Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, vielleicht kennt Ihr das?! Man hat Lieblingsgerichte und manchmal vergisst man sie einfach. Da kocht man Jahr und Tag regelmäßig Dings und dann hört man plötzlich auf, Dings zu kochen, weil man plötzlich Bums entdeckt hat. Durch Bums schmeckt Dings nicht weniger lecker, aber dann läuft plötzlich noch ein Eichhörnchen anne Küche vorbei und SCHWUPPS ist Dings endgültig in Vergessenheit geraten. Sehr dramatisch eigentlich.
Tja. Und dann macht es Jahre später plötzlich KLICK und was ploppt einem ins Schädelchen?! Dings! Genau. Und von genau so einem leckeren Dings erzähle ich Euch heute. Auf dass es niemals wieder in Vergessenheit geraten kann.
Also...ich präsentiere: die ehrenwerte "Für alle"-Suppe...
Die "Für alle"-Suppe hieß damals übrigens überhaupt nicht so. Eigentlich hatte sie überhaupt gar keinen Namen. Zu meiner Bonner Zeit hab ich in irgendeiner Zeitschrift mal ein Rezept entdeckt, das ich unbedingt nachkochen wollte. Aber wie meist steht man dann doch ohne Rezept im Supermarkt und denkt nur "Ähhhh?!". Und dann kauft man das, von dem man meint, dass es bestiiiiiimmt dem Rezept entspräche. Zu Hause stellt man dann "Leider nein, leider gaaar nicht" fest und kocht halt einfach irgendwas. Und aus so einem Irgendwas ist diese Suppe entstanden.
So. Nun ist mir meine alte Lieblingssuppe aber natürlich nicht einfach so wieder in den Sinn gekommen. Der Auslöser dafür lautet wie folgt: Berit und ich veranstalten Ende Februar ja den nächsten Blogpotential-Workshop. Und weil wir einfach Bock drauf haben, hatten wir uns überlegt, kein Catering zu organisieren, sondern unsere Teilnehmer selbst zu bekochen. Weil das einfach irgendwie netter ist. Und weil wir gerne kochen. Aber wenn man alle Teilnehmer zufrieden stellen will, dann muss man schließlich wissen, was die Leutchen denn so essen wollen oder können. Also habe ich nachgefragt. Und es antworteten Vegetarier und Veganer, Damen mit Lactoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit. Und ich mal wieder so: "Ähhh?!".
Und auf "Ähhh?!" gab es dann DIE EINE Antwort: Dings! Denn meine gute, alte Lieblingssuppe schmeckt nicht nur fabulös, nein, sie fährt auch niemanden an den Ernährungskarren. HA! Und deshalb heißt sie ab sofort "Für alle"-Suppe. (Profan, ne?! Aber so wahr!)
Nun seht Ihr in der Zutatenübersicht Kabanossi. Was da die Wurst soll, mag man sich fragen. Von wegen für alle und so?! Ha! Die Wurst wird natürlich separat angebraten und dann in klein geschnittenen Splittern über die Suppe gestreut...sofern man diesem Genuss frönen möchte. Ebenfalls ein Genuss optionaler Art: frisch gehobelter Parmesan. Der fehlt auf dem Zutatenbild, obwohl er eigentlich die wahre Krönung dieser Suppe darstellt.
So. Jedenfalls habe ich mir dann das Süppken geschnappt und bin damit zu Berit und Oppa Franz gedüst. Schließlich hat Probekochen ohne Probeessen ja gar keinen Wert.
Die gute Berit kennt Ihr ja mittlerweile. Aber wer ist Oppa Franz? Hinter diesem sympathischen Namen steckt die neue Bürogemeinschaft von Berits Freund Michel - seines Zeichens Grafikdesigner. Michel und Berit wohnen im ältesten Wohnhaus Duisburgs: dem Dreigiebelhaus. Und Michel hat sich nun die zweite Erdgeschosswohnung geschnappt und mit viel Liebe zum Detail und zu schönem Design einen Co-Workingspace daraus gemacht, den er allerdings viel lieber Bürogemeinschaft nennt. Passt auch viel besser zu Oppa Franz, finde ich.
Jedenfalls haben Berit und ich dort gestern probegefuttert, probegesessen und den anstehenden Blogpotential-Workshop geplant. Und was jetzt folgt, ist Werbung:
1. Es sind noch zwei Plätze für unseren Workshop frei und wir würden uns freuen, wenn sich noch zwei nette Leutchen finden, die Lust haben, am 28.2. und 1.3. ein schönes Bloggerwochenende mit uns zu erleben. Alle weiteren Infos und die Möglichkeit zu Anmeldung findet Ihr HIER!
2. Oppa Franz ist entgegen seines Namen noch ein Jungspund und deshalb sind dort auch noch Arbeitsplätze frei. Michel hat Bock auf kreative Köppe und bietet alles, was man in einem Büro so braucht. Und nett isser auch. Und weil kreatives Arbeiten als Selbständiger manchmal gar nicht so einfach ist, ist so eine Bürogemeinschaft und gemeinsames Netzwerken eine tolle Sache. Die Schreibtische kann man kurz-, mittel- und langfristig mieten und würde ICH in Duisburg wohnen, wäre ich SOFORT am Start. Falls Ihr Interesse haben solltet, findet Ihr weitere Infos, noch mehr Bilder und natürlich eine Kontaktmöglichkeit über die Oppa Franz Fanpage auf Facebook.
So. Zurück zur Suppe. Berit sacht: "Knaller!". Und dieser Knaller geht so:
- Kabanossi in einer Pfanner anbraten und beiseite stellen.
- Zwiebel, Staudensellerie und Knoblauch klein schneiden bzw. pressen und in einem Topf glasig brutscheln.
- Gemüsebrühe drüber kippen. Ich wähle immer eine Instantvariante ohne Konservierungsstoffe.
- Tomatenplünsche beigeben und aufkochen.
- Dann wird der ganze Rest in den Topf geworfen. Dabei schadet es nicht, wenn man die Möhrchen und die Karotten vorher klein schnippelt.
- Der ganze Verein darf nun ein Weilchen köcheln und wird dann von Gewürzen beehrt: Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin, reichlich brauner Zucker, ein großer Löffel Samba Olek und ein Häuchlein (!) Zimt.
- Reichlich Rotwein druff, nomma aufkochen und...feddich!
- Ach so, nee, jetzt noch den gehobelten Parmesan und ggf. die in Streifen geschnittene Wurst drüber streuen.
- Lekkilekki!
Und ja: Genaue Mengenangaben finde ich doof. Pro Kochen mit Gefühl, bidde schön!
Jetzt warten wir auf den 28. Februar, um das Süppken mal anständig unters Volk zu bringen. Fehlt nur noch ein groooßer Topf. Und bis dahin hoffe ich auf Schnee. ICH mag nämlich Schnee, auch wenn Hinz und Kunz darüber meckern. In diesem Sinne: Guten Hunger und Schnee marsch!
Merke: Lieblingsrezepte immer schön aufschreiben,
damit sie einem nicht ausm Kopp schwappen.