Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, ich habe einen schwatten Daumen. Und dieser schwatte Daumen kriegt nicht nur jede Pflanze tot, sondern er versaut mir auch sämliche Süßspeisen. Ich bilde mir zwar gerne und erfolgreich ein, kochen zu können wie ne Eins, aber für Desserts und Kuchen ist man bei mir eindeutig an der falschesten Adresse. (Zur Untermauerung dieser Aussage verweise ich auf meinen "Post aus meiner Küche"-Katastrophenbericht vom letzten Winter mit dem angemessenen Titel "Backen ist der Teufel".)
So. Nun verfolge ich seit Wochen Katjas Eisabenteuer und fühle mich schwerst angefixt. Tja. Eis fällt natürlich eindeutig unter Süßspeisen. Folglich schaltet sich mein nicht ganz so unkluges Kleinhirn ein und sagt: "Lasset! Lasset einfach!". Trotzkopf reagiert darauf allerdings schnippisch mit einem "Püh! Von wegen!". Ehrgeiz-Gen fügt hinzu "Nachmachen ist doof. Erfinde gefälligst Deine EIGENE Eissorte!". Und Großmaul legt nach mit "Pfff! Eine Eissorte? Erfinde gefälligst ZWEI Eissorten!"
Ich rechnete also mit dem Schlimmsten.
Ich bin eine Eisgöttin! Ich bin geboren, um Eis zu machen! Ich sollte von allen Eisdielen der Welt hofiert werden! Ich sollte ein Eisimperium gründen! Ich sollte Lagnese und Ben&Jerries von diesem Planeten verjagen! Ich sollte meinen Blog in eisPOTTential umbenennen. Ich sollte das Amt der Eispräsidentin erfinden und bekleiden...und zwar für immer. Ich sollte Eis mit Vornamen heißen. Und mit Nachnamen. Auch für immer. Und wo immer ich auch entlang schreite (!), sollten alle Anwesenden leise "Eis, Eis, Göttin!" rappen.
Oh ja, wenn man noch nie einen anständigen Kuchen gebacken oder einen tollen Pudding gerührt hat, dann darf man sich ruhig so unbescheiden feiern...
...wenn man plötzlich (ohne Eismaschine!) die zwei LECKERESTEN EISSORTEN DER WELT produziert hat!
Na gut, hier habe ich vielleicht ein bisschen bei Katja abgeguckt. Naja. Vielleicht ein bisschen sehr. Vielleicht habe ich auch ihr Rezept 1:1 nachgemacht und dann nur noch Kirschen druntergemischt. Aber auf das mit den Kirschen muss man ja auch erst mal kommen!
Ihr wollt Euer Dasein nun verständlicher Weise nicht länger ohne Oreo-Keks-Kirsch-Eis fristen? Dann klickt rüber zu Katja und folgt ihrem Rezept...PLUS Kirschen natürlich. Feddich.
So. Ein nachgemachtes Eis plus Kirschen war dem Großmaul in mir nicht gut genug. Eine echte Erfindung musste her! Feigen-irgendwas-Eis schwebte mir vor. Aber im Supermarkt gab es keine Feigen. Ippzippzapp...hab ich Zwetschgen genommen...die haben zumindest ne ähnliche Farbe.
Die Zwetschgen habe ich zusamen mit dem Zucker und dem Zitronensaft unter Rühren aufgekocht. Bei reduzierter Wärmezufuhr durfte das Süppken anschließend ca. 5 Minuten vor sich hinköcheln. Dann runter vom Herd damit, abkühlen lassen, pürieren und durch ein Sieb jagen.
Die Sahne mit dem Zimt habe ich steif geschlagen (...beim ersten Versuch hatte ich Käse. Toll, aber an dieser Stelle doch eher nutzlos. Den Käse wollte ich dann im Spülbecken ertränken, aber das wollte der Käse nicht. Aber das ist eine andere (eher ekelhafte) Geschichte) und unter das Zwetschgen-Pürree gehoben. Das Ganze habe ich dann mit geraspelter Zartbitterschokolade gepaart. Ab in den Gefrierschrank damit und dort zugedeckt etwa 4 Stündchen lang zu Eis werden lassen. Wichtig: 1x pro Stunde schön umrühren, um sich hinterher über cremigste Cremigkeit freuen zu können.
So. Dem ist nix hinzuzfügen. Außer vielleicht: Mein Name ist Eis. Eis Eis.
Merke I: Herzlichen Inspirationsdank an die liebe Katja aus dem hohen Norden!
Merke II: Icecream is the new cake!
Merke III: Schönere Eisfotos habe ich bei 38 Grad leider nicht hinbekommen.
Aber das liegt in der Natur der 38 Grad und zum Glück nicht an meinem Daumen.