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Das sagenumwobene schöne Leben

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Liebes Ruhrgebiet und Rest vonne Welt, vor bald 6 Jahren bin ich nach ein paar Exiljahren in Stuttgart, Münster, Bonn und Braunschweig wieder an die pottsche Heimatfront zurückgekehrt. Zurück im Ruhrgebiet kannte ich hier kaum eine Wurst, hockte ganz viel auf meinem Sofa rum und fand mein Leben und mich ziemlich blöd. Sollte das schöne Leben doch bitte gefälligst an meiner Wohnungstür klingeln und mich mit Glück en masse versorgen!

Joa. Ist nicht passiert.

Dann habe ich heimatPOTTential gestartet. Nicht, um mir irgendein "Glück" zu angeln oder um dem schönen Leben auf die Schliche zu kommen. Ich wollte einfach nur schreiben. "Mein Ding" machen - und zwar ohne zu wissen, was eigentlich mein Ding ist. Das Wörtchen heimatPOTTential hatte ich mir mal ursprünglich für ein Fotoprojekt mit Jugendlichen ausgedacht, das allerdings nie zustande kam. Und da ich das Wörtchen zu schön fand, als dass ich es hätte in meinem Hinterstübchen verschimmeln lassen wollen, habe ich dann diesen Blog so getauft, ohne überhaupt große Pott-Missionen auf dem Schirm zu haben. Das hat sich dann einfach irgendwie so ergeben und plötzlich merkte ich: "Huch! Datt macht ja Spaß!" und "Huch! Ist das etwa dieses sagenumwobene schöne Leben?".



Nun blogge ich hier seit etwa 3,5 Jahren und mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Ich habe gelernt, Lebensfreude zu...äh...generieren. Ich habe gelernt, dass man mehr riskiert, wenn man nichts riskiert. Ich habe meine Heimat neu entdeckt und jede Hemmung verloren, mich auch mal alleine auf den Weg zu machen, um etwas Schönes zu erleben. Wäre ich vor ein paar Jahren noch vor lauter Scham im Erdboden versunken, wenn ich irgendwo alleine hätte essen gehen müssen, sitze ich heute vor einem leckeren Schnitzelteller unter lauter Fremden im Restaurant und denke mir "Egal, Karl!" - außerdem habe ich ja immer meinen Kumpel - die Kamera - dabei. Und Fotos machen zu wollen, rechtfertigt vieles. Ob einen Schnitzelteller all by yourself, komische Verrenkungen im Matschboden oder Konfettispökes auf Halden. Alles für die Kunst! Naja...in Wahrheit alles für den Spaß!


Blibalblub, was ich aber eigentlich sagen wollte, ist Folgendes: Weil ich nun hier schon mehrere Jahre durch den Ruhrpott hample, denke ich zwischendurch immer mal wieder "Naja, irgendwie hab ich doch schon alles gesehen!" - aber das ist QUATSCH! Alle paar Tage stolpere ich über einen tollen Ort, ein schönes Geschäft, einen etwaigen Geheimplatz, eine großartige Schaukel mit Aussicht oder über ein spannendes Restaurant. Und auch, wenn ich wirklich schon viel gesehen und gemacht habe, ist die Muss-noch-gesehen-oder-gemacht-werden-Liste - von spontanen Entdeckungen mal abgesehen - echt noch lang. Und vor zwei Wochen habe ich endlich mal den Botanischen Garten in Bochum erkundet. Joa. Bisskn lange Einleitung für so einen kleinen Satz, ne?! Aber immerhin ist der Botanische Garten groß und auf jeden Fall eine anständige Erkundungstour wert...


Nun macht der gute Garten in Herbst und Winter schon um 17 Uhr zu. Von daher war die Zeit recht knapp und die Vegetation aufgrund der Jahreszeit auch nicht allzu üppig, aber so'n paar schnieke Blätter reichen im Herbst ja schon aus, um mich zu begeistern...


Am besten gefallen hat mir eindeutig der asiatische Bereich, der wirklich mit viel Liebe zum Detail angelegt ist. Dort kann man übrigens dicke Kois anfassen. Soll man bestimmt nicht, aber kann man theoretisch trotzdem. Naja, und praktisch auch...wenn keiner guckt.


Ich war letztens übrigens auch mal im Bochumer Tierpark. Allerdings zu Halloween und dann war es schon dunkel...also nix Fotos. Und da muss ich jetzt auch noch mal im Hellen hin. Dort hat jetzt auch ein neues Restaurant eröffnet. Also vor dem Park, nicht mitten drin - und das sah von außen schon zieeeemlich super aus. Vielleicht gibbet also demnächst noch einen Bericht à la "Erdmännchen und Franz Ferdinand"?! Das Franz Ferdinand nennt sich übrigens einen Sehnsuchtsort und allein schon die Website ist ein echter Knaller. Guckt mal: KLICK!

Öhm, aber zurück zum Botanischen Garten. Da gibbet zwar keine Erdmännchen - zumindest habe ich keine gesehen - aber Hummelgefummel kann ja auch was…


Und ansonsten hab ich dort im Wesentlichen nur das gemacht, was ich im Herbst eigentlich die ganze Zeit mache: Schöner Blätter suchen und durch die Gegend schleppen. Und weil ich ja so ein krasser Fashion-Blogger bin, kann ich an dieser Stelle ruhig auch noch erwähnen, dass es den Loop, den ich auf den Bildern trage, nicht zu kaufen gibt. Den hat mir die liebe Stephie, die früher auf Roboti liebt gebloggt hat, gehäkelt. Das gute Ding würde ich höchstens gegen einen Umzug von Stephie ins Ruhrgebiet eintauschen - aber bis dahin sind der Loop und ich unzertrennlich. Man kann in ihm übrigens auch ganz toll Essensreste sammeln. Oder Blätter. Voll praktisch.


Und die Moral von der Geschicht? Im Pott is immer noch schön, Blätter sind toll und das Leben ist eigentlich ganz in Ordnung, wenn man nicht am Sofa klebt, sondern einfach mal gucken geht. Nächste Woche gehe ich mir übrigens mal das Leben in London angucken. Da war ich schon seit 15 Jahren nicht mehr, was ein Skandal ist, wenn ich bedenke, dass London früher immer meine absolute Lieblingsstadt war…

Also Glück auf und so long!

Merke: Habe Interstellar im Kino gesehen. Während der Rest der Welt
begeistert zu sein scheint, sage ich: PLÖD, PLÖD, PLÖD!


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