und zwar Sonne. Und das geht da ein paar Meter weiter zufällig ganz hervorragend! Ich habe ja in Stuttgart studiert...insofern kannte ich den Bochumer Unicampus gar nicht und war schwer geflasht vom grandiosen Sonnendeck-Panorma an der Mensa:


Da kann man sich einfach auf eine breite Brüstung fläzen und ins Grün gucken. Hätte da noch ein Eiswagen gestanden, wäre ich restlos glücklich gewesen. Aber DIESE Hoffnung wurde mir leider nicht erfüllt. Nun ja. Aber immerhin ist die Brüstung aus so nem Material, das Wärme speichert. Also Sonnenstrahlenwärme. Davon kriegt man einen warmen Popo. Wie in ner Steinsauna. Fand ich voll gut!

So. Mehr wollte ich auch gar nicht sagen. Wackelpöter, Sehnsucht, Hoffnung, Sonnendeck und Steinsaunapopo. Das sollte aber auch reichen.

(Noch ein kleiner Gruß an Sebastian Hartmann, seines Zeichens Street Art Experte: "Hallo Herr Hartmann, diesen Post widme ich Dir! Beste Grüße nach Hamburg!)

Merke: Falls Ihr im Ruhrgebiet noch andere "Tolle-Worte-Orte" kennen solltet,
lasst mir mal einen Tipp da! Ich würd mich voll freuen!


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